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Es herrschte Schweigen unter den Piraten, weil sich niemand traute etwas zu sagen. Gespannt warteten sie darauf, das Rain weiter sprach. Besonders Ace hörte aufmerksam zu, denn es war ein riesiger Schritt, dass sie mehr oder weniger freiwillig etwas über sich erzählte.

„Es ist einige Jahre her... da war ich mit ein paar Leuten zusammen. Wir waren so etwas wie eine Gruppe Diebe, die so in den Tag hinein lebten und sich von anderen das nahmen, was sie brauchten. Wir kannten uns kaum, doch wir hatten alle das selbe Schicksal. Wir wurden von jedem allein gelassen. Keiner von uns hatte eine Familie oder einen Ort wohin er gehen konnte, wir hatten nur uns selbst. Wir waren zu fünft... Ich war damals die Anführerin der Gruppe. Dann gab es noch meinen besten Freund, Zora, eine Frau namens Finja, ihr Freund Dai und ein kleines 11 jähriges Mädchens namens Coco. Wir 5 waren damals immer zusammen und haben wie eine kleine Familie auf uns aufgepasst. Zuerst gab es nur Zora und mich. Dieser Kerl...", Rain lachte kurz auf, als sie erzählte, wurde gleich darauf aber wieder ernst.

„Er war ein Chaot der mir gezeigt hat, wie leicht das Leben sein konnte wenn man endlich aufhörte an andere zu denken und endlich mal das machte, was man selbst möchte. Seine Art zog nicht nur mich in seinen Bann, bald darauf schloss sich uns die kleine Coco an. Dann lernten wir Dai kennen und bald darauf fanden wir Finja. Wir 5 hatten etwas sehr großes geplant, was unser Leben endgültig verändern sollte. Den reichsten Kerl der Insel zu bestehlen. Es war damals fast schon zu einfach...", fuhr Rain fort. Einerseits waren die Erinnerungen an diese Leute etwas schönes, wenn es da nicht noch eine dunkle Seite gäbe, die alles zerstörte.

„Ich... hab es damals irgendwie geschafft Jason näher zu kommen. Ich wurde von ihm als Dienstmädchen eingestellt und hatte somit problemlos Zugang zu seinem Haus. Natürlich wusste ich wie ich diesen Narren um den Finger wickeln konnte und schon bald hatte er mir regelrecht aus der Hand gefressen. Er zeigte mir den Tresor und präsentierte mir stolz sein Geld.... es war zu einfach gewesen. Während ich Jason ablenkte, hatten die anderen den Tresor leer geräumt und das Geld versteckt, doch es ging alles schief.... Jason hatte uns erwischt...", erneut machte Rain eine Pause, weil der Teil, der jetzt kam ihr immer noch Alpträume bereitete. Die Blauhaarige atmete tief durch und versuchte die aufkommenden Gefühle zu unterdrücken. Es war schon ein paar Jahre her... doch die alten Narben schmerzten immer noch.

„Jasons Leute hatten uns alle Gefangen genommen und in dem großen Hof auf die Knie gezwungen...", in Rains Augen spiegelten sich die Erinnerungen und ließen die Vergangenheit zur Gegenwart werden. Die Menschen von damals bewegten sich wie alte, längst vergangene Geister vor ihren Augen...

*Flashback*

Es war bereits dunkel und eine sehr stürmische Nacht. Der Hof wurde mit Fackeln beleuchtet, deren Flammen im Wind wie wütende Geister umher tanzten. Totenstille herrschte zwischen der Diebesbande, denn sie wussten, dass diese Situation nicht gut für sie enden würde. Jason hatte viele Angestellte, die ihm untergeordnet waren und jeden noch so dummen Befehl von ihm befolgen würden. Fünf große Männer hatten sich hinter Rain und ihrer Diebesgruppe aufgestellt, richteten Pistolen auf ihre Hinterköpfe und waren bereit jede Sekunde abzudrücken. Zitternd starrte Rain auf den kalten, mit alten Pflastersteinen geschmückten Boden. Ununterbrochen ratterten die wildesten Gedanken durch ihren Kopf. Was würde jetzt passieren? Würden sie sterben? Kurz hob sie ihren Kopf und sah zu Coco, die direkt neben ihr kniete. Sie war ein wahrlich hübsches Mädchen, mit langen blonden Haaren. Ihr aussehen glich dem eines kleinen Engels. Direkt neben Coco hockte Finja, eine Frau die Mitte zwanzig war und lange, lockige schwarze Haare hatte. Links neben Finja saß ihr Freund Dai. Ein muskulöser Kerl mit kurz rasierten, braunen Haaren. Und neben ihm kniete Zora. Rains bester Freund. Er kniete zwar, dennoch hatte er seinen Oberkörper aufgerichtet und strotzte nur so vor Selbstbewusstsein. Zora hatte kurze, nach oben stehende schwarze Haare, mit vielen hellgrünen Strähnen, die aussahen wie kleine Grashalme. Seine dunkelbraunen Augen suchten die von Rain. Er versuchte ihr ohne Worte zu sagen

The Deathly Hallows [One Piece FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt