Sam zog sich an, mit seiner bereits kaputten Hose machte er kurzen Prozess und schnitt das rechte Hosenbein oberhalb des Knies ab, was Richard mit einem amüsierten Gesichtsausdruck verfolgte.
"Ist das jetzt die neue Winchester Modelinie?", fragte er grinsend.
"Ich habe einfach keine Lust, Zeit zu vergeuden, um mit dem bandagierten Knie am besten noch in meinem kaputten Hosenbein hängen zu bleiben und erneut auf der Klappe zu liegen.
Da hat Dad ausnahmsweise mal etwas sinnvolles getan, indem er uns zum Pragmatismus erzogen hat."
"Touche", entgegnete Richard nicht minder beeindruckt.
Er schnappte sich die Autoschlüssel und die beiden Jacken.
"Kommst du klar?"
"Ja, geh schon mal vor ich komme gleich nach", erwiderte Sam und tippte hektisch auf der Tastatur seines Handys herum, bevor es ihm aus den Händen gerissen wurde.
"HEY! Was...", protestierte er, doch Richard hatte das Handy schon sicher in seiner Jackentasche verstaut. "Weißt du wie viele Unfälle pro Tag durch diese Dinger passieren? Augen nach vorne und los." Sein Tonfall ließ keinen Widerspruch zu und Sam gab grinsend nach. "Das ist auch wieder wahr."
Er folgte Richard zum Auto und sie fuhren zurück zur Klinik.
"Hoffentlich laufen wir nicht Roman direkt in die Arme", sagte Sam nachdenklich.
"Ach, mach dir um den Penner keine Sorgen. Es ist Samstag, da sitzt er sich garantiert nicht seinen Arsch im Büro platt", erwiderte Richard schnippisch und Sam begann herzhaft zu lachen.Als sie auf den Parkplatz fuhren sah Sam, dass Bobby bereits auf sie wartete und ungeduldig vor den Eingangstüren auf und ab schritt. Er kam ihnen auf halber Strecke über den Parkplatz entgegen und musterte kritisch Sams neuen Jeansstil.
"Mein Junge, ich habe ja nichts gegen "mit der Mode mitgehen", aber wo zum Henker hast du das denn aufgeschnappt? Gehört die Bandage mit zum Look?"
Sam seufzte frustriert auf, "Nein Bobby, das dient rein praktischen Zwecken. Ich habe mir das Knie aufgeschlagen und die Hose war sowieso kaputt."
"Okay und wie..."
"Frag nicht", unterbrach ihn Sam lächelnd. Bobby hob abwehrend die Hände. "Wieso bist du eigentlich schon hier? Bist du geflogen? Dein Anfahrtsweg ist mindestens doppelt so lang wie...unserer." Sam errötete leicht und räusperte sich verlegen. "Aber das spielt jetzt keine Rolle, lasst uns reingehen, Dean wartet sicher schon."Sie durchquerten die Eingangshalle und fuhren mit dem Fahrstuhl hinauf in den zweiten Stock. Bobby war es ein schieres Rätsel, wie es den Mitarbeitern und auch den Patienten gelang, sich in diesem Labyrinth aus Gängen und Stockwerken zurecht zu finden. Hatten sie Dean bei ihrer Ankunft nicht ein Zimmer im Trakt über dem Erdgeschoss gegeben? Er versuchte nicht länger darüber nachzugrübeln und folgte einfach Sam und Richard, die sich beide, höchstwahrscheinlich sogar blind, zurechtfanden. Sie hielten noch kurz beim Pflegebüro an, damit Richard den Schlüssel für Deans Zimmer mitnehmen konnte. Zu ihrem Glück war gerade nur Kevin anwesend, der ihnen ohne weitere Fragen, den Schlüssel aushändigte.
Richard klopfte einmal an der Tür und schloss dann auf. Die drei betraten das Zimmer und Bobby stieß mit Sam zusammen, als dieser abrupt stehen blieb. "Was ist l..", setzte Bobby an, schwieg jedoch, als er die Szene vor ihm erfasste. Dean lag, eng an Jimmy geschmiegt im Bett und schlief tief und fest. Jimmy nickte ihnen zu und lächelte. Sam bemerkte, dass Richard neben ihm in seiner Jackentasche wühlte und streckte den Arm aus.
"Du machst jetzt kein Foto", zischte er leise und Richard sah ihn enttäuscht an.
"Och menno, du bist aber auch ein Spielverderber ,Großer."
Er steckte das Handy zurück in die Jackentasche und sah Jimmy an.
"Jetzt erzähl doch bitte nochmal von Anfang an, was passiert ist Cassie." Cas nickte und erzählte den dreien, was sie beim Frühstück besprochen hatten. Er überlegte kurz, ob er erwähnen sollte, wie er Dean ein paar Stunden später im Bad aufgefunden hatte und kam zu dem Schluss, dass es das Richtige war, es ihnen zu erzählen. Sam und Bobby stand die Sorge ins Gesicht geschrieben, Richard nickte nur zustimmend. "Das ergibt alles Sinn. Dean scheint sich zu sehr unter Druck gesetzt gefühlt zu haben und sein Kopf hat den Rest für ihn erledigt."
"Ich dachte er sei auf dem Weg der Besserung...", murmelte Bobby.
"Das ist er auch", entgegnete Richard, "aber wir können in so kurzer Zeit keine Wunder erwarten. Er hat schon eine Menge geschafft, auch die Essensumstellung ist ein Schritt in die richtige Richtung, aber es braucht seine Zeit, Dean braucht Zeit um das alles zu verarbeiten."Dean wachte auf und brauchte einen Moment um sich zu orientieren, irgendetwas war anders als sonst. Er hob den Blick und sah Cas neben sich liegen. "Cas, was zur Hölle machst du in meinem Bett?!", fragte er irritiert, machte jedoch keine Anstalten von ihm weg zu rücken. "Und wieso trage ich deinen Mantel?" Deans verwirrung wuchs, er richtete sich auf und sah, dass sein Hemd und das T-shirt, dass er getragen hatte, triefend nass über der Heizung hingen. Sein vom Schlaf noch benebelter Verstand erwachte schlagartig und es fiel ihm wieder ein.
Er vergrub das Gesicht in seinen Händen und schüttelte den Kopf.
"Dean, das ist überhaupt nicht peinlich, hörst du?
Es ist alles in Ordnung" ,versicherte Cas . "Und nein, ich habe deine Gedanken nicht gelesen. Ich kenne dich gut genug, Dean", fügte er mit einem Lächeln hinzu. Ein leichter Hauch von rosa huschte über Deans Wangen. Er wollte gerade etwas erwidern, als es an der Tür klopfte und Sam und Bobby, mit einer Kanne Kaffee und vier Tassen in der Hand, den Raum betraten.
"Ah, du bist wach mein Junge", begrüßte ihn Bobby und Dean schien erneut verwirrt.
"Wie lange seid ihr denn schon hier?", fragte er, mit leicht panischen Unterton in der Stimme.
"Lange genug, als das ich dir deine Predigt von heute Mittag nun selbst halten könnte", erwiderte Sam und lachte leise. Dean sah ihn mit offen stehendem Mund an, fing sich dann wieder und gab ,in seiner typischen Manier, einen bissigen Kommentar zurück.
"Die Zweitausender haben gerade angerufen, sie wollen ihre Fashion Sünde zurück haben."
Sam schüttelte nur den Kopf, schmunzelte jedoch. Sein Bruder schien wieder ganz der Alte zu sein.

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Insane
FanficDean ist in einer psychiatrischen Einrichtung in Iowa, er wurde von Sam, Bobby und John absichtlich dort eingewiesen, da er wieder unter Wahnvorstellungen leidet. Dean ist seit früher Kindheit der Meinung, dass seine Mutter von einem Dämon getötet...