Human Resources

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Dean stand vor dem Büro von Professor Roman. Ohne anzuklopfen betrat er das Zimmer. Roman schien gerade verspätet zu Mittag gegessen zu haben.
„Dean, was kann ich für Sie tun?“, begrüßte Roman ihn höflich.
Der Jäger nahm auf einem Sessel platz.
„Ich soll Sie von meinem Bruder fragen, wann sie das nächste Mal einen Termin vereinbaren können, er hätte noch ein paar Unterlagen gefunden, die Sie interessieren könnten.“

„Das ist ja sehr nett von ihrem Bruder Dean, aber wieso bespricht er das nicht persönlich mit mir? Ich habe ihm schließlich meine Telefonnummer nicht für etwaige Dates gegeben“, erwiderte Roman fast schon herablassend. Dean hatte mit so einer Antwort bereits gerechnet und schob ihm wortlos sein Handy über den Tisch zu. Er hatte mit seinem Zweithandy eine Nachricht verfasst und an seine Nummer gesendet.

Hey Dean,

Ich bin zurzeit leider mit einem langwierigen Fall in der Kanzlei beschäftigt. Deshalb kann ich nicht so oft ans Handy gehen. Könntest du Professor Roman von mir fragen, ob er die Unterlagen noch benötigt und wenn ja, wann er Zeit hätte. Gerne kann er dir einen Terminplan aushändigen, den du
Bobby bei seinem nächsten Besuch mitgeben kannst. Ich versuche dann, eine Lücke in meinem Terminplan zu finden um die Unterlagen vorbei zu bringen und es gibt noch die ein oder andere Sache, die ich mit ihm besprechen wollte.

Cu, Sam

Er hoffte, er hatte nicht zu dick aufgetragen, aber sein Bruder verfasste nun mal ständig solche halben Romane. Roman schien den Köder offensichtlich zu schlucken, denn er notierte etwas auf einem kleinen Zettel. Er schob ihn Dean samt seines Handys über den Tisch zurück.

Prof. DR. Richard Roman

Telefonisch erreichbar unter:

012345567

012345568

Persönlich anzutreffen:

Mo-Fr.: 09:00 Uhr-19:00 Uhr

Sa+So.: 10:00 Uhr-16:00 Uhr wechselnd alle 14 Tage

>Jackpot<, dachte Dean, leise in sich hinein lachend. Das war ja einfacher als dem sprichwörtlichen Baby den Schnuller zu klauen. Es war jetzt 16:30 Uhr, das hieß, sie könnten noch heute Abend ihren Plan in die Tat umsetzen.
„Vielen Dank, Professor. Ich werde die Daten vertrauenswürdig behandeln und den Zettel an Mr.
Singer weitergeben.“
„Keine Ursache“, erwiderte Roman knapp und lächelte ihn an. Es war die Art von affektiertem Lächeln, das Dean jedes Mal erschaudern ließ. >Schmierlappen<, dachte er sich im Stillen und verließ das Büro.

„Das war ja einfach“, bemerkte Charlie. Sie saßen bei Cas im Zimmer, den Zettel vor ihnen auf dem Tisch.
„Und ihr seid wirklich der Meinung, Roman verbirgt etwas vor uns?“, fragte Cas unsicher. „Ja, definitiv. Allein schon seine ganze Art schreit geradezu nach Vertuschung.“ Dean hatte es sich auf Cas' Bett bequem gemacht und warf gedankenverloren einen apfel, der auf dem Nachttisch gelegen hatte, immer wieder in die Luft. Cas sah ihm irritiert dabei zu.
„Dean, wenn du den Apfel nicht essen möchtest, dann leg ihn bitte wieder zurück. Mit Essen spielt man nicht!“, ermahnte er ihn. Dean seufzte, legte ihn dann aber Kommentarlos zurück.
„Ich würde sagen, wir treffen uns so gegen 21:00 Uhr vor Romans Büro, ich muss sicherstellen, dass man mich im Zimmer vermutet. Ich habe ja keinen eigenen Schlüssel mehr“, griff Dean das Thema wieder auf und verdrehte die Augen.
„Na ja, daran bist du ja maßgeblich beteiligt gewesen“, entgegnete Charlie schmunzelnd.

„Ich bin auch nicht ganz unschuldig was das angeht“, murmelte Cas betreten. „Ich hätte einfach schneller reagieren müssen und dir zur Seite stehen.“ Er sah betreten zu Boden.
„Nein Cas, das ist nicht deine Schuld. Außerdem ist doch mittlerweile alles geregelt und Sammy's Seele ist in Sicherheit. Nur darauf kommt es an. Das wie und wann spielt keine Rolle mehr“, beschwichtigte ihn Dean.
„Außerdem wären wir bei unserem heutigen Vorhaben ohne dich komplett aufgeschmissen“, pflichtete Charlie ihm bei. „Ich meine hey, wer kann schon behaupten, einen Engel zu seinen engsten Vertrauten zu zählen?“ Sie lächelte Castiel aufmunternd an.
Cas lächelte ebenfalls. Er fühlte sich geschmeichelt.
„Danke..ähm, wonach genau suchen wir eigentlich?“, wechselte er das Thema, da er merkte, wie nervös ihn die ganze Stimmung machte.
„Nach allem was wir in die Finger bekommen können, um diesen Bastard zu entlarven!“, sagte Charlie prompt. Dean lachte laut auf.
„Da hörst du es Cas, nach allem was diesem Bastard schadet.“

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