Highly at risk

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Sam rief in der Klinik an und gab sich als Handwerker aus, er solle die Fenster und Türen überprüfen und würde der Klinik einen Besuch abstatten.
Kevin war anfangs etwas skeptisch doch er erinnerte sich an das Übergabe- Gespräch mit Richard.
"Alles klar Mr. Wesson und Sie schaffen es wirklich nicht eher? So gegen Nachmittag?"
"Nein leider nicht, ich habe heute noch einen Auftrag auf einer großen Baustelle den ich leider nicht mehr verschieben kann, aber Mr. Speight hat mir die Sachlage grob geschildert, deshalb möchte ich Ihnen natürlich helfen."

"Das ist sehr nett von Ihnen, ich vermerke Sie im Computer. Sie müssten sich dann nur unten anmelden, danach werden Sie ins Gebäude gelassen und von jemandem abgeholt.
Bitte denken Sie daran, dass dies eine absolute Ausnahme ist, normalerweise dürften Sie um diese Uhrzeit nicht einmal mehr das Gelände betreten."
"Sie werden gar nicht bemerken, dass ich da bin", erwiderte Sam und lacht leise. Sein Plan hatte tatsächlich funktioniert, er hoffte nur, dass nichts dazwischen kam. Damit war die erste Hürde überwunden, doch er hatte sich noch keine Gedanken darum gemacht, was passieren würde wenn er Jimmy oder Dean über den Weg lief. Die beiden ließen seine Tarnung binnen weniger Sekunden auffliegen.

Er wählte Richards Nummer in der Hoffnung er würde ihn jetzt nicht um seinen Schlaf bringen.
"Speight?", meldete er sich nach dem zweiten Klingeln.
"Hi, Sam hier, ich wollte nur Bescheid geben, dass ich heute Abend unter dem Namen Wesson bei euch als Handwerker angemeldet bin. Mr. Tran hat mich gnädigerweise durchgewunken", er lachte, "der Junge ist verdammt hartnäckig."
"Ja, das ist unser Kevin so wie wir in kennen", erwiderte Richard mit einem Lächeln in der Stimme.
"Bei Lisa wärst du knallhart abgeschmettert und auf morgen vertröstet worden...", er legte eine Pause ein. Die eingetretene Stille wurde Sam unangenehm und so hakte er nach.

"Lisa war in den Vorfall in der Cafeteria verwickelt, oder? Richard, ich weiß gar nicht wie oft ich mich noch dafür bei euch entschuldigen muss, es tut mir so schrecklich leid!", er seufzte auf und verdrängte die Bilder, die sich erneut in seinen Kopf schlichen.
"Du brauchst dich dafür gar nicht zu entschuldigen Sam", versicherte Richard ihm, " wir sind diejenigen, denen es leid tun sollte. Wir sind die Fachkräfte für solche Fälle, Großer, nicht du oder deine Familie. Ihr habt euch überhaupt nichts vorzuwerfen, hörst du?"

"Ja ich...fühle mich trotzdem mies", entgegnete Sam geknickt.
"Hör zu, wenn Lisa wieder da ist könnt ihr gerne miteinander reden, alles klar? Sie wird dir mit Sicherheit das selbe erzählen wie ich gerade."
"Deal", antwortete Sam und fühlte sich etwas besser. "Weshalb ich eigentlich anrufe, ich habe mir noch nicht wirklich überlegt, wie wir Dean und Jimmy für die Zeit in Schach halten. Ich meine, die Kameras installieren sich nicht von alleine und ich werde ein bisschen Zeit benötigen."
"Jetzt gebe ich den Spruch liebend gerne zurück, lass das mal meine Sorge sein", erwiderte Richard. "Schließlich bin ich niemand geringerer als der Erzengel Gabriel, da werden die beiden ja wohl auf mich hören."

"Also Jimmy auf jeden Fall, doch Dean hat es nicht unbedingt so mit Autoritätspersonen", meinte Sam lachend.
"Überlass das einfach mir, ich werde die beiden schon beschäftigen."
"Alles klar, dann bis heute Abend und nicht vergessen, ich heiße Oliver Wesson", rief Sam ihm ins Gedächtnis.
"Sehr kreativer Name", witzelte Richard. Er verabschiedete sich und legte auf.
Sam grinste, doch er hatte noch immer ein mulmiges Gefühl bei der ganzen Sache, schließlich war das was sie beide vorhatten eine massive Verletzung der Privatsphäre, was weit über ein Bagatelldelikt hinaus schoß.

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