78. Mein Wahres Ich

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Motoi hatte uns etwas in das Leben des Achtschwänzigen eingeweiht. Ihm war es so ergangen wie uns. Ausgestoßen und verachtet. Und obwohl Motoi voller Respekt von Killer Bee sprach, beichtete er, dass er den Jinchuriki töten hatte wollen. Die Ursache dazu hatte sich vor 30 Jahren abgespielt, als Killer Bee noch nicht die Jinchu-Kraft des Achtschwänzigen war. 

Der letzte Jinchuriki hatte es nicht geschafft, das Chakra- Monster unter seine Kontrolle zu bringen und es wurden viele Menschenleben vernichtet. Eines dieser Leben gehörte Motois Vater. So kam es, dass der damals noch kleine Junge Rache wollte, und ein Attentat auf Killer Bee verübte. Der Mordversuch schlug fehl.

Nachdem Motoi uns detailliert erzählt hatte, was damals alles geschehen war, verzog sich Naruto an einen ruhigen Ort. Er wollte vermutlich denken. Denken war gut, also tat ich es auch. Auf dem piksigen Gras liegend, betrachtete ich den bewölkten Himmel. 

Ich dachte an die Dorfbewohner. Ich dachte an damals und ich dachte an mein wahres Ich. Es hatte schreckliche Dinge erzählt, von einer Perspektive die ich bis her immer ignoriert hatte. Wer setzt sich auch gerne mit all seinen negativen Gefühlen auseinander. Ich jedenfalls nicht, doch ich wusste, dass es notwendig war. Ich musste diese Hürde überwinden, um meinem Ziel, den Neunschwänzigen zu kontrollieren, näher zu kommen. 

Also begann ich ganz am Anfang meines Lebens. Ich erinnerte mich an den Hass der Dorfbewohner. Langsam und behutsam, begann ich meine trüben Erinnerungen zu sortieren. Ich setze mich mit meinen Gefühlen auseinander. Ich ließ die Emotionen zu und entknotete einen festen Strang des Zorns. 

Irgendwann war ich wohl eingeschlafen. Ich döste friedlich vor mich hin, frei von sämtlichen Emotionen, bis ich plötzlich aus meinem Schlaf gerissen wurde. Ich schreckte kerzengrade hoch. „Wo ist der Feind?!"

„Was redest du da, Schwesterchen?"

„Yo! Dein Bruder ist ein ganz schöner Star, alles klar?" Ich zog eine Augenbraue hoch, als Killer Bee mir die Faust vor die Nase hielt. Was war bitte geschehen? Da war man einmal am schlafen, und schon verpasste man alles. 

„Hallöchen" Ich schlug ein und beschloss, die Dinge einfach so hinzunehmen wie sie waren. „Ich bin Yuna, und Rappen liegt mir nicht wirklich, aber ich mache es ja auch nicht täglich."

„Na, aber ein paar Reimchen hast du ja doch drauf." Killer Bee grinste mich und meinen Bruder an. „Hört zu, geht erneut zum Wasserfall der Wahrheit. Jetzt besteht ihr die Prüfung mit Leichtigkeit."

Wir taten wir uns befohlen war. Die drei Erwachsenen, die mit uns auf der Insel waren, sahen vom Ufer aus zu, während wir uns in den Dreck setzen und zu meditieren begannen. Die Welt vor meinem inneren Auge verschwand. Stattdessen stand ich nun wieder meinem wahren Ich gegenüber. 

Diesmal jedoch war es anders. Jede Bewegung, die die Yuna vor mir ausführte war voller Scherz. Statt Hass, sah ich nun jemanden, der über Jahre hinweg gelitten hatte. „Du hast nichts gelernt, du kannst mich nicht besiegen!" Schon fast hysterisch schrie mich mein wahres Ich an. So viel Leid. 

„Du liegst falsch. Ich habe meine Lektion gelernt." Ich hob meine Hände, als Zeichen, dass ich unbewaffnet war. „Es ist sinnlos, dich mit bloßer Gewalt besiegen zu wollen, da wir beide exakt die gleichen Bewegungen machen. Du bist wie ein Schatten. Ich kenne dich besser als jeder andere. Ich weiß wie du denkst. Ich weiß was du denkst, und ich weiß auch-"

Ich wurde unterbrochen bevor ich den Satz vollenden konnte. „Alles leere Worte! Du weißt überhaupt nichts! Du bist ein niemand, sie alle tun doch nur so! Erinnere dich daran wie es früher war. Sie haben nie aufgehört uns zu hassen! Sie haben nie aufgehört uns zu belügen! Es war so scherzvoll, erinnere dich!"

Uzumaki Zwillinge || Gaara ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt