Sein Handy klingelte. Verschlafen tastete er danach , fischte das nervige Ding vom Nachttisch. Sam kniff die Augen zusammen und wartete, bis sie sich an die plötzliche Helligkeit gewöhnt hatten. 4 verpasste Anrufe!
Die Nummer auf dem Display gehörte zum Krankenhaus. Im Halbschlaf wischte er darüber um den Anruf entgegen zu nehmen.
"Winchester? ", meldete er sich, seine Stimme noch schwer vor Müdigkeit.
Am anderen Ende der Leitung waren aufgeregte Stimmen zu hören, die Schwester am Telefon versuchte bemüht ruhig zu klingen...
"Er hat WAS ?", fragte Sam geschockt.
Er war mit einem Mal hellwach.
"Alles klar,ähm....Machen Sie sich keine Sorgen, ich bin auf dem Weg!
Sagen Sie ihm das, ja? Sagen Sie ihm, ich bin so schnell wie möglich da!"
Er legte auf, sprang aus dem Bett, zog sich Hose und T-shirt über.
2 Minuten später saß Sam in seinem Auto auf dem Weg Richtung St. Claire's.Es waren nicht einmal 24 Stunden vergangen! Keine 24 Stunden und sein Bruder machte schon wieder ärger. Sam war sauer und gleichzeitig beeindruckt, wie schaffte Dean es innerhalb so kurzer Zeit das gesamte Klinik Personal gegen sich aufzubringen?
Sollte er Bobby und John benachrichtigen?
Nein! Sam hatte sich nicht ohne Grund als einzige Kontaktperson für die Klinik eingetragen. Ihr Vater würde alles nur schlimmer machen, wie immer eigentlich , dachte Sam verbittert. Und Bobby hatte schon mehr als genug für sie getan.
Er war immer für sie da gewesen, in guten und vor allem erst recht in schlechten Zeiten.
Er war der Vater, den Dean und er sich gewünscht hätten, den sie gebraucht hätten!
Viele Probleme und , davon war Sam überzeugt, auch viele von Deans seelischen Wunden wären ihnen so erspart geblieben. Man kann sich seine Familie nicht aussuchen, doch Bobby hatte ihnen gesagt und mehr als einmal bewiesen:
Familie hört nicht beim Blut auf!Als Sam die Klinik erreichte wurde er sogleich von mehreren Ärzten und Pflegekräften empfangen, die alle gleichzeitig auf ihn einredeten.
"Ihr Bruder läuft dort drinnen Amok"
"Sowas habe ich in meiner ganzen Zeit als Arzt noch nicht erlebt."
"Vollkommen durchgedreht" und "Fanatisch", waren noch die Sachlichsten Aussagen , die ihm zu Ohren kamen.
Was um Himmels Willen hatte Dean verbrochen, dass selbst die Ärzte in Panik gerieten? 2 Stockwerke höher, konnte Sam sich ein Bild von dem Chaos machen.Dean hatte sich in der Cafeteria verschanzt. Soweit Sam erkennen konnte, befanden sich noch 5 weitere Personen in dem Raum, allesamt Pflegekräfte der Einrichtung. Sie waren mit langen Stofffetzen? an die Stühle gebunden worden. Dean stand in der Mitte des Raumes, in der einen Hand eine Flasche mit Wasser, in der anderen etwas Kleines, metallisch glänzendes. Er schrie die Personen um ihn herum an und kippte ihnen immer wieder Wasser ins Gesicht.
Sam versuchte noch, das bizarre Schauspiel zu erfassen, als der Anstaltsleiter neben ihn trat und ihm mit düsterer Miene verkündete:
"Ihr Bruder beweist einen großen Hang zur Kreativität, wenn es um die Lösung bestimmter Probleme geht. Er hat es fertig gebracht unter Beaufsichtigung der Nachtschwester, eine Schraube aus seinem Bett zu lösen und seine Vorhänge damit zu zerteilen!" - das waren die Stofffetzen also- dachte Sam beeindruckt."Er hat die Schwester überwältigt, in die Cafeteria gezerrt und an einen Stuhl gefesselt. Dann hat er sich nach und nach die anderen dazugeholt.
Er hat sie als "schwarzäugige Bastarde" betitelt und angefangen sie mit Weihwasser zu überschütten."
"Weihwasser?", hakte Sam irritiert und gleichermaßen belustigt nach.
"Er hat das Waschbecken im Badezimmer mit Klopapier verstopft und einen Rosenkranz hineingeworfen",der Arzt sah ihn mit einem Ausdruck an, der Sam darum bat, ihm die Welt seines Bruders zu erklären.
Was Sam sich jedoch schon während des Vortrags des Leiters gefragt hatte war: Wie konnte Dean das alles fertig bringen, ohne aufgehalten zu werden?! Nichts für ungut,aber in Sams Augen war es nicht nachvollziehbar, wie 15 Pflegekräfte und 3 Ärzte nicht in der Lage waren,
1 Mann ruhig zu stellen!
"Lassen sie mich mit ihm reden", sagte er. Es war keine Bitte sondern eine klare Ansage.
Angesichts der Tatsache, dass ihm nicht ein Wort des Protestes entgegen schlug, war Sam sich sicher, dass die umstehenden Fachkräfte nur zu gut wussten, dass sie auf ganzer Linie versagt hatten.Er trat an die Schwingtüren der Cafeteria heran und klopfte an die Plexiglasscheibe.
"Dean, ich....", weiter kam er nicht.
Es knackte mehrmals laut und wenige Minuten später wurde Sam von seinem Bruder gepackt und ebenfalls in die Cafeteria gezerrt. Er hörte, wie Dean die Türen erneut verriegelte. Sam blickte sich um, die Personen auf den Stühlen wirkten allesamt erschöpft und verstört, eine Schwester schien sogar das Bewusstsein verloren zu haben.
-Oh, Dean, was hast du getan?-,fragte Sam sich im Stillen.
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Insane
FanfictionDean ist in einer psychiatrischen Einrichtung in Iowa, er wurde von Sam, Bobby und John absichtlich dort eingewiesen, da er wieder unter Wahnvorstellungen leidet. Dean ist seit früher Kindheit der Meinung, dass seine Mutter von einem Dämon getötet...