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Um Rain herum war alles schwarz. Sie konnte sich nicht bewegen, konnte nichts sehen, konnte nicht sprechen. Eine erdrückende schwere lag auf ihrer Brust und schnürte ihr die Luft zum atmen ab. Sie hatte das Gefühl, sie würde ersticken. Um sie herum waren Stimmen zu hören. Es waren viele Stimmen, die wild durcheinander redeten.

„Ist sie es?"

„Unmöglich!"

„Was sollen wir tun?"

„Sag... Bescheid....!"

„Krieg"

„Marine"

„Gesucht"

„Tot"

Mehrere Wortfetzen drangen an ihr Ohr. Sie kannte die Stimmen nicht, verstand nicht, was sie ihr sagten. Würde bitte jemand diese Last von meinem Brustkorb nehmen? Ich bekomme keine Luft!

Rain schrie ihre Gedanken laut, doch kein einziger Ton verließ ihre Lippen. Sie war gefangen. Gefangen, in ihrem eigenen Kopf. Warum konnte sie sich nicht bewegen? War sie gefesselt? Dunkelheit. Die Stille kehrte zurück. Die Stimmen um sie herum verstummten, was blieb waren die höllischen Schmerzen in ihrem Körper. Bitte! Irgendwer! Helft mir!

Nichts. Um sie herum war vollkommene Finsternis. Kein Geräusch war mehr zu hören, kein Vogel, der sein Lied sang, keine Wellen, die gegen den Bug eines Schiffes schlugen. Verzweifelt versuchte Rain ihre Augen zu öffnen, doch es gelang ihr nicht.

„Hey Rain! Sieh dir mal das Krokodil an, dass ich gefangen habe!", erklang eine vertraute Stimme in ihrem Ohr. Ruffy.

„Ruffy du Idiot! Das ist kein Krokodil, sondern ein Frosch!", antwortete eine andere vertraute Stimme. Ace.

„Aber es hat Zähne!"

„Das bildest du dir bloß ein!", eine weitere Stimme war zu hören. Sabo. Endlich, Rain schaffte es ihre Augen zu öffnen. Alles um sie herum war verschwommen und drehte sich. Nur schemenhaft konnte sie die Umrisse von 3 kleinen Jungen erkennen, die sich gerade Stritten. Rain kannte diese kleinen Jungen. Es waren Ace, Ruffy und Sabo. Die Blauhaarige lachte leise.

„Was erzählst du da? Das ist eindeutig ein Frosch! Sieh nur, da hüpft er davon", antwortete Rain leise und lachte. Ace, Ruffy und Sabo drehten sich zu ihr herum, bevor ihre Gestalten vollkommen verschwanden. Rains Blickfeld klarte auf. Sie zwinkerte mehrmals und sah sich um. Dort, wo zuvor noch die drei Brüder gestanden hatten, war nun ein kreisrunder Holztisch zu erkennen, auf dem ein Strauß Blumen stand. Rains blaue Augen suchten panisch nach den drei Jungen. Nichts, sie waren verschwunden. Stattdessen war nun das gleichmäßige Ticken einer Uhr zu hören. Rain sah sich um. Ihr ganzer Körper war in frische, weiße Bandagen gehüllt, während ein langer Schlauch aus ihrer Armbeuge hervor kam und in einem Beutel mit einer klaren Flüssigkeit endete, der an einer Stange direkt über ihrem Kopf hing. Rain drehte ihren Kopf weiter zur Seite. Sie lag in einem Bett, dass nach frisch gewaschener Bettwäsche roch. Zu ihrer linken war ein Bullauge, von dem aus sie das Meer erkennen konnte. Wellen schlugen immer wieder gegen das Glas und verschlechterten die Sicht. Auf Rains rechter Seite stand eine kleine Kommode, auf der eine Glaskaraffe mit frischem Wasser stand. Rains Mund war trocken und sie war extrem durstig. Unter schmerzen hob sie ihren Arm, in dem diese Nadel mit dem Schlauch steckte und versuchte nach dem Glas zu greifen, dass direkt neben der Karaffe stand. Trinken... sie musste etwas trinken. Mit zittrigen Fingern schaffte sie es, nach dem Glas zu greifen, doch es glitt ihr durch die Finger und zerbrach mit einem lauten scheppern auf dem Boden. Erst jetzt bemerkte Rain die schwarzhaarige Frau, die an dem runden Holztisch mit den Blumen saß und nun von ihrem Buch aufblickte. Rain starrte die Frau an und die Frau starrte sie an. Plötzlich bildete sich ein lächeln auf den Lippen der schwarzhaarigen Frau und sie stand von ihrem Platz auf.

The Deathly Hallows [One Piece FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt