Kapitel 26

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Es war wirklich schwer den Fragen der Jungs aus dem Weg zu gehen. Natürlich hatte ich mir schon im Vorfelde Ausreden überlegt, doch sie hackten viel zu sehr nach. Mit versuchten Ablenkung gelang es mir jedoch dem Schlimmsten auf dem Weg zu gehen. 

Bei ihnen informierte ich mich über das vergangene Schuljahr. Umbrigde schien die Schule wirklich auf Trap gehalten zu haben. Ich war mehr als nur beeindruckt, doch am Ende hatte sie wie immer verloren. 

Zunähst erzählten sie mir natürlich von all den tollen Dingen. Dazu gehörte Dumbeldores Arme (die ich persönlich nicht befürwortete) und auch Fred und Georges Abschied von der Schule. 

Je näher wir uns allerdings dem Ende des Schuljahres nährten desto schlimmer wurde es. Nicht nur Rons Vater wäre fast gestorben sondern auch Harry hatte viel durchstehen müssen. Sein letzter geliebter Verwandte war vor seinen Augen gestorben, er wurde gefoltert und Voldemort persönlich befand sich in ihm. 

Das einzig Gute an dieser Tatsache war, dass dadurch nun bekannt war, dass Voldemort zurück war. 

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Harry war dieses Jahr die ganzen Ferien bei Ron und darüber war ich auch wirklich froh. 

"Also Jungs, eine Frage hätte ich noch." Gespannt sahen die Jungs mich an. "Was ging in meinem Haus vor sich, während ich nicht mehr da war?" Ron und Harry sahen sich sofort an. 

"Naja, also es hat sich ganz schön viel verändert..." fing Ron verlegen an. 

"Ja, erst dachten wir alle du wärst krank oder sowas, aber als du über einen Monat weg warst, wurde die Stimmung langsam anders. Malfoy hat Pansy schon vorher von sich gestoßen aber ab diesem Moment war es komplett vorbei. Er distanzierte sich und wurde immer aggressiver, auch wenn Pansy die Signale natürlich nicht verstand.
Riddle dagegen wurde wieder zu ruhig wie vorher. Mit Mädchen hat man ihn zwar nicht so häufig gesehen, doch dafür umso mehr alleine zu komischen Zeiten an merkwürdigen Orten." erklärte Harry mir ausführlich. 

Das war eine Kundgabe, die mir wirklich etwas brachte. 

-

Tatsächlich bekam ich in den Ferien mehr Briefe als mir lieb war, von Leuten die es nicht begreifen wollten. Dazu gehörte Adrian, sowie Draco und auch Mattheo blieb nicht ausgeschlossen. 

Alle Briefe hatten im Endeffekt die gleiche Intention: Ich sollte sie besuchen kommen. 

Kurz vor Ende der Ferien verabschiedete ich mich von Ron und Harry, welche mir gleich anboten die nächsten Ferien auch wieder zu ihnen zu kommen. 

Mein Halt galt an einer Stelle, die niemand nun denken würde: Das Malfoy Major. 

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Ich klingelte wie gehabt an der Tür und zu meinem Glück öffnete Narcissa sie. 

"Kali mein Liebling!" schrie sie aufgeregt und schloss mich sofort in ihre Arme. "Ich rufe sofort Draco! Er kommt nur noch so ungerne aus seinem Zimmer und er spricht auch nur noch so wenig!" erklärte sie mir ganz aufgewühlt. 

"Narcissa, bitte lass es. Ich möchte gerne mit dir reden und würde die letzte Wochen der Ferien ohne Dracos wissen auch gerne hier verbringen." 

"Ich- natürlich." Hauselfen brachten auf Befehl meine Sachen hoch, während Narcissa und ich und an einen Tisch setzten. 

"Ich brauche ganz genaue Antworten von dir, ok?" Sie nickte leicht nervös. "Seit ihr wieder seine Anhänger?" 

Erschrocken sah sie mich an. Sie sah sich im Saal um, als würde sie beobachtet werden, bevor sie sich wieder fassen konnte. Leicht nickte sie auf meine Frage hin. 

"Draco auch?" Tränen stiegen in ihre Augen bevor sie abermals nickte. 

"Ich habe noch eine letzte und sehr wichtige Frage: Steht Mattheo mit seinem Vater in Kontakt? Haben die beiden einen Plan?" 

Sie sah mich mit feuchte Augen an. "Kali mein Schatz..." schluchzte sie "du hast das alles nicht verdient. Lass dich bloß nicht in diese Sache reinziehen." 

"Also will er mich noch immer durch Mattheo auf seine Seite bekommen?" fragte ich ernst. 

Sie nickte noch ein letztes Mal, bevor sie zusammenbrach. Schnell nahm ich sie in meinen Arm. 

Es war also wirklich wie mein Vater gesagt hatte. Wieso war mir das selbst nicht viel früher aufgefallen? Ich hatte zu viel Zeit mit all den unnützen Überlegungen verschwendet. 

"Ist Draco es schon offiziell?" fragte ich sie leise. Ein Nicken war das Einzige was ich von ihr noch bekam, bevor sie rausrannte. 

Es blieb mir nichts anderes übrig. Ich musste mit Draco sprechen, egal wie sehr ich es gehofft hatte, dem aus dem Weg zu gehen. 

Ich ging hoch und klopfte an die Tür seines Zimmers. 

"Lass mich verfickt nochmal endlich in Ruhe!" schrie er sofort. 

Langsam öffnete ich die Tür, trat ein und schloss sie hinter mir. "Bist du dir sicher, dass ich das soll?" 

Er setzte sich hektisch von seinem Bett auf. "Kali..." 

"Hey Draco." begrüßte ich ihn. 

Wie versteinert saß er da und sah mich an. 

"Du musst mir einige Fragen beantworten." Ich setzte mich neben ihn, auf sein Bett und sah ihm in die Augen. "Es geht um Mattheo..." Sein Blick veränderte sich sofort. Die Falten in seiner Stirn machten sich breit. "Sag mir seinen Plan." 

Überrascht sah er mich an. "Du weißt es?" fragte er perplex. 

"Natürlich, ich kann dir gerne mehr Details geben, wenn du mir meine Frage beantwortest." 

Die Details würde er niemals von mir bekommen. Es war nicht sicher ihm etwas von mir anzuvertrauen. 

"Er soll dich in ihr Team holen. Er berichtet immer wieder wie gut es läuft und dass er dich bald soweit hat, doch langsam wird er ungeduldig. Es geht nicht schnell genug, deshalb will Mattheo es dir wohl bald manipulativ beibringen." 

Natürlich wurde er langsam ungeduldig. Der Krieg lag nicht mehr in weiter ferne. 

"Danke Draco, das war wirklich hilfreich." 

Ich wollte aufstehen und gehen, doch er hielt mich an meinem Handgelenk fest. 

"Du kannst nicht wieder einfach so gehen." 

"Hör auf Draco." 

"Nein Kali, ich kann nicht aufhören. Verdammt ich liebe dich! Ich dachte ich hätte dich für immer verloren! Du musst in Sicherheit sein! Ich will nie wieder in dieser scheiß Ungewissheit leben!" 

Starr vor Schreck blieb ich vor ihm stehen. Er hatte es wirklich gesagt. Er hatte gesagt, dass er mich liebt. 

Meine Gefühle waren in diesem Moment egal. Ich musste sowohl ihn als auch mich beschützen und das konnte ich nur auf eine Weise. 

"Da war nie etwas zwischen uns und da wird auch niemals etwas sein, krieg das endlich in deinen Kopf. Du bist ein Schwächling Malfoy und nichts weiter als eine Marionette, wie Pansy eine für dich ist. Du solltest lieber zu ihr zurück, dort bist du besser aufgehoben." 

Die Worte taten selbst mir weh, doch ich musste sie sagen. Ich musste sichergehen, dass er mir nicht folgt. Ich musste sichergehen, dass er sich wieder in sein Leben vor mir zurückversetzt.
Ich durfte nicht mehr in seinem Leben existieren. 

Es schien mir die einzige Möglichkeit unsere Leben zu retten. 

RevengeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt