Enemies

52 3 4
                                    

Dean stöhnte auf, was Cas augenblicklich  aus seinem derzeitigen Zustand riss. Er blickte zu Dean und sah ihn betroffen an.
“Ist alles in Ordnung? Hab ich etwas falsch gemacht, soll ich lieber aufhören?”
“Ja, tut mir beide den Gefallen, und vertagt euer….was auch immer das da werden sollte.”
Dean und Cas lösten sich hastig voneinander.
“Hallo Jungs”, begrüßte sie Crowley in seiner üblichen Manier.
“Was willst Du denn hier?!”, fragte Dean, leicht außer Atem.
“Ach, nichts besonderes. Ich dachte mir, ich schau mal vorbei. Wie ich gehört habe, habt ihr ein kleines 'Dick’ Problem”, er grinste dreckig, “und ich meine nicht das in Cas' Hose.”
(auf Englisch würde das so viel lustiger rüber kommen)

Cas lief scharlachrot an und Dean verspürte das Bedürfnis, das Wasser aus der Blumenvase über ihn zu schütten, bevor er noch Feuer fing. Allerdings musste er sich heftig auf die Unterlippe beißen um sich ein Lachen zu verkneifen.
“Wie schaffst du es immer, in den unmöglichsten Momenten aufzutauchen, Crowley?”, fragte er mürrisch. “Wir hätten deine Unterstützung schon viel eher gebrauchen können.”
“Oh, bitte verzeih mir, dass ich nicht sofort gesprungen bin, als es Probleme gab, Barbie. Ich bin ein vielbeschäftigter Mann, die Hölle leitet sich schließlich nicht von selbst.”
Dean sah ihn irritiert an, nun war es Cas, der ein Lachen unterdrücken musste. Dean boxte ihm in die Rippen.

“Du kennst Richard Roman?”, fragte Dean und griff damit das Thema wieder auf.
“Ich kenne diese Version von Richard, besser gesagt Dick Roman. Er ist ein alter Bekannter.”
“Also ist er ein Dämon?”, fragte Dean und konnte sich einen triumphierenden Blick in Cas' Richtung nicht verkneifen.
“Oh nein. Nein”, erwiderte Crowley lächelnd. “Er ist etwas weitaus Widerwärtigeres. Ein Leviathan.”
Cas horchte auf. “Das ist unmöglich, Crowley. Die Leviathane sind seit Anbeginn der Zeit im Fegefeuer eingesperrt. Sie können nicht entkommen sein, Gott persönlich hat sie dort…”
“Warte mal”, unterbrach ihn Dean, “Gott? DER Gott? Gott Gott?
Das ist ein Scherz, richtig?”
Cas musterte ihn verwirrt, “Nein Dean, das ist kein Scherz. Gott existiert. Was hast du denn gedacht?”
“Na ja…”, druckste Dean herum, “ ich habe gedacht er wäre nur eine Märchenfigur. Etwas, dass man kleinen Engeln als Gutenachtgeschichte erzählt und vor dem sich die Dämonen fürchten sollten.”
Cas und Crowley sahen ihn bestürzt an.
“Oh man, Winchester. In was für einer Realitätsblase lebst du eigentlich?”, fragte Crowley und verdrehte die Augen. Scheinbar fiel ihm jetzt erst auf, dass er sich nicht in einem von diesen schäbigen Motelzimmern befand und sah sich etwas genauer um. “Wo sind wir hier eigentlich?”, fragte er und rümpfte angesäuert die Nase.

“In einem psychiatrischen Krankenhaus”, erwiderte Cas trocken.
“Oh”, Crowley riss erstaunt die Augen auf, “na das erklärt so einiges.” Er setzte sich auf den Sessel und musterte Dean beinahe amüsiert. “Sind uns schlussendlich doch die Sicherungen durchgebrannt, ja? Ist Fönie etwa auch hier?”
“Hier sind niemandem die Sicherungen durchgebrannt, und nein, Sam ist nicht hier. Diesen Fall habe ich allein übernommen”, entgegnete Dean. Cas räusperte sich, “ Und Cas hilft mir dabei.”
Crowley grinste, “So so, Hilfe nennt sich das also heutzutage.”
“Ach halt doch die Klappe”, murrte Dean und errötete.
“Hör zu Barbie, ich möchte euer Sexualleben nicht weiter auf die Folter spannen. Wenn ihr meine Hilfe mit Roman benötigt, zögert nicht, mich zu rufen. Ich kann diesen Schmierlappen auf den Tod nicht ab und bin gerne bereit, euch bei seiner Beseitigung zu unterstützen”, meinte Crowley und horchte auf. “So wie es aussieht, ist für euch Irren nun Schlafenszeit. Also ab in die Heia, damit ihr morgen wieder munter seid.”
Noch bevor Dean etwas darauf erwidern konnte, war Crowley verschwunden. “Manchmal möchte ich ihn mit meinen bloßen Händen erwürgen”, sagte Dean zähneknirschend.
In diesem Moment betrat ein Pfleger das Zimmer.
“Na, na. Mr. Winchester. Das habe ich ja wohl nicht gehört”, entgegnete er. Sein Blick schweifte zu Cas hinüber und er zog eine Augenbraue hoch. “Und was machen Sie hier, wenn ich fragen darf?”
“Äh..ich wollte mich nur vergewissern, das es Dean gut geht. Ich habe gehört, er sei zusammengebrochen”, antwortete Cas, mehr oder weniger Wahrheitsgetreu.
“Schön, aber das ist nicht ihre Aufgabe, Mr. Novak. Also los, raus hier.”
Cas sah Dean hilfesuchend an, doch der schüttelte nur den Kopf. Er wollte nicht schon wieder Ärger bekommen und die Nacht mit endlosen Verhören im Pflegezimmer verbringen.
“Wir sehen uns morgen”, sagte er leise und strich flüchtig über Cas' Handrücken.
Das schien den Engel ein wenig aufzumuntern und er verließ, zusammen mit dem Pfleger das Zimmer.

InsaneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt