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Es war dunkel, bedrohlich und kalt. Das war der erste Gedanke der Rain kam, sobald die Moby Dick in die tiefen des Ozeans abgetaucht war. Wunderschön, dass war der zweite Gedanke, der ihr kam, als sie die riesigen Fische sah, die neben dem Schiff her schwammen und es mit einem argwöhnischen Blick betrachteten. Große Seekönige, die eher träge als bedrohlich wirkten und viele kleine und bunte Fische, die sich der Flotte im geheimen angeschlossen hatten. Die Blauhaarige stand an der Reling und drückte ihr Gesicht leicht gegen die riesige Blase, die das Schiff umgab und seiner Besatzung den nötigen Sauerstoff spendete. Die Männer hinter ihr waren unruhig, aber auch aufgeregt. Keiner konnte es ihnen verübeln, wenn man daran dachte, was ihnen jeden Moment bevorstand. Rain lehnte sich zurück und ließ von dem Unterwasserschauspiel ab, bevor sie mit ihrem Blick über das Deck der Moby Dick wanderte. Letztendlich blieben ihre blauen Irden bei Whitebeard hängen, der in seinem Thron saß und die ruhe selbst war. Auch er ließ seine Augen über das Deck tanzen und beobachtete seine Männer, bis er den Blick von Rain einfing. Für einen kurzen Moment tauschten Rain und Whitebeard blicke aus, die kein anderer zu deuten vermochte. Dieser eine Augenblick reichte Rain schon aus, um zu sehen, dass Whitebeard keineswegs die ruhe selbst war, so wie es seine Körpersprache vermuten ließ. Dieser eine Moment, indem Rain ihm in seine ockerfarbenen Augen sah genügte vollkommen, um die Unruhe zu erkennen, die sich in seinem inneren abspielte. Er war besorgt. Sehr besorgt. Schließlich wusste der alte Piratenkaiser am besten, mit was für einem gefährlichen Feind sie sich anlegten und in welche Gefahr er seine Mannschaft brachte. Und es war tatsächlich Rain, die ihm ein zuversichtliches Lächeln schenkte. Ein lächeln, welches dem alten Mann kraft geben sollte. Es war nur diese eine kleine Geste von ihr, die den Unmut in seinen Augen verschwinden ließ und er ihr ebenfalls ein lächeln entgegen brachte. Whitebeard riss sich von seinen medizinischen Gerätschaften los, die den alten Mann fit hielten und erhob sich aus seinem Thron. Mit dem Ende seines Bisentos schlug er auf die alten Holzdielen der Moby Dick auf, damit er die Aufmerksamkeit seiner Mannschaft gewann.

„Es ist soweit. Wir tauchen nun auf!", verkündete der Piratenkaiser mit lauter und kräftiger Stimme. Die Crew nickte und machte sich bereit für den Kampf. Rains Hand wanderte zu dem Griff von ihrem Schwert, welches ruhig in der Halterung an ihrem Gürtel hing. Sie spürte das kribbeln in ihren Fingern, welches das Schwert ihr bescherte, schließlich war Nachtschatten keine gewöhnliche Waffe. Es wollte benutzt werden. Es wollte in Blut getränkt werden. Es wollte töten.

Das Schiff bäumte sich auf, Luftblasen hüllten es ein, während es aufstieg und der Oberfläche immer näher kam. Rain richtete den Blick nach oben. Es wurde heller, immer heller. Und dann war es endlich soweit. Die Moby Dick durchbrach die Wasseroberfläche und flog für einen kurzen Moment dem Himmel entgegen, ehe sie mit einem lauten knall aufschlug und eine riesige Welle erzeugte. Man konnte laut und deutlich hören, wie die Marinesoldaten überrascht die Luft einzogen und sie anschließend anhielten. Die riesige Luftblase um die Moby Dick herum löste sich auf und sofort ließ die raue Meeresluft die Flagge der Whitebeard Piraten im Wind tanzen. Nur wenige Augenblicke, nachdem die Moby Dick aufgetaucht war, tauchten die 3 Begleitschiffe in der Bucht von Marineford auf. Schließlich setzte Whitebeard sich in Bewegung. Immer wieder schlug er mit seinem Bisento auf den Boden auf, während er sich auf den Schiffsbug zubewegte. Rain konnte nicht abstreiten, das dieser Augenblick selbst ihr eine Gänsehaut verpasste und sie war sich sicher, dass den Marinesoldaten genau in diesem Moment das Blut in den Andern gefrieren musste. Immerhin stand man nicht jeden Tag dem stärksten Mann der Welt gegenüber. Schritt für Schritt stieg der alte Mann die Treppenstufen nach oben, bis er letztendlich auf dem großen Walkopf zum stehen kam. Whitebeard blickte der Marine entgegen und fing an zu lachen, als er die entsetzten Gesichter der Soldaten erblickte.

„Ich nehme an, meinem geliebten Sohn geht es immer noch gut ?", fragte Whitebeard schließlich, mit einem überzeugten Grinsen im Gesicht. Kaum hatte der alte Piratenkaiser gesprochen, verschwand jegliche Farbe aus den Gesichtern der Marinesoldaten. Manchen von ihnen schien erst jetzt der ernst der Lage bewusst geworden zu sein. Sie standen einem Piratenkaiser gegenüber!

The Deathly Hallows [One Piece FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt