76. Das Siegel des vierten Hokage

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Diese Forderung war keine einfache Bitte, schon gar nicht eine Frage. Es war ein Befehl, ausgehend von einer der mächtigsten Kröten auf diesem Berg. Natürlich hatten die zwei kleineren Siegelkröten nicht das Recht zu verneinen und legten die beiden Siegel vor uns da.

Schriftzeichen über Schriftzeichen, alle mit präzisen Pinselstrichen gezogen, verteilten sich über die Schriftrolle vor mir. Keines dieser Zeichen saß zufällig dort, sie alle waren mit höchster Genauigkeit geschrieben worden. Kurz gesagt, es war ein beeindruckendes Siegel. Das von Naruto glich dem meinem aufs Haar genau.

„Der Schlüssel des vierten Hokage, für das Siegel auf euren Bäuchen. Damit könntet ihr, den Neunschwänzigen Freilassen. Ihr müsst nur eure Hand auf die Quadrate legen." So viel Macht lag dort vor mir offenbart. Ich wusste nicht, ob ich bereit dazu war, diese Bürde zu tragen. Die Freilassung des Neunschwänzigen barg viele Risiken. „Sobald ihr es tut, werdet ihr das Jutsu perfektionieren können, von dem dir Jiraiya erzählte."

„Kommen Zweifel auf, Kinder?", spotte eine der beiden Siegelkröten. Ich antwortete nicht. Natürlich hatte ich Zweifel in mir, vor uns lag womöglich unser Untergang. 

„Worauf wartet ihr, legt eure Patsche-Hände auf das Siegel", drängelte der kleine Frosch-Opa.

„Seid ihr verunsichert, Kinderchen? Ich kann es euch nicht verübeln." Meine Siegelkröte war etwas verständnisvoller. „Der Neunschwänzige erlangt seine Macht durch die Kombination zweier Dinge: Chakra und Willenskraft. Um seine Macht zu kontrollieren, müsst ihr sein Chakra extrahieren, es euch zu eigen machen, und euch so seine Macht aneigneten." 

Doch dies war einfacher gesagt als getan. Die Siegelkröte erklärte uns, dass der hasserfüllte Wille des Fuchses stark an sein Chakra gebunden ist. Egal wie sehr wir uns versuchen würden zu schützen, der Fuchs würde zweifellos Hass in uns finden und schließlich die Kontrolle übernehmen. Um dem entgegen zu wirken war ein starker Wille, völlig frei von Hass essenziell. Doch sollte unser Wille dem des Fuchses unterliegen, würde der Dämon wieder auferstehen. 

„Der vierte Hokage gestaltete die Siegel so, dass etwas von dem Chakra nach außen dringt, in der Hoffnung, dass es sich mit Narutos und Yunas Chakra vereint. Er verwendete die Formel für die acht Trigramme, kombiniert mit einem Tetragramm. Öffnete ihr das Tetragramm Siegel, könnten ihr das gesamte Chakra des Neunschwänzigen extrahieren."

„Wurde dieser Schlüssel je verwendet, um das Siegel zu öffnen", fragte Fukasaku und durchbrach damit die mehr als nur unangenehme Stille. 

„Tatsächlich wird das Tetragramm schwächer, bei beiden. Jiraiya festige das Siegel mit dem Schlüssel um die Zwillinge zu bändigen, als sie begangen sich in den Dämon zu verwandeln. Jiraiya wollte das Siegel nur für kurze Zeit öffnen, damit die Beiden lernen konnten, dem Willen des Dämons zu widerstehen. Das ging jedoch total daneben."

Ich erinnerte mich an diesen Tag, es war kein schöner gewesen. Keiner von uns hatte dem Eremiten weh tun wollen, und doch war uns die Kontrolle entglitten. Es war der selbe Tag, an dem er uns über ein unglaubliches Jutsu erzählte. Ein Jutsu nur für uns bestimmt: Das Vermächtnis des vierten Hokagen. Damals hatte ich nicht verstanden warum der Hokage ausgerechnet uns ausgewählt hatte, doch trainierte trotzdem dafür, den Erwartungen des Hokagen gerecht zu werden. Es endetet damit, dass wir den Eremiten tödlich verletzten. 

„Es scheint, je härter wir trainieren, umso fester packt uns der Wille des Neunschwänzigen." Ich wusste was Naruto meinte. Natürlich wusste ich das. „Er ignoriert unseren Willen und versucht alle in unserem Umfeld zu verletzten. 

„Und das war einzig, weil die Siegel ein wenig gelockert wurden", sprach die Siegelkröte Gerotora. „Seither lief es nicht gut."

„Als wir gegen Orochimaru kämpften, verließ ich mich auf die Macht des Dämons. Ich überließ ihm meinem Willen. Dabei verletzte ich nicht nur meine Teamkameraden, sondern auch Yuna, die von dem Zorn des Fuchses mitgerissen wurde." Ich erinnerte mich an diesen Tag. Jedes Mal wenn ich an ihn zurück dachte, erschauderte ich. „Ich beschloss an dem Tag, die Kraft des Dämons nie wieder zu nutzen. Denn wenn ich seinen Willen nicht unterdrücken konnte, wollte ich keine Macht, die anderen wehtut. Aber als Pain Hinata tötete, war ich so wütend, dass ich wieder ausflippte. Mein Herz verband sich von alleine mit dem Willen des Dämons."

Uzumaki Zwillinge || Gaara ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt