Kapitel 29

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Der nächste Tag war ein Samstag. 

Ich war optimistisch allem aus dem Weg gehen zu können, die ich nicht sehen wollte. Natürlich klappte das jedoch nicht so wie geplant. 

Gleich beim Frühstück setzte sich Draco neben mich. 

"Was sollte das gestern?" fragte er leise. 

"Wir sollten nicht darüber sprechen."

Ich konnte sehen wie er darüber nachdachte. "Komm heute um 23 Uhr in den Gemeinschaftsraum. Ich werde warten." erklärte er nach einigen Sekunden des Schweigens, bevor er aus der Halle verschwand. 

Mattheo saß ganz alleine am Ende des Tisches. Er war in seinen Gedanken versunken und machte nicht den Anschein sich neben mich setzten zu wollen.
Zu meinem Glück. Ihn an meiner Seite zu haben war nicht die einfachste Aufgabe. 

Um selbst nicht in meine Gedanken zu verfallen, setzte ich mich zu Harry und den anderen, welche mich schon sehnlichst erwarteten. 

"Hey Leute." begrüßte ich die Drei grinsend. 

"Kali, schön dich endlich wieder zu sehen! Wie waren deine Ferien?" fragte Hermine freundlich. 

"Es war wirklich schön mit den Jungs, danke." erwiderte ich, bevor ich mich zu Harry fand. "Was war das am ersten Tag eigentlich mit deiner Nase?" fragte ich ihn. 

Bis jetzt war ich noch nicht dazu gekommen mit ihm darüber zu sprechen. 

"Also..." 

Ungeduldig wartete ich auf eine Antwort. 

"Naja Kali weißt du..." wollte Ron anfangen für Harry zu übernehmen, doch in diesem Moment fand er seine Stimme wieder. 

"Malfoy hat mich getreten und mir dabei meine Nase gebrochen, aber das hatte seine Gründe." erklärte er schnell und ausweichend. 

Darauf würde ich Malfoy sicherlich noch ansprechen. 

"Wir sehen uns Leute." verabschiedete ich mich und ging aus der Halle. 

In meinem Zimmer angekommen lernte ich und bearbeitet die Aufgaben für die nächste Woche. Das Wetter war sowieso nicht das Beste gewesen. 

-

Kurz nachdem ich fertig war klopfte es jedoch an meiner Tür und Riddle trat ein. 

Eigentlich hatte ich darüber nachgedacht zu meinem Vater zu gehen. Das wars wohl mit der Idee. 

Also nutze ich den Moment, in dem er zu mir kam und fragte ihn nach Informationen. 

"Also Riddle, was genau ist denn Dracos Aufgabe?" 

Gestern war ich so aufgewühlt gewesen, dass ich vergessen hatte, dass er es mir noch überhaupt nicht erzählt hatte. 

"Er soll das Verschwindekabinett reparieren, sodass die Todesser ohne Probleme die Mauern in Hogwarts übergehen können. Sobald das geschehen ist, wird erst seine eigentlich Aufgabe kommen. Er soll Dumbeldore töten." 

Bei dem letzten Satz blieb mein Atem stehen. Er hatte die unfassbare Ehre Dumbeldore zu töten?! Wir überhaupt wollte er das anstellten?! Draco hatte keine Ahnung vom Töten geschweige den den Willen dazu.
Niemals würde er solch eine Aufgabe meistern können. 

Riddle ließ mir jedoch keine Zeit zum Nachdenken. 

"Wann hast du es gewusst?" fragte er direkt. 

Ich verblieb im Schweigen. 

Was hätte ich auch sagen sollen? Bevor mein Vater mir die Augen geöffnet hat, war ich irgendwie in dich verschossen.
Das konnte ich nun wirklich nicht machen. 

"Du wusstest es nicht von Anfang an. Das weiß ich selbst. Deine Gefühle kannst du nicht so gut überspielen." 

Jetzt wurde ich hellhörig. Ich konnte meine Gefühle also nicht so nutzen wie es mir lieb war? Das konnte ich nicht auf mir sitzen lassen. Ich stand langsam auf und ging auf ihn zu. 

"Ich weiß es nicht Mattheo. Du hast mir mein verdammtes Herz gebrochen. Ich liebe dich so sehr und mache das doch alles nur für dich. Was soll ich sonst tun? Tu hättest so einen Ärger bekommen!" schluchzte ich weinend in seinen Armen. 

Lange verblieb ich aber nicht so. Keine Minute später hatte ich ihm einen schönen Tritt in die Eier verpasst. 

"So viel dazu. Jetzt haben wir denke ich mal alles geklärt. Man sieht sich." verabschiedet ich ihn, während ich ihn aus meinem Zimmer schob. 

Ich schloss die Tür hinter mir, legte mich auf mein Bett und wartete darauf, dass ich runter zu Draco konnte. 

-

Während des Wartens war ich mit einem Buch in meiner Hand eingeschlafen und als ich aufwachte war ich schon eine halbe Stunde zu spät. 

Schnell rannte ich die Treppen in den Gemeinschaftsraum hinunter und tatsächlich wartete er dort noch ohne jegliche Ungeduld. 

"Du bist also doch gekommen." sagte er so leise, dass ich es fast nicht hören konnte. 

Das ich eingeschlafen war, musste ich ihm ja nicht sagen.

 "Was wolltest du mit mir besprechen?" fraget ich und setzet mich neben ihn. 

"Weißt du was meine Aufgabe ist?" 

Er war nicht mal im Stande dazu mir in die Augen zu sehen. 

"Ja, Riddle und ich haben uns ausgetauscht." erklärte ich ihm. 

"Wie soll ich das bloß schaffen?" Die Verzweiflung in seiner Stimme nahm überhand. 

So hatte ich Draco wirklich noch nie gesehen. Seine Hände waren auf seinen Knien abgestützt und in diesen lag sein Kopf. Mit den Händen riss er sich fast die Haare raus, so doll zerrte er an ihnen. 

"Ich werde dir helfen Draco." 

Erschrocken sah er auf und erst da konnte ich die Tränen in seinen Augen sehen. 

"Du willst mir also helfen? Dafür bist du dir doch viel zu gut! Riddle würde das niemals zulassen." 

"Riddle spielt keine Rolle. Ich werde dir helfen Draco, du bist nicht alleine." 

Diese Worte gaben ihm den Rest. Ich zog ihn in meine Arme und ließ ihn so lange weinen wir er wollte, denn dies war eine ganz neue Seite von ihm.
Es war vielleicht keine Gute Idee das gesagt zu haben, aber ich konnte bei diesem Anblick einfach nicht anderes. Draco bedeutete mir scheinbar mehr als ich dachte. 

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