Mit nicht dem leisesten Hauch einer Ahnung was ihn erwarten würde, ging Dean die Straße hinunter. Es begann bereits zu dämmern und vereinzelt erwachten die Straßenlaternen flackernd zum Leben. Aus einem unbestimmten Empfinden heraus blieb Dean bei einem kleinen Mehrfamilienhaus stehen. Ein Gefühl von Vertrautheit überkam ihn. Er schritt die Einfahrt entlang und warf einen Blick auf das Klingelschild an der Haustür.
Er blinzelte und las den Namen vorsichtshalber noch einmal. Nein, er hatte sich nicht verlesen. In Unscheinbaren Lettern stand dort: Winchester.
Unschlüssig was er tun sollte und nervös was ihn erwarten würde, stand er eine Weile einfach nur da. Welches Jahr hatten sie?
Anhand der wenigen Autos die auf der Straße parkten, schloss er die 70 er aus. Somit konnte er schonmal nicht vor dem Haus seines Vaters stehen. In Grübeleien versunken verschränkte er immer wieder die Hände ineinander. Dann plötzlich fiel ihm noch ein Ring auf, den er fälschlicherweise für das alte Exemplar seiner Mutter gehalten hatte. Dean konnte es im ersten Moment nicht glauben und genau wie bei dem Namenschild, sah er auch hier ein zweites Mal hin.
Kein Zweifel, er schien tatsächlich verheiratet zu sein!Gerade als er an der Tür klingeln wollte wurde sie geöffnet. Dean traute seinen Augen nicht. Vor ihm stand Cas! Seinen Trenchcoat hatte er abgelegt doch er trug noch immer seine Anzug Hose und das dazugehörige weiße Hemd. Ein ungewohnter Anblick ihn so leger gekleidet zu sehen.
"Da bist du ja endlich, komm doch rein", begrüßte ihn Cas.
"Ja, da bin ich...erwiderte Dean etwas unsicher. "Guten Abend..."
>Cas?, Schatz?< sollte er ihn jetzt in den Arm nehmen? Ihn küssen?
>Woa, halt<, stoppte er seine eigenen Gedanken. Wieso um Himmels Willen ging er gleich davon aus mit Castiel verheiratet zu sein, nur weil er einen Ring am Finger trug und Cas ihm die Tür geöffnet hatte?! Er konnte auch genauso gut einfach nur zu Besuch sein, schließlich gehörte der "echte" Cas auch schon fast zu ihrem Inventar. Doch Dean stellte überrascht fest, dass er tatsächlich nichts dagegen hätte, mit ihm zusammen zu sein. Gut, er war nicht der Typ für offene Liebesbekundungen, aber das hieß ja nicht, dass er für den Engel nichts empfand. Von seinem im stillen Monolog geführten Coming Out überrumpelt, merkte er plötzlich, dass er ziemlich seltsam auf seinen...Lebensgefährten? wirken musste wie er einfach herumstand und den Dialog des Jahrhunderts mit sich selbst ausfocht.Castiel schien sein merkwürdiges Verhalten wirklich nicht entgangen zu sein, er wirkte etwas irritiert.
"Alles in Ordnung mit dir?", fragte er nach.
"Was? Ja, ich...Ich hatte nur einen anstrengenden Tag", sagte Dean und versuchte die Konversation erst einmal so oberflächlich wie möglich zu halten.
"Das verstehe ich. Komm mit ins Wohnzimmer, die anderen warten schon."
"Die anderen... Natürlich", entgegnete Dean lächelnd.Als er das Wohnzimmer betrat hätte ihn beinahe der Schlag getroffen. Sams Anwesenheit hatte er beinahe schon vorausgesetzt, aber Crowley, Gabriel und Ruby?! Das klang fast schon wie der Anfang eines sehr schlechten Flachwitzes.
Zu seiner Erleichterung entdeckte er auch Bobby und....nicht zu fassen! Ellen und Joe waren auch da. Natürlich waren sie hier offenkundig nicht tot und somit hätte eine vor Freude überschwängliche Begrüßung für allerlei Verwirrung gesorgt.
Ohne die anderen wirklich groß zu beachten nahm er neben seinem Bruder Platz, vorausgesetzt natürlich es handelte sich in dieser Realität auch um seinen Bruder.
Gott, ihm tat schon jetzt der Kopf weh.
"Hi Sammy", begrüßte er ihn und Sam lächelte ihn an.
Castiel kam aus der Küche zurück und murmelte etwas unverständliches vor sich hin.
Crowley raunte ihm etwas zu, tätschelte ihm die Schulter und verschwand seinerseits in der Küche.Dean räusperte sich verlegen und wandte sich an Cas.
"Ähm,....sind wir eigentlich... Ich meine haben wir..." Er holte Luft und versuchte es erneut. "Sind du und ich..."
"Mein Gott, Winchester!", hallte es aus der Küche. " Ich finde es auch unfassbar das unser Clarence ausgerechnet dich geheiratet hat. Aber langsam solltest selbst du dich an den Umstand gewöhnt haben."
Alle lachten und Dean atmete auf. Ok, dann wäre das Rätsel schon mal gelöst.
Einen Augenblick mal...
"Clarence?", hakte Dean verwundert nach.
"Ist das Leben nicht schön? - der Film mit dem Engel, Clarence?", sagte Cas. "Dean, den Spitznamen hat Meg mir gegeben, weißt du das etwa nicht mehr?" Er hörte sich ernsthaft besorgt an.
"Der... Dämon, Meg?", fragte Dean vorsichtig nach.
"Alter, was ist los mit dir?", fragte Sam lachend. "Wie viele Megan's kennen wir denn noch?"Dean war baff.
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Insane
FanfictionDean ist in einer psychiatrischen Einrichtung in Iowa, er wurde von Sam, Bobby und John absichtlich dort eingewiesen, da er wieder unter Wahnvorstellungen leidet. Dean ist seit früher Kindheit der Meinung, dass seine Mutter von einem Dämon getötet...