Kapitel 41

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Es war wichtig so zu tun, als wisse Harry noch nichts von diesem dunklen und grausamen Geheimnis, welches Voldemort versucht hatte zu verbergen. 

Mein erster Gedanke war es Mattheo nichts von meinen neuen Erkenntnissen zu erzählen, doch ich wusste es wäre falsch. Wir waren ein Team und außerdem konnte ich es genießen zu sehen wie er im Unrecht war. Da würde auf jeden Fall eine demütigende Entschuldigung bei herausspringen. 

Es war spät geworden, als Harry und ich gesprochen hatten, sodass ich auch deutlich nach der mir erlaubten Zeit durch die Gänge und in mein Zimmer rannte.
Natürlich wurde ich dort sehnlichst von Mattheo erwartet, der mich den ganzen Tag nicht gesehen hatte. Sobald ich die Tür öffnete sprang er vom Bett auf und kam zu mir. 

"Wo verdammt warst du Kali?!" fragte er aufgebrecht. 

"Was glaubst du so mit mir zu reden?!" giftete ich zurück. 

Vielleicht dachte er ich wäre zu töricht und wäre mit einem Zauberer auf dem Besen gestiegen. 

"Ich meine es ernst." zischte er zurück.

"Ich auch Mattheo."

Unserer Blicke waren ineinander verfangen und die Anspannung hatte unerträgliche Lasten auf den Schultern. Es dauerte eine Ewigkeit bis er nachgab und den Blick von mir löste. Er setzte sich wieder auf ein Bett und ich nahm mir einen Stuhl und nahm mit verschränkten Armen vor der Brust ihm gegenüber platz. 

"Ich habe es nicht so gemeint Kali. Meine Worte waren unfair und sie sollten dich auf keinen Fall verletzten, es tut mir leid." Er konnte mir während er dies sagte nicht einmal in die Augen sehen. 

"Wie war das? Ich habe dich nicht ganz verstanden?" fragte ich, um den Moment vollends auskosten zu können. 

"Es tut mir leid, Kali. Sehr leid." 

Es war wie Musik in meinen Ohren. Das Grinsen auf meinem Gesicht verging jedoch schnell. Sofort erwiderte er meinen ernsten Blick. 

"Ich habe ihm den Trank gegeben."  

Ich konnte sehen wir er tief ein und ausatmete, bevor er sich wieder voll und ganz mir widmete. Er hielt mir also noch immer für naiv.  

"Bis eben habe ich mit Harry alles besprochen, denn ich kenne jetzt das Geheimnis deines Vaters." Seine Augen rissen sich sofort auf, während ich fortfuhr. "Er hat seine Seele in sieben verdammte Stücke geteilt. Wir können ihn selbst töten, doch er wird immer wieder zurückkommen können. Die sogenannten Horcruxe in denen er seine Seele versteckt hat, können überall und alles sein. Das Tagebuch deines Vaters war eines davon, sowie ein Ring, welchen Dumbeldore schon hat. Sie scheinen eine weiterte Spur zu haben. Sie sind auf der Suche nach ihnen." 

Er wusste was die nächste Frage war. Die nächste Entscheidung. Würden wir seine Seele beschützen oder vernichten. 

"Ich werde dir folgen." durchbrach Mattheo die Stille. 

Sofort sah ich zu ihm auf. Was meinte er damit? 

"Ich habe mich für dich entschieden. Alles andere ist mir egal. Die Entscheidung die du triffst, wird auch meine sein." 

"Ich weiß es auch nicht." flüsterte ich unsicher, bevor er mich in den Arm nahm. 

Was wollte ich eigentlich? 

-

Einen Monat später setzte ich mich alleine zu Draco beim Frühstück. Mattheo war direkt zum Unterricht gegangen, da er kein Hunger hatte. 

Draco's Blick schnellte nach oben. "Wie weit bist du?" 

Für so etwas wie Begrüßungen war keine Zeit und ein Small Talk konnte ich mir bei ihm auch sparen. 

Er dachte nach bevor er mir antwortete. Für meinen Geschmack etwas zu lange.

 "In einem Monat wird es fertig sein." 

"Das hoffe ich, denn dann ist auch das Schuljahr zu ende." erwiderte ich mit einem drohenden Unterton, bevor ich aufstand und mich zu Harry, Ron und Hermine setzte. 

"Und, was gibt es neues?" fragte ich in die Runde, während ich mir einen Apfel nahm. 

"Dumbeldore scheint sehr viel nach diesen Dingern zu suchen, er ist fast gar nicht mehr hier." erklärte Harry mir leise. 

Auch das was ich über seinen gesundheitlichen Zustand gehört hatte, klang nicht wirklich vielversprechend. Es würde somit aber auch Dracos Aufgabe um einiges einfacher machen. 

"Da gibt es noch etwas, was wir dich fragen wollten." erklärte Hermine schüchtern. Es schien also eine persönliche Frage zu sein. #

"Was läuft zwischen dir und Mattheo?" sprach Harry es schlussendlich aus. 

"Wir sind inzwischen mehr als nur Freunde." 

Sowohl Harry als auch Ron sahen mich mit großen Augen an. Hermine rückte unsicher auf ihrem Stuhl hin und her. 

"Kannst du ihm wirklich vertrauen?" fragte Hermine abermals unsicher. 

"Ihr solltet euch lieber eure eigenen Aufgaben und Sorgen widmen." 

Es war das einzige was ich sagte, bevor ich aufstand und verschwand. 

Er hatte sich mein Vertrauen verdient. Mattheo war auf meiner Seite. Er würde mir bei allem beistehen. Niemals hätte er sich vor anderen beweisen müssen, den er hat sich vor mir bewiesen und das mehr als nur einmal.
Auch wenn ich es ihm nicht gerne sagte, ich hatte Gefühle für Mattheo Riddle, welche weit über das normale Maß hinausgingen. 

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