Devil's kitchen

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Achtung: Hier werde ich ein wenig ausführlicher was die ganze Essstörungsgeschichte angeht und auch, was das selbständig herbeigeführte Übergeben betrifft. Wen das Triggern sollte, den bitte ich, dieses Kapitel zu überspringen.

Am nächsten Morgen trafen sich Cas, Charlie und Dean wie vereinbart in der Cafeteria zum Frühstück. Charlie winkte Dean zu sich und Cas an den Tisch.
“Morgen”, murmelte Dean verschlafen und beim Anblick seiner gestellten Frühstücksportion sank seine Laune in den Keller. Vor ihm stand eine Schüssel Müsli mit einer Kanne Milch, eine Scheibe Brot, ein Stück Butter und zwei Scheiben Käse, die sich unter der Frischhaltefolie bereits eklig verfärbt hatten. Angewidert schob er den Teller mit dem Brot zur Seite und nahm sich die Schale Müsli vor. Er kippte die Milch darüber, wobei er >ganz aus versehen< die Hälfte über den Tisch verteilte und begann zu essen. Die Haferflocken schienen in seinem Mund nicht weniger zu werden und er kaute verdrießlich auf dem Klumpen herum, bevor er ihn hinunter würgte.
“Du scheinst nicht sehr zufrieden mit deinem Frühstück zu sein”, merkte Cas an und musterte Dean nachdenklich.
Dean, froh eine Unterhaltung starten zu können, schob kaum merklich die Schale etwas weiter von sich weg und drehte den Löffel, mit der Spitze auf der Tischplatte, geistesabwesend hin und her.

“Ich habe morgens einfach keinen Hunger, Cas. Mir reichen ein paar Tassen Kaffee für den Start in den Tag.” Er beäugte Cas' Frühstücksteller, auf dem sich nur noch ein paar Krümel Brot befanden.
“Wo lässt du dein Essen eigentlich immer? Ich dachte, ihr Engel braucht keine Nahrung?”, fragte Dean neugierig.
“Brauchen wir auch nicht. Ich teile mein Essen unter den anderen Patienten auf, schließlich möchte ich nichts verschwenden”, antwortete der Engel lächelnd und schob Dean die Schale Müsli wieder zu. “Aber du bist menschlich und deshalb brauchst du dein Frühstück. Und wenn dir die Auswahl nicht zusagt, kannst du doch sicher nachfragen, ob du demnächst etwas anderes zu Essen bekommen könntest.”
Charlie, die das Gespräch lächelnd beobachtete, fragte sich ähnlich wie Dean, wie Cas es schaffte, komplett auf Lebensmittel zu verzichten. Soweit sie wusste, gehörte Castiels Körper einem Menschen….oder er gehörte eben Castiel, sie war sich noch immer nicht sicher, ob sie die Engelsgeschichte glauben sollte. Nichtsdestotrotz war Cas bzw. Jimmy in ihren Augen durchaus menschlich, doch sie hatte Castiel noch nicht einmal wirklich etwas essen sehen. Das merkwürdige daran war, dass er jedoch nicht abgezehrt und untergewichtig wirkte. Ob er wohl Nachts heimlich in seinem Zimmer aß, wenn ihn niemand beobachtete. Dann müsste er allerdings einen sehr großen Vorrat an diversen Fertiggerichten in seinem Schrank gebunkert haben und das klang doch recht abwegig, zumal er keine Möglichkeit hätte, sie zuzubereiten.

Im Anschluss fanden wie jeden Tag Therapien statt und Dean ergriff die Gelegenheit, mit seiner Therapeutin über das Essen zu sprechen.
“Sie wissen aber, dass Sie dann anstelle des Müslis zwei Scheiben Brot oder ein Brötchen inklusive Butter auf beiden Hälften plus ausreichend Belag zu sich nehmen müssen, Mr. Winchester?”, erklärte die Therapeutin freundlich.
Dean nickte zustimmend. “Ja, ist in Ordnung. Hauptsache ich muss diese Müsli Pampe nicht mehr sehen.”
Die Therapeutin lachte leise. “Was halten Sie davon, wenn Sie zusätzlich noch das Kaffee- und Kuchenangebot am Nachmittag wahrnehmen?”, sie musterte ihn und runzelte leicht die Stirn, als Dean den Blick senkte und begann, nervös seine Finger zu kneten.
“Ich möchte Sie keinesfalls überfordern, Mr. Winchester. Wir können es auch erst einmal bei der Änderung des Frühstücks belassen wenn Ihnen das lieber ist.”
“Das wäre mir in der Tat lieber”, entgegnete Dean und atmete hörbar aus.
“Das Sie eigenverantwortlich ihren Speiseplan ändern und auf ihr Bauchgefühl hören, Dinge auszuschlagen, ist ein hervorragender Schritt Dean. Sie können stolz auf sich sein.”
Dean lächelte gequält und rang sich ein Nicken ab. “Danke Mrs. Milligan, bis morgen”, verabschiedete sich Dean und verließ den Besprechungsraum.

Dean beschloss, in die Küche zu gehen. Da es bald schon wieder Zeit fürs Mittagessen war, herrschte geschäftiges Treiben in der Küche. Er hatte sich von Mrs. milligan einen Zettel mit ihrer Unterschrift aushändigen lassen, das sein Speiseplan geändert werden würde. Die Köchin bat Dean draußen zu warten, da gerade ziemlich viel Stress herrschte oder eventuell etwas später noch einmal vorbei zu kommen.
Dean ging auf sein Zimmer und versuchte es 30 Minuten später noch einmal. Er betrat die Küche, doch niemand war anwesend. Er beschloss, den Zettel auf der Anrichte liegen zu lassen und wollte gerade wieder gehen, doch die Neugier siegte. Er schlenderte durch die Gänge und sah sich die Unterschiedlichen Mahlzeiten an, die alle in ihren Töpfen und Pfannen vor sich hin köchelten. Dean fand es schon grob fahrlässig, die Pfannen mit all dem Fett einfach so unbeaufsichtigt zu lassen, aber es war ja schließlich nicht seine Küche die abfackeln würde. In einem großen Topf rechts neben ihm auf dem Herd köchelte etwas vor sich hin, das stark nach Tomatensuppe aussah. Er nahm die Kelle und rührte einmal darin herum, als plötzlich etwas an die Oberfläche schwamm und… ihn anstarrte. Dean ließ die Kelle fallen, die mit einem lauten Platschen in die Suppe fiel. Heiße Flüssigkeit spritzte zu allen Seiten und Dean ergriff die Flucht.

Er rannte so schnell er konnte in sein Zimmer, er hatte die Tür in weiser Vorraussicht nur angelehnt, und verschwand im Bad. Er riss den Wasserhahn auf und schöpfte eiskaltes Wasser in seine Hände und klatschte sich eine Handvoll ins Gesicht.
Er spürte den aufkommenden Würgereiz und klappte den Deckel der Toilette nach oben.
Speichel floß ihm aus dem Mund als er den Kopf hinab senkte und sich kurze Zeit später übergab.
Außer Atem, mit verquollenen Augen saß er auf dem Boden seines Badezimmers und holte tief Luft.
Noch immer spürte er Reste von Essen in seinem Magen, Essen, dass er unter allen umständen loswerden wollte. Er drehte erneut den Wasserhahn auf, spülte sich einmal den Mund aus und trank dann in großen Schlucken das lauwarme Leitungswasser bis ihm erneut schlecht wurde.

Er beugte sich über die Toilettenschlüssel, drückte mit der Faust gegen seine Bauch und erbrach sich geräuschvoll und unter Schmerzen. Er hatte das Gefühl, sein Kopf müsste jeden Moment explodieren durch die Anstrengung die er aufbringen musste ,um mit purer Willenskraft auch noch den letzten Krümel aus seinem Magen zu befördern. Er trank erneut ein paar Schlucke Wasser , wusch sich kurz das Gesicht um das Erbrochene daraus zu entfernen und putzte sich die Nase. Nein, kotzen war bei weitem keine sehr gesellschaftsfähige Masche um sein Essen los zu werden, soviel war sicher.

Doch wann war Dean jemals wirklich “Gesellschaftsfähig” gewesen? Er räusperte sich und versuchte einen Klumpen Haferbrei erneut herunter zu würgen, der sich, bereits nach Galle schmeckend in seinem Hals festgesetzt hatte.
“Ach Dean”, ertönte eine Stimme hinter ihm. Dean wirbelte ruckartig herum und hielt sich am Waschbecken fest um das Gleichgewicht nicht zu verlieren. Einen kurzen Moment lang wurde ihm schwarz vor Augen und er geriet ins wanken. Cas stützte ihn und hielt ihn fest. Das passte Dean recht gut in den Kram, denn so musste er nicht Cas'enttäuschtem Blick standhalten.
Der Engel schüttelte den Kopf, schnipste einmal kurz mit den Fingern und Deans hervorgewürgte Mahlzeiten rauschten den Abfluss hinunter. Einen Wimpernschlag später saß Dean auf seinem Bett.
“Das habe ich aber nicht mit >der Änderung deines Speiseplans < gemeint, Dean,” entgegnete Cas bitter und sah ihn wütend an. 

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