Kapitel 42

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Der Monat war in einer Woche herum und langsam war meine Geduld am Ende.
Ich hatte Draco Zeit und Freiraum gelassen, so viel wie er es brauchte. Jetzt war Schluss damit. 

Ich lief ohne Umwege, alleine, in den Raum der Wünsche. 

Sobald ich den Raum betrat hörte ich das Schluchzen eines Jungen. Das Schluchzen, welches ich überall wiedererkennen würde. Dracos Schluchzen.
Wieso hatte er nicht einfach meine Hilfe angenommen?! 

"Draco, steh auf." Er schreckte zusammen, als er meine Stimme hörte. "Ich sagte aufstehen und wisch dir deine Tränen weg." 

Er tat was ich sagte und im nächsten Moment standen wir nebeneinander vor dem Kabinett. 

"Was ist das Problem?" Es blieb still. 

"Draco, so wird das nicht funktionieren. Wo ist das Problem?" fragte ich also abermals. 

"Ich habe keine Ahnung!" schrie er. 

Leider hatte ich diese Antwort schon befürchtet. 

"Gib mir den Apfel." 

"Das habe ich schon-" 

"Ich habe nicht sagt, dass du sprechen sollst." Sofort verstummte er und reichte mir den Apfel, welchen ich im Kabinett platzierte. 

Nicht wenig später wusste ich was noch fehlte. Ein kleiner, simpler Zauberspruch reichte, damit der Apfel verschwand und mit einem großen bisschen wieder bei uns auftauchte. 

"Es war so gut wie fertig Draco. Du hast es geschafft." 

Ungläubig stand er vor dem Kabinett, während ich in das Kabinett stieg und verschwand. 

Keine Sekunde später stand ich vor Bellatrix, die mich mit ihrem widerlichem Grinsen ansah. 

"Es hat geklappt." erklärte ich unnötigerweise mit einem Grinsen in die Runde. "Morgen werden Dumbeldore und Harry das Schulgelände verlassen. Sie kommen wahrscheinlich gegen Abend zurück. Zu dieser Zeit werdet ihr durchkommen. Ich habe die Hoffnung Dumbeldore nach seiner Reise geschwächt zu finden." 

Alle applaudierten und feierten, während ich wieder in das Kabinett stieg und Draco noch immer genau so vorfand wie zuvor. 

"Morgen ist es soweit Draco. Du hast wirklich gute Arbeit geleistet. Überlass den Rest bitte mir." Ich wollte an ihm vorbeigehen, doch er zog mich in seine Arme und fing nicht viel später an zu weinen. Immer wieder streichelte ich ihm sanft über den Rücken. 

"Es ist vorbei Draco." 

Dabei würde nun erst alles beginnen. 

-

Gemeinsam ging ich mit ihm in die große Halle. Er musste unbedingt etwas essen und ich im Übrigen auch. 

Leider war auch Mattheo da und ich konnte sehen, dass er über meine Begleitung nur wenig erfreut war. Auch Harry musterte mich mit ernstem Blick.
Solche Idioten. 

Wir setzten uns zu Adrian und Blaise, welche erstaunt zu uns aufsahen. 

"Keinen dummen Spruch, ich will nichts von euch hören." warnte ich die Beiden sofort vor. 

"Wie kommst du darauf, dass wir etwas sagen wollten?" fragte Adrian mit seiner Unschuldsmiene. 

"Klappe." erwiderte ich genervt. 

"Ich bin gleich wieder da." flüsterte ich Draco zu, bevor ich mich zu Mattheo setzte. 

Allerdings ergriff er das Wort, bevor ich überhaupt die Chance hatte etwas zu sagen. 

"Geh." Sein Tonfall war kalt und abweisend. 

"Ma-" 

"Geh." 

Nun sah er mir in die Augen und sein Blick loderte nur so vor Zorn. 

"Gib mir eine Minute." bat ich ihn. 

Eine lange Zeit sah er mir nur in die Augen, bis er endlich nachgab und leicht nickte. 

"Mattheo, wir haben das Kabinett fertig. Es ist fertig und sie werden morgen kommen." 

Sofort verschwand der Zorn aus seinem Gesicht. 

"Ich hatte mir gedacht, dass du das hören willst." erklärte ich selbstzufrieden. Es erklärte nämlich auch warum ich mit Draco reingekommen bin. 

"Wie hast du dich entschieden?" 

Mit dieser Frage hatte ich nicht gerechnet. Wir hatten seitdem er es das erste Mal angesprochen hatte nicht mehr darüber gesprochen und ich hatte versucht so wenig wie möglich daran zu denken. Dennoch hatte ich meine Entscheidung getroffen. 

"Ich möchte sie mit Harry suchen." 

"Denkst du sie vertrauen mir?" 

"Das werden sie müssen." 


-


Es war soweit. 

Sie alle waren nach und nach durch das Kabinett gekommen und trieben nun in der ganzen Schule ihr Unwesen. 

Draco war nirgendwo zu finden und Mattheo hatte beschlossen Hermine und Ron zu suchen und zu beschützen, um ihr Vertrauen zu gewinnen. 

An jeder verfluchten Stelle suchte ich nach ihm, bis mir die Offensichtlichste einfiel. Der Astronomie Turm. 

"Ich bin einer von ihnen." schluchzte Draco, während er den Zauberstab auf den entwaffneten Dumbeldore hielt und ihm das Mahl an seinem Arm entblößte. 

"Gute Arbeit Draco, du kannst gehen." Langsam kam ich die Treppen hoch, als beide Blicke auf mich fielen. Dracos Augen waren errötet von seinen Tränen. "Geh Draco." wiederholte ich mich. 

Er löste sich aus seiner Stare und ging in eine Ecke des Raumes. Das reichte fürs Erste wohl. 

"Harry ist hier, nicht wahr?" fragte ich nun an Dumbeldore gewannt. 

"Das wissen wir beide Kali." 

"Es ist egal, wenn er mir vertraut, was er sollte nach allem was ich für ihn getan habe, wird er es verstehen." Ich legte eine kurze Pause ein, bevor ich weitersprach. "Ich habe immer wieder von diesem Tag geträumt Dumbeldore. Ich habe dich von Anfang an gehasst. Wie viel Zeit habe ich mit meinem Vater verschwendet, indem wir über dich geredet haben? Ich bin nur all zu froh zu wissen, dass du sowieso bald gestorben wärst und dann auch noch aus so einem dämlichen Grund. Dachtest du ernsthaft Zaubersprüche würden seine Seele zerstören?" 

Es war so viel was ich sage wollte, doch die Zeit lief mir davon. 

"Ich habe dich zu dem gemacht was du bist Kali und es tut mir leid. Ich war dir nie das worum dein Vater mich gebeten hat. Ich habe versagt und du alleine bist es, die es tun muss. Es soll der Ausgleich für das Leben sein, welches ich dir nicht gelassen habe." 

Dies brauchte er mir nicht zweimal zu sagen. Seine Mitleidsnummer konnte er sich bei mir sparen. Er war ein manipulativer alter Sack. Das war er schon immer gewesen. 

"Ich werde dir nie verzeihen können." zischte ich und richtet gleichzeitig den Zauberstab auf ihn. 

"Avada Kedavra!" 

"Vertraue Mattheo nicht." flüsterte er, bevor er Kopfüber das Gelände herunterfiel. 

Es war nur ein Hauch, doch ich hatte es gehört. Ich hatte es gehört. 

Was verdammt sollte es bedeuten?! Wie viel wusste er und wieso hatte er es  gesagt?! 

Die letzten Worten des Mannes, den ich am Meisten hasste, hatten mehr Bedeutung, als ich es je hätte glauben können. 

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