Kapitel 38

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In genau einer Stunde hatte ich mich mit Mattheo in meinem Zimmer verabredet, denn er hatte Recht. Wir mussten reden.

Zu meinem Glück respektierte er, dass ich einen kurzen Augenblick für mich brauchte und so ging ich also in meinem Zimmer auf und ab und dachte an die Vergangenheit, die Gegenwart und auch die Zukunft.

Inzwischen glaubte ich Mattheo. Ich glaubte ihm, dass er ehrliche und reine Gefühle für mich empfand und ich widersprach auch nicht der Tatsache, dass ich selbst auch solche Gefühle für ihn hatte.
Dennoch konnten wir nicht nur nach unseren Empfindungen füreinander entscheiden. Wir beide waren in Dinge verknüpft, die uns mit einem kleinen Fehler unser Leben kosten könnten.

War es das Risiko wert? Was würde Voldemort dazu sagen?

Es waren so viele Dinge die mich beschäftigten, denn ich wollte nicht das tun was mein Vater mir gesagt hatte. Ich wollte keine bescheuerte Chance nutzen. Es ging nicht um eine verdammte Chance, durch seine naive Art. Das war es gewiss nicht.

Ob es Liebe war wusste ich nicht, doch ich wusste, dass es etwas war was ich eigentlich nicht aufgeben wollte.

Als es klopfte schrak ich hoch. Ich hatte doch noch Zeit? Er sollte erst in 10 Minuten da sein.

Vor der Tür stand jedoch nicht Mattheo. Es war Draco, der mich mit großen Augen ansah.
Er wollte in mein Zimmer treten, doch ich blieb im Weg stehen.

„Ich habe dir nicht erlaubt hinein zu kommen." erklärte ich monoton.

„Wo warst du?" Sein Blick lag direkt auf mir.

„Das geht dich einen Scheiss an und jetzt verschwinde." Ich wollte dir Tür schließen, doch natürlich ließ Malfoy dies nicht zu.

„Ich habe mir Sorgen gemacht." Seine Hand wanderte an meine Wange.

„Du hast drei Sekunden deine Hand von mir zu nehmen." keifte ich ihn wütend an.

Stattdessen kam er mir jedoch näher. „Hör auf so mit mir zu reden Kali."

Dieser verdammte Idiot wollte mich nicht ernsthaft gerade küssen?!

Bevor ich ihn wegstoßen konnte, riss jemand Draco von hinten von mir weg. Es war natürlich Mattheo und er sah mehr als nur wütend aus.
Er schubste Draco gegen die Wand und stellte sich direkt vor ihn.

„Solltest du sie noch einmal anfassen werde ich dich so zusammenschlagen wie in der großen Halle." zischte er, bevor er in mein Zimmer kam und die Tür schloss.

„Ich hätte das auch alleine hinbekommen."

Ich brauchte niemanden der auf mich aufpasste. Besonders Draco war nun wirklich keine Herausforderung.

„Ich weiß Kali, aber er war verfickt nochmal sehr nahe dran dich zu küssen." Auch wenn er versuchte sich zu beruhigen, bebte seine Stimme gerade zu vor Wut.

„Auch wenn würde es dich nichts angehen."

Mit einem Mal lag sein Blick auf mir. Genau deswegen war er hier. Damit es ihn eben doch etwas anging.

In seinem Blick konnte ich sehen, dass er darauf wartete etwas von mir zu hören. Doch was sollte ich sagen? So hatte ich mir den Anfang unseres Gespräches nicht vorgestellt.

Zunächst setzte ich mich im Schneidersitz auf mein Bett und deutete auf den Platz neben mir. Mattheo nahm unverzüglich Platz ohne einmal aufzuhören mich anzusehen.

„Du weißt es ist riskant? Wir sind nicht wie viele andere hier. Mattheo. Wir können nicht einfach unbedacht zusammen sein. Unser Leben kann morgen vorbei sein."

„Kali glaubst du wirklich es ist mir nicht bewusst? Er ist mein verdammter Vater, aber ich setzte mir meine eigenen Prioritäten. Und du stehst ganz oben auf dieser Liste Kali. Du bist meine Nummer eins und wirst es auch immer bleiben. Ich will nur dich und der Rest ist mir egal. Ich nehme alles für dich in Kauf."

Er strahlte eine unbeschreibliche Selbstsicherheit aus. Eine Selbstsicherheit, die auf mich überging. Alle Sorten und Ängste schienen aufeinander wie weggeblasen.

„Okey." erwiderte ich auf seine Worte. Es war nur ein Wort, doch eines mit einer großen Bedeutung.

Ich konnte sehen wie in seinen Honigbraunen Augen etwas auf funkelte und sich sofort ein Grinsen auf seinem Gesicht breit machte.

„Jetzt kann Malfoy machen was er will. Nun bist du endlich meins." flüsterte er leise, bevor er mich küsste.

Seine Hand lag in meinem Nacken und zog mich noch näher an ihn heran, während er immer wieder meine Lippen streifte. Dieses Gefühl bereitet mir eine Gänsehaut am ganzen Körper.

Es war die erste Nacht, die Mattheo bei mir schlief und es war für eine lange Zeit nicht die letzte gewesen.

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