Uzumaki Zwillinge || Gaara ff

33. Kontrolle

„Der ist nicht totzukriegen", fluchte Gaara, ohne dabei die Fassung zu verlieren.

„Dabei hab ich so schöne Vorarbeit geleistet." Ich wusste, dass jetzt nicht der Zeitpunkt für Scherze war, immerhin lag ich im sterben und Gaara kämpfe um unser beider Leben, doch ich konnte nicht anders. „Naja, immerhin sterben wir jung und gutaussehend."

„Reiss dich zusammen, Yuna. Wehe du stirbst jetzt."

„Tschuldige, ich muss mich nur kurz ausruhen. Ich bin ganz wuschig im Kopf." Unbeabsichtigt fielen mir die Augen zu und ich spürte, wie ich mental wegdriftete. Was würde Naruto wohl sagen? 

„Nicht einschlafen, hörst du?"

„Ich ruh nur meine Augen aus." Als keine Antwort von ihm kam, ging ich davon aus, dass der Kampf wieder von neuem begonnen hatte. Vielleicht sollte ich nachsehen. Meine Augenlieder fühlten sich bleischwer an, und ich bekam sie nur einen Spalt breit auf.

Als sich meine Sicht etwas aufgeklärt hatte, wünschte ich, ich hätte die Augen zugelassen. Kimimaru hatte sich in ein Wesen mit grauer Haut und herausragenden Knochen verwandelt. Selbst sein Chakra hatte sich verändert. Es war nun geprägt von negativer Energie und zehnmal stärker als vorher. 

Das Monster, Kimimaru, raste in unmenschlicher Geschwindigkeit auf uns zu, überwand problemlos Gaaras Verteidigung und schleuderte den Suna-Nin in die Luft. Ich wollte nichts lieber als nach ihm sehen und sichergehen, dass ihm nichts fehlte, doch ich war an Ort und stellte gebunden. 

„Das ist also das ganze Ausmaß dieser so berüchtigten «Absoluten Verteidigung«?" Ich hielt den Atem an, als ich realisierte, dass Kimimaru direkt neben mir hockte und ich völlig wehrlos war. „Verstehe. Er hüllt sich in Sand ein."

Ich wagte es nicht, mich zu bewegen, doch diese Aussage bedeutete, dass Gaara vermutlich keinen Kratzer abbekommen hatte. „Tja, er wird trotzdem so enden wie du. Am Boden liegend, wehrlos und am verbluten."

„Leck mich am Arsch", fauchte ich und schlug mit meinem gesunden Arm nach ihm, doch schneller als ich die Geschehnisse wahrnahm, war mein Handgelenk am Boden fixiert.  

„Ich werde dich trotz deiner Unhöflichkeit verschonen, aber nur damit dein Freund hier dabei zusehen kann, wie du qualvoll verblutest." Ohne mich eines weiteren Blickes zu würdigen, trat der Mann über mich rüber. Ich keuchte gequält auf, als dass das gefühlte Tonnengewicht Kimimarus auf meinen Bauch drückte und ihn somit ein weiteres mal aufriss. Dabei hatte ich gerade erst mühevoll die Blutung gestoppt. Na toll. Der Prozess der Regeneration zerrte an meinen Kräften. 

Ohne mit der Wimper zu Zucken, riss Kimimaru an seiner eigenen Wirbelsäule und hielt sie wenige Momente später als Schwert in der Hand. „Tanz der Clematis! Rebe!", rief er und holte mit dem monströsen Knochen aus. Wie eine Schlinge wickelte es sich um Gaaras Körper, das Einzige, dass ihn davor bewahrte, zerquetscht zu werden, war sein Sand, der sich wie ein Mantel um ihn gelegt hatte. 

„Blüte!" Die an Kimimarus Handgelenk herausragenden Knochen, verschmolzen zu einem riesigen, spitzen Bohrer, gegen den nicht einmal Gaaras Sand eine Chance hatte. Doch ein Ass schien der Suna-Nin noch im Ärmel zu haben, den das Element formte sich zu einem Wesen, von dem ich das Gefühl hatte, es eigentlich kennen zu müssen. Doch mein Gehirn hatte ab einem gewissen Punkt einfach aufgehört zu funktionieren. 

„Absolute Verteidigung: Shukakus Schild!" Es schien tatsächlich zu funktionieren, denn der monströse Knochen, der unentwegt auf den Schild donnerte, begann zu bröckeln, während der Sand kaum einen Kratzer davon trug. 

„Ich komme nicht durch!", fluchte Kimimaru und zog seinen Arm zurück.

„Kein Wunder. Ich habe aus dem Erdinneren Mineralien mit hohem Härtegrad gesammelt und sie mit hohem Chakra-Druck mit dem Sand vermengt." Ich verstand nichts von dem was Gaara gerade sagt hatte, doch ich war trotzdem schwer beeindruckt. Außerdem, wenn ich ehrlich war, war ich ziemlich von der Coolness abgelenkt, mit der Gaara diesen Kampf führte. „Dieses sonderbare Jutsu von dir ist ein Kekkei Genkai, was?"