Ray of hope

56 3 1
                                    

Castiel stand auf und legte eine Hand auf Sams Schulter.
„Er wird es schaffen Sam. Egal was ihn gerade heimsucht, er wird damit fertig werden.“ Sam lächelte Castiel zu, doch sein Lächeln war dünn. „Mit Sicherheit. Und dennoch mache ich mir große Sorgen um ihn. Ich weiß nicht, wie lange sein Körper das alles noch mitmacht, Cas.“ 
Cas musterte Dean und nahm vorsichtig seine Hand um ihn so wenigstens Kraft zu schenken, in der schwachen Hoffnung, Dean würde, wo auch immer er war, etwas davon mitbekommen. 

Sein Gegenüber lächelte triumphierend.
„Du gehst in den Verteidigungsmodus, weil du weißt, dass ich recht habe Dean. Wen hast du denn bei dir? Wen hast du wirklich! Der für dich da ist?
Die Menschen, die du gerettet hast...haben sie sich bei dir bedankt? Hast du sie als Freunde gewonnen? Nein, Dean! Du hast Angst, Angst dich zu binden, Angst davor, diejenigen, die du liebst nicht beschützen zu können, sie zu verlieren. Du hast Angst, ihre Leben zu zerstören indem sie für dich da sind Dean. Du hast Angst vor deinen eigenen, erbärmlichen Gefühlen. Du bist hin und her gerissen Dean, du bist ein Wrack.“

Richard kam zurück ins Zimmer, das Bild dass sich ihm darbot, brach ihm das Herz. 
Er trat erneut an Deans Bett heran und legte ihm den Zugang, dessen Kanüle er mit dem Tropf  verband. Das alles geschah, ohne das Jimmy auch nur eine Sekunde lang Deans Hand losgelassen hätte, was Richard wirklich rührte. Er mischte der Lösung fiebersenkende Schmerzmittel bei und wandte sich dann dem unschönen Part zu. Und zwar, Dean einen Schlauch durch die Nase zu schieben der in seinem Magen enden sollte und darauf zu hoffen, bei ihm den Schluckreflex und nicht den Würgereiz auszulösen, da er sonst in seiner Momentanen Verfassung an seinem Erbrochenen ersticken könnte. Er sah zu Sam hinüber. „Könntest du mir kurz helfen Großer?“, fragte er und Sam stand auf um Richard zur Hand zu gehen, indem er Dean im Bett in eine aufrecht sitzende Position brachte, ihn stützte und seinen Kopf in den Nacken hielt während Richard die Magensonde legte.
Dean nießte und hustete protestierend, er würgte einmal kurz und dann hatte er es geschafft.
Sam strich seinem Bruder sanft über die Wange und legte ihn wieder zurück in die Waagerechte. 

Dean lächelte zuerst unsicher.
„Das ist nicht wahr... Sam ist für mich da, ich wäre verloren ohne ihn das stimmt.“
Er lacht und gewinnt wieder an Selbstwertgefühl, er weiß, das er gebraucht wird. Er spürte, dass in diesem Moment Personen um ihn herum waren, die ihn brauchten, die ihn vermissten. „Ich weiß, das ich gebraucht werde, das ich geliebt werde! Ich habe keine Angst vor meinem Gefühlen, du Bastard. Ich habe Sam, ich habe Bobby! Ich habe Gabriel, Charlie..und ich habe Cas!!“
Die Finsternis begann, sich zu lichten.
„Ich habe Freunde und eine Familie, die ich unter allen Umständen beschützen werde, denn im Gegensatz zu dir, bin ich nicht wirklich allein.“ Der andere Dean sah aus, als hätte er ihm eine Ohrfeige verpasst.
„Du wirst sterben, Dean.“ Er holte seinen letzten Trumpf hervor.
„Du wirst sterben und dies...“, seine Augen wurden schwarz und er grinste, „...dies ist was aus dir werden wird.“
Dean schluckte kurz heftig, doch er fing sich wieder schnell.
„Jeder stirbt irgendwann, aber ich komme wieder...so lange, bis mein Auftrag erledigt ist. Du machst mir keine Angst, du Bastard.“
Er spürte mit einem Mal eine weitere Präsenz bei sich. Sie war warm, hell und voller Zuversicht, voller....Liebe. Cas!
Das Bild vor ihm verschwamm zusehends, jetzt war dort nur noch die gewöhnliche, traumlose Dunkelheit.

Dean erwachte und wand sich verwirrt hin und her. Cas hielt ihn fest und versuchte, ihn zu beruhigen. 
„Shh, es ist alles in Ordnung, Dean, bleib liegen.“
Dean befreite seinen Arm aus dem Handtuch und wollte sich den Schlauch aus der Nase ziehen, doch Cas hielt ihn davon ab. 
„Nicht! Versuch dich zu beruhigen Dean, du..du bist krank und brauchst Ruhe.“ Sam schmunzelte. Wie Jimmy mit seinem Bruder umging war herzerwärmend. 
„Was? Cas, was ist hier los?“, seine Augen huschten unruhig hin und her. Er erblickte Sam und Gabriel.
„Was macht Ihr denn schon wieder hier?“ Er blickte an sich herab. „Wieso bin ich...was zum Teufel ist hier los?“

Richard trat an ihn heran. „Du bist zusammengebrochen Dean, du..bist in keiner guten Verfassung, um es nett auszudrücken.“
„Schwachsinn, mir geht es gut, ich...“
Cas legte ihm einen Finger an die Lippen und brachte ihn so zum Schweigen. Deans vom Fieber bereits gerötete Wangen, nahmen einen noch dunkleren Farbton an.
Richard stieß Sam in die Rippen, „Ich glaube, wir beiden sind hier gerade überflüssig. Dean ist in besten Händen“, flüsterte er ihm zu und Sam nickte lächelnd. 
„Ich bin froh, dass du wieder ganz bei uns bist, Dean.“ Er nahm seinen Bruder in den Arm. „Wenn etwas sein sollte sagt ihr Bescheid, okay?“, wandte er sich an Jimmy. Der nickte und Sam und Richard ließen die beiden allein.

Nachdem Richard die Tür hinter ihnen geschlossen hatte, zog Sam  ihn zu sich und küsste ihn  sanft. „Danke für deine Hilfe, Richard.“
„Sam, hör auf, dich immer für Sachen zu bedanken, die Teil meines Jobs sind“, erwiderte er grinsend. „Jimmy hat es ja echt ganz schön erwischt“, merkte er an und Sam lachte. 
„Ja, das war schon heute Nachmittag nicht zu übersehen. Aber was ich aus dem Purgatory gehört habe, schien Jimmy schon dort eine sehr starke Bindung zu Dean verspürt zu haben. Er ist immerhin der Ansicht, und Dean bestätigt dies, dass er es war, der Dean aus der Hölle befreit hat. Für die beiden ist es die wortwörtliche Hölle, für mich ist es eher Symbolisch gemeint. Dennoch ist es....irgendwie niedlich und ich bin froh, dass mein Bruder jemanden an der Seite hat, der ihn vor etwaigen Dummheiten in den Kliniken beschützt. Das macht es mir einfacher, Nachts etwas ruhiger zu schlafen.“

InsaneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt