Dean stand unter der Dusche und ließ sich von dem warmen Wasser entspannen.
Das Gespräch mit der Therapeutin; seine Entdeckung in der Küche, die ihre These untermauerte; der mehr als sonderbare Besuch von Sam und Bobby… Das war zu viel für einen Tag. Das Cas ihn dann auch noch inflagranti erwischt hatte, setzte dem ganzen noch die Krone auf. Und ob Cas es nun in Ordnung fand oder nicht, für ihn war es das nicht. Er schämte sich zutiefst für sein Verhalten. Dafür, dass er Cas so große Sorgen bereitet hatte, dass er ihn sogar nicht mehr aus den Augen lassen wollte…er.."Hallo Dean."
Dean machte einen Satz in die Luft. "Cas! Was?!..." donnerte er.
"Wir müssen uns unterhalten", beantwortete Cas die unausgesprochene Frage.
"Jetzt?! Kann das nicht warten bis ich fertig bin?", fragte Dean seufzend.
"Du wirkst angespannt, Dean", bemerkte Cas.
>Oh, könnte daran liegen, dass ich gerade unter der Dusche stehe und nicht mit Publikum gerechnet habe<, dachte Dean und schüttelte den Kopf.
"Könntest du dich wenigstens irgendwo hinsetzen und aufhören mich so anzustarren?", seufzte er. Cas sah ihn verwundert an, "Wieso habt ihr Menschen eigentlich alle solche Probleme damit, nackt zu sein? Das ist das natürlichste auf der Welt", entgegnete er und setzte sich auf den heruntergeklappten Toilettendeckel. "Und du brauchst dich nun wirklich nicht zu verstecken, Dean. Du hast einen wunderschönen Körper."Dean räusperte sich. "Ähm...ach wirklich?"
Er lehnte sich kurz an die kühlen Fliesen der Wand, da er das Gefühl hatte sein Gesicht würde sonst jeden Moment Feuer fangen. Er atmete hörbar aus und schloss die Augen. Cas sprang auf, "Dean ist alles okay oder ist ähm Kreislauf oder so, kann ich dir helfen?" Er sah ihn mit großen Augen an. Dean lächelte und schüttelte amüsiert den Kopf.
"Man, du bist ja schlimmer als Sam! Ja, Cas es ist alles in Ordnung, ich bin einfach nur erschöpft, okay?”Cas nickte und setzte sich wieder hin. Inzwischen zogen die Dampfschwaden durchs Bad und setzten sich als Kondenswasser an den Fliesen ab. Der Engel löste seine Krawatte und knöpfte sein Hemd auf, doch er wies Dean nicht darauf hin, dass er seiner Meinung nach viel zu heiß duschte.
Dean stellte sich zurück unter das heiße Wasser und begann damit, seine Haare einzuseifen. "Da ich dich eh nicht loswerde, worüber möchtest du reden, Cas? Was kann deiner Meinung nach nicht länger warten?"Cas beobachtete ihn die ganze Zeit, er betrachtete jeden Muskel an Deans Körper, wie sie arbeiteten, ohne dass Dean großartig etwas tat. Wieso um Himmels Willen, war der Mann nur der Ansicht er wäre zu dick?
Dean wusch sich die Haare aus und sah den Engel fragend an.
"Hallo! Mission control center an Castiel! Ist jemand zu Hause?”
Cas riss sich aus seinen Gedanken und sah Dean verträumt an, bevor er leicht den Kopf schüttelte.
"Dean,ich...", begann er, doch führte den Satz nicht weiter.
"Dieses Gespräch ist sinnlos", merkte er an und ließ resigniert den Kopf hängen.Dean, der inzwischen die Duschkabine verlassen hatte fragte sich schmunzelnd, welches Gespräch Cas eigentlich meinte, da seiner Meinung nach zu einem Gespräch immer zwei gehörten.
"Also, wenn du mich schon die ganze Zeit so lüstern anstarrst, könntest du wenigstens... ein Gentleman sein und... mir ein Handtuch geben, Cas", sagte er grinsend und versuchte zu überspielen, dass es ihm gerade alles andere als gut ging. Sein Herz raste wie wild gegen seinen Brustkorb. Sein Puls hämmerte in seinen Ohren wider und ihm war heiß und kalt zugleich. Er stützte seine Hände auf die Knie und versuchte so das Schwindelgefühl loszuwerden.Castiels Kopf schoß mit einem Ruck in die Höhe, seine niedergeschlagene Stimmung verschwand.
Er öffnete die Badezimmertür und wickelte Dean in ein Handtuch.
“Setz dich erstmal Dean. Dein Kreislauf scheint gerade ziemlich durcheinander zu sein”, erwiderte Cas besorgt und stützte ihn.
“Es geht gleich wieder”, entgegnete Dean wirsch und schüttelte den Kopf. Seine Ohren klingelten Sturm, ihm brach der kalte Schweiß aus, helle Flecken explodierten vor seinen Augen und ihm war auf einmal so schrecklich kalt.Er hatte keinen Plan was hier ablief, ob es wohl einfach die Erschöpfung war?
>Oder noch schlimmer...Was wenn ich...<
Er traute sich gar nicht, den letzten Gedanken zu Ende zu bringen. Stattdessen wurde ihm kurzerhand schwarz vor Augen und er brach in Cas' Armen zusammen.
Cas, der zum Glück bereits hinter ihm stand fing ihn auf.
"Dean?!"
Er sah ihn mit großen Augen an und wickelte ihn noch fester in das Handtuch. Er blieb mit ihm erstmal im Bad, strich vorsichtig über seine Wange.
"Dean? Es wird alles gut", murmelte er leise und musterte ihn besorgt. Cas hob ihn hoch und ging mit ihm ins andere Zimmer.
Er legte ihn aufs Bett und wickelte ihn noch zusätzlich in die Bettdecke ein.
Er lief aufgeregt im Zimmer hin und her und konnte sich nicht erklären, weshalb Dean so anfällig für eine Ohnmacht war. Außerdem schien diesmal etwas grundlegend anders zu sein.Richard und Sam hatten sich noch für eine Weile mit Bobby unterhalten, auf dem Weg zum Auto fiel ihm etwas ein.
“Mist, ich habe meine Schlüssel auf dem Tisch liegen lassen”, rief er aus und schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. “Wir müssen nochmal zurück.”
Sam schmunzelte und folgte ihm. “Das hast du doch mit Absicht gemacht, oder? Du möchtest dich vergewissern, dass es Dean wirklich gut geht.”
Richard wich seinem Blick aus, grinste jedoch.Cas lief nervös im Zimmer hin und her. Dean sollte eigentlich längst wieder wach sein. Er ging erneut zu ihm und überprüfte seinen Puls, dieser hatte sich wieder etwas beruhigt. Er legte den Kopf in die Hände. "Gabriel, wo bist du? Ich brauche deine Hilfe."
Sams Alarmglocken begannen zu schrillen, als er sah, dass Deans Zimmertür sperrangelweit offen stand. Er warf Richard einen panischen Blick zu, der widerum ebenfalls ziemlich erstaunt drein sah. Sie betraten Deans Zimmer ohne vorher anzuklopfen und Sam war sofort an der Seite seines Bruders. Richard lehnte sich besorgt über Dean und dankte dem Schicksal für diese scheinbar willkürliche Fügung.
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Insane
FanfictionDean ist in einer psychiatrischen Einrichtung in Iowa, er wurde von Sam, Bobby und John absichtlich dort eingewiesen, da er wieder unter Wahnvorstellungen leidet. Dean ist seit früher Kindheit der Meinung, dass seine Mutter von einem Dämon getötet...