...won't another minute buy...

151 9 0
                                    

"Also ihr Herz ist geheilt?", fragte der Vater des Mädchens erstaunt.
Der Chirurg schien ebenfalls nicht glauben zu können was gerade passiert war.
"Nur wenige Male in einer Arzt Karriere erlebt man etwas was wie ein Wunder erscheint. Ich weiß nur, dass ich nicht operieren muss"
"Vielen Dank! Danke Doctor", sagte der Mann freudestrahlend und schob seine Tochter im Rollstuhl lachend zurück auf ihr Zimmer.

Jolene, die Krankenschwester die bei der OP dabei gewesen wäre, rief zu Hause an und berichtete ihrem Mann erfreut, dass die OP ausfällt und sie sich auf den Weg nach Hause machen würde.

"Komm schon, wir haben hier noch mehr zu tun", sagte Tessa und holte Dean aus seinem Beobachtunsposten zurück ins Geschehen.

Sie lief zügig durch die Gänge des Krankenhauses, Dean konnte kaum mit ihr mithalten.
"Bestrafst du mich jetzt etwa mit Nichtachtung? Ehrlich?", fragte er abgehetzt.
Plötzlich drang von draußen die Sirene eines Krankenwagens zu ihnen durch.
Tessa blieb abrupt stehen.
"Verdammt ich wusste es", fluchte sie.
"Was?" fragte Dean irritiert.
Sanitäter kamen mit einer Krankenliege herein. Durch die Lautsprecher ertönt die Ansage
Ein Chirurg in die Notaufnahme
Dean völlig perplex "Was ist jetzt los?"

Die Sanitäter rauschten an ihnen vorbei.
Dean schnappte die Worte "Autounfall" und "Herzinfarkt" auf. Er konnte einen Blick auf das Namensschild auf dem Kittel erhaschen.
"Warte das ist...."
"Du hast das Mädchen leben lassen, die Schwester geht früher nach Hause hat einen Verkehrsunfall und jetzt braucht sie einen Herzchirurgen", gab Tessa zur Kenntnis.
Dean starrte sie entgeistert an.
"Du wusstest, dass das passieren würde"
"Nein. Ich wusste nur, dass du einen Dominostein umgeworfen hast", gab sie zu.

Während die beiden diskutierten versuchten die Ärzte Jolene zu reanimieren.
Das EKG zeigte eine Null Linie
"Nimm sie", herrschte Tessa ihn an.
"Was? Sie steht nicht auf der Liste", meinte Dean irritiert.
"Alles was du tust hat Konsequenzen. Willst du eine weitere Kettenreaktion?", fragte Tessa wütend.
"Sie hat nichts damit zu tu..."
"Pech für sie, Dean", unterbrach Tessa ihn unsanft, "Du trägst den Ring, also erledige deinen verdammten Job!"

Dean berührt sie.
Jolene stand nun als Geist neben Tessa. Sie hatte Tränen in den Augen.
"Ist das...bin ich..."
"Ja, es tut mir leid", sagte der Sensenmann.
"Aber ich bin..."
"So jung, ja" entgegnete Tessa.
"Eigentlich solltest du noch viele Jahrzehnte leben, Kinder haben, Enkel."
"Und wieso?", fragte sie erschüttert.
"Weil er es vermasselt hat", sagte  Tessa schnippisch.
"Sie haben mir das angetan?"
Dean sah bestürzt zu Boden.
Tessa nahm die Frau an die Hand
"Kommen Sie, es wird Zeit "
Dean hielt die beiden auf, er wollte das nicht einfach so stehen lassen.
"Warten Sie! Es tut mir leid."
Jolene drehte sich um und nickte ihm zu, dann verschwand sie mit Tessa den Gang hinunter.

Währenddessen stürmte ein Mann in die Notaufnahme.
"Wo ist meine Frau? Wo ist Sie?!"
Er sah seine Frau tot daliegen und  zu begann hemmungslos zu weinen.

Kurz darauf befand sich Tessa und Dean wieder in dem Zimmer des Mädchens.

"Denk an die Krankenschwester, Dean. Du musst das Kind jetzt töten", sagte Tessa, ihre Stimme war sanft doch mit einem  beharrlichen Unterton. "Ich habe versucht dir zu erklären was du bereits weißt. Sie unterbricht die natürliche Reihenfolge. Dadurch, dass sie lebt. Du solltest wissen was das bedeutet."
Währenddessen sah Dean aus vom Fenster aus den Ehemann der verstorbenen Krankenschwester auf der gegenüberliegenden Straßenseite aus einem Pub kommen. Er hielt  eine Flasche Alkohol in den Händen.
"....Chaos und Traurigkeit werden sie den Rest ihres Lebens begleiten. Wir haben es auf deine Weise versucht."
Doch Dean schien ihr gar nicht richtig zuzuhören. Er sah wie der Mann in sein Auto stieg.
"Gib mir eine Minute"
"Was?" Doch Dean war bereits verschwunden.

Er saß nun bei dem Ehemann auf dem Beifahrersitz. Der Mann trank während der Fahrt.
"Mann, fahren Sie an die Seite oder wollen Sie sich etwa umbringen?"
Der Mann drückte das Gaspedal durch.
"Was machen Sie denn da? Halten Sie den Wagen an! Was soll das werden? Halten Sie den Wagen an!", fluchte Dean vergebens.
Die Ampel sprang auf Rot und der Mann hielt direkt darauf zu.
Dean hatte keine andere Wahl, er zog den Ring von seinem Finger.
"Tritt auf die Bremse!" Schrie er und griff ins Lenkrad. Das Auto schlingerte mit quietschenden Reifen um die Kurve und entkam dem Aufprall mit einem Reisebus nur knapp.

Stattdessen steuerte das Fahrzeug auf ein geparktes Auto zu. Der Aufprall hallte ohrenbetäubend durch die Nacht.
Der Fahrer war Ohnmächtig und Dean realisierte was er soeben getan hatte.
Er stieg aus dem Fahrzeug
"Tessa? Kannst du mich hören Tessa? Ich hab verloren! Sam ist erledigt, bist du jetzt zufrieden? Dann könntest du mich wenigstens wieder nach Hause zappen. Hallo?!"
Er sah sich um und als nichts weiter geschah, kam ihm ein irrwitziger Gedanke. Er steckte sich den Ring wieder an und verschwand.

"Ich hab verloren."
"Das mit deinem Bruder tut mir leid", beteuerte Tessa.
"Lassen uns gehen", sagte Dean grimmig.
"Wo willst du hin? wir sind fertig!", rief Tessa im hinterher.

Im Krankenhaus
"Was soll das? ", fragte Tessa aufgebracht.
Sie standen im Zimmer des kleinen Mädchens. Deans Miene zeigte eiserne Entschlossenheit.
"Ich muss das zu Ende bringen", sagte Dean bestimmt.
"Es ist schon zu Ende. Du hast den Ring abgenommen. Was soll das? Du wolltest die Kleine doch übergehen", fragte Tessa irritiert.
"Niemand wird wirklich übergangen, oder?", fragte Dean.
Tessa antwortete nichts darauf.
Dean ging auf das Mädchen zu, hielt inne und flüsterte dem schlafendem Vater ins Ohr
"Du solltest dich jetzt von ihr verabschieden."

Der Vater erwachte ganz plötzlich und sah zu seiner Tochter die ebenfalls friedlich schlief.
"Ich muss eingenickt sein."
Das EKG begann zu piepen. Die Sinuskurve stand auf Null.
"Ich bin tot?", fragte das kleine Mädchen
"Es tut mir leid", sagte Dean sanft.
"Was wird aus meinem Dad?"
"Er wird klarkommen"
Das Mädchen sah zu ihrem Vater der verzweifelt flehte sie möge doch wieder aufwachen.
"Wirklich?"
"Ich habe keine Ahnung", entgegnete Dean wahrheitsgemäß.
"Ich kann ihn nicht einfach allein lassen. Das ist nicht fair!" Dean hörte die Verzweiflung, die aus ihren Worten mitschwang.
"Ich weiß", sagte er mit brüchiger Stimme.
"Aber wieso denn dann?"
"Na ja, weil es sozusagen eine natürliche Reihenfolge gibt"
"So eine Reihenfolge ist blöd!"
"Da geb ich dir recht", sagte Dean lächelnd.
Tessa nahm das Mädchen behutsam in den Arm und führte sie weg.

InsaneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt