Kapitel 20

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"Dieses Gespräch ist schon lange überfällig."

Alleine saß ich mit Dumbeldore in seinem Büro. Niemand war mehr im Schloss, da die Ferien begonnen hatten. Für mich war das Schloss jedoch mein Zuhause, wo ich immer blieb. 

"Was war das mit deinem Arm?" war die erste Frage, die er mir stellte. 

"Das weißt du genau so gut wie ich, also warum verkürzen wir dieses Gespräch nicht etwas?" 

Es machte mich nur noch wütend. Das Ministerium leugnete, dass der dunkle Lord zurück sei, weshalb Dumbeldore und Harry wie Vollidioten dastanden.
Außerdem fand ich Dumbeldores Art nur noch zum Kotzen. Er war viel angespannter und dadurch nur noch nerviger. 

"Kali, ich habe dich nur unter besonderen Bedingungen hier auf die Schule gehen lassen." Oh, jetzt kam er auch noch mit der Masche. 

"Denkst du, du kannst mich jetzt noch aufhalten? Ich werde weiter zum Unterricht gehen, ob es dir passt oder nicht. Aber mal abgesehen von mir, was machst du mit Riddle?" 

Ich hatte schon oft darüber nachgedacht. Würde er die Schule unter diesen Umständen weiter besuchen dürfen? 

"Er wird weiter herkommen. Wir behalten ihn aber alle genau im Auge. Aus unseren jetzigen Quellen heraus, wissen wir, dass er mit seinem Vater nicht in Kontakt stehet." 

Ihm ging es also gut. Diese Nachricht beruhigte mich ungemein. Denn Mr. Malfoy war nicht begeistert, als er mitbekam, dass sein Sohn verprügelt worden war. 

"Bevor du gehst möchte ich dir noch etwas mitteilen." Gespannt blieb ich sitzen und wartete auf seine Worte. "Du wirst in den Sommerferien nicht mehr im Schloss bleiben dürfen. Wenn du eine Schülerin bist, gelten für dich auch die Gleichen regeln." 

"Wo soll ich denn bitte hin?!" fragte ich empört. Ich kannte mich mit all dem Muggel Zeug überhaupt nicht aus! 

"Du hast ja genug Freunde gewonnen. Heute Abend müssen deine Sachen gepackt sein." 

Ohne ein weiteres Wort zu sagen ging ich raus. Wie konnte er es nur wagen? 

Ich packte meine Sachen und ging nach draußen. Erst da bemerkte ich, wie unbeholfen ich eigentlich war. Weder ein Zug fuhr, noch konnte ich apparieren. Es blieb mir also nur eine Möglichkeit. Fliegen.
Ich nahm mir einen Besen und machte mich auf den Weg. 

-

Es waren die unangenehmsten Stunden meines Lebens. Zu meinem Glück hatte ich es geschafft unbemerkt an eine Muggelstadt zu geraten. Ich ging herum und wartete darauf jemanden zu sehen, den ich kannte. 

Meine Hoffnung erlosch langsam, als ich Harry, alleine auf einem Spielplatz sah. 

"Harry?" rief ich perplex. Ich hatte fast vergessen, dass er bei Muggeln wohnt. 

"Kali?" rief er und rannte sofort in meine Arme. 

"Was machst du hier?" Es war schön ihn lächeln zu sehen, nach allem was geschehen war. 

"Ich wurde aus dem Schloss geworfen, aber das ist nebensächlich. Was ist mit dir? Wie ist es dir ergangen?" fragte ich behutsam. 

"Na ja, die anderen-" Doch er wurde von lauten Zwischenrufen unterbrochen. 

"Hat Potter eine Freundin gefunden?" schrie ein pummeliger Junge zu uns herüber, während er und seine Freunde auf ihn zukamen. Wir drehten uns zu ihnen um, als das Lachen sofort erstarb. "Wow Harry, wo hast du die heiße Braut den her?" fraget er mit einem nach unten gleitendem Blick. 

Wie sehr es Harry unangenehm war, konnte ich nicht übersehen. 

"Und du bist?" fragte ich abwertend. 

"Dudley, hat Harry dir etwa noch nichts von mir erzählt?" fragte er mit vorwurfsvollem Unterton.

 "Nein und dafür bin ich ihm mehr als nur dankbar. Es wäre also wirklich freundlich, wenn ihr gehen könntet. Ich war gerade in einem Gespräch." Ich drehte mich zu Harry, doch die Jungs gaben keine Ruhe. 

"Sah Harry, weißt du wie ich hier weg komme ohne den Besen?" fragte ich leise, sodass die Anderen es nicht hörten.

"Der fahrende Ritter, du musst nur deinen Zauberstab am Straßenrand hochhalten, damit er kommt." erklärte er. 

"Wir sehen uns." flüsterte ich zum Abschluss, bevor ich schnell davonrannte. 

-

Es war einfacher als gedacht und so schnell konnte ich gar nicht gucken, da war ich beim Malfoy Major.
Es war der einzige Ort, der mir eingefallen war. 

Etwas eingeschüchtert klingelte ich an der Tür, welche mir sofort geöffnet wurde. 

"Wer bist du?" fragte eine Frau skeptisch an der Tür. Ich war mir ziemlich sicher, dass sie Malfoys Mutter, Narcissa , war. 

"Entschuldigen Sie vielmals, aber ist Draco da? Ich bin Kali Grindelwald, eine Freundin von ihm." erwiderte ich respektvoll. 

"Miss Grindelwald? Tut mir sehr leid, ich bin neuen Menschen immer etwas skeptisch gegenüber. Kommen Sie doch herein." 

Zwei Hauselfen kamen heraus und nahmen meine Sachen. Narcissa selbst führte mich in das Haus. 

Ich hatte die Vermutung mein Nachname hatte diese Reaktion bei ihr hervorgebracht. Um so besser, hier hätte ich wahrscheinlich dadurch eine Unterkunft. 

"Setzt dich in die Küche und bediene dich ruhig."  Schnellen Schrittes ging sie aus dem Raum. Es dauerte einige Minuten bis ich eine Tür zufallen hörte, während ich unbeholfen in der Küche saß.

 "Wieso hast du sie rausgeschmissen? Du weißt, dass ich-" Der Moment an dem er aufhörte zu reden, war der Moment indem er mit seiner Mutter in die Küche trat. Von seinen Verletzungen waren keine Spure mehr zu sehen. 

"Kali?!" fragte er erschrocken. 

"Überraschung." erwiderte ich unsicher. 

Schneller als ich gucken konnte hatte er mich in den Arm genommen. Narcissa ging aus der Küche, um uns unsere Privatsphäre zu lassen. 

"Was machst du hier?" 

"Dumbeldore hat mich rausgeworfen. Na ja zu mindestens für die Ferien. Tut mir leid, dass ich einfach so herkomme. Du scheinst Besuch gehabt zu haben, aber ich wusste nicht wohin ich sonst sollte. Wenn du mir sagst wo die anderen wohnen frage ich sie und-" 

"Nein!" unterbrach er mich sofort. "Ich meine du kannst gerne so lange bleiben wie du möchtest." erklärte er lächelnd. 

"Danke Draco." erwiderte ich erleichtert. Ich dachte nicht, dass es so einfach werden würde. 

Plötzlich kam jedoch ein Mann rein und ich erkannte sofort wer es war: Mr. Malfoy. 

"Und Sie sind?" fragte er hochnäsig. 

"Entschuldigen Sie, ich bin Kali Grindelwald. Freut mich sehr Sie endlich kennenzulernen Mister Malfoy." Auch ihn hatte mein Name gleich für sich eingenommen. 

"Miss Grindelwald, schön dass Sie bei uns sind." 

"Ich freue mich hier sein zu dürfen. Außerdem wollte ich mich für die Umstände mit Mattheo Riddle entschuldigen. Es war wohl meine Schuld." 

"Machen Sie sich nicht vor. Ich habe gehört, was Sie für meine Sohn getan haben. Das geht schon in Ordnung." Wie viel ein Nachname ausmachen konnte. 

Es war das erste Mal, dass ich vernünftig behandeln wurde. Auch wenn es mehr zum Schein diente, als alles andere. 

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