Kapitel 44

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"Du kannst zu Voldemort gehen und nie wieder kommen! Deine scheiß Hilfe bauche ich nicht!" schrie er mir mit Tränen in den Augen entgegen, als nun auch Ron und Hermine heraustraten und auf uns zu rannten. 

"Wenn du es so willst, werden wir deinem Wunsch natürlich nachkommen. Denk aber immer daran, wer dafür verantwortlich ist, dass du überhaupt sein Geheimnis kennst Harry." Dies waren die letzten Worte, die ich ihm sagte, bevor Mattheo meine Hand nahm und wir verschwanden.

Er hatte mich zu einem kleinen Haus in einem verlassenem Wald gebracht. "Hier wohne ich alleine, auch mein Vater kennt diesen Ort nicht." erklärte er mir, während wir hinein gingen. 

Es war klein und genau diese Enge löste ein wohlwollendes Gefühl aus. Es befand sich ein Sofa vor einem kleinen Kamin und es gab ein Schlafzimmer, sowie eine wunderschöne offene Küche und ein sehr edel Eingerichtes Bad. Es war genau so, wie ich mir vorgestellt hatte, dass Mattheo lebte. 

"Was hast du jetzt vor?" fragte Mattheo mich, als ich am Abend in seinem Arm lag und wir das Feuer im Kamin beobachteten.
"Wir warten ab. Er wird meine Hilfe wollen, früher oder später sieht er es ein." Mattheo schwieg allerdings und dieses Schweigen zog sich durch den restlichen Abend. 

-

Einige Wochen waren vergangen und das Ministerium war nun von Voldemort eingenommen worden. Harry selbst war in diesem und hatte es scheinbar geschafft, einen der Horkruxe zu finden, doch ich stellte in Frage, ob der auch wusste wie man ihn zerstört. 

Mattheo und ich gingen durch den Wald, inzwischen lag der Schnee überall und es war wunderschön.
Ich liebte den Winter und manchmal hatte ich das Gefühl, dass Mattheo und ich ein ganz normales Paar wären. Dem war allerdings nicht so. Wir waren alles andere als ein normales Paar. 

Ruckartig blieb Mattheo neben mir stehen und ergriff meine Hand. "Hast du das gehört?" fragte Mattheo mich leise?" 

Wir beide bewegten uns nicht und ich spürte, dass Mattheo meine Hand fester drückte, als würde mich jeden Moment etwas von ihm wegreißen. 

"Ron?!" schrie es durch den Wald. Wir beide sahen uns schlagartig an. 

"Harry." sagten wir zeitgleich und rannten auf den Ort zu, woher die Stimmen kamen. 

Ich konnte meinen Augen nicht trauen. Ron und Harry standen wirklich vor uns und öffneten gerade das Medaillon, als Ron seiner Aufgabe es zu zerstören, nicht mächtig genug war.
Ich rannte zu ihm, auch wenn Mattheo mich aufhalten wollte, nahm das Schwert aus seiner Hand und stach es mitten in dieses hinein. 

"Kali?!" sobald Ron mich erkannt hatte, schmiss er sich in meine Arme. Auch Mattheo trat nun zu uns und sobald ich mich aus Rons Armen gelöst hatte, umschlingen mich Harrys. 

"Ich bin so froh, dass du noch lebst." flüsterte er in meine Schulter. 

Wie ich sagte, er würde früher oder später meine Hilfe annehmen und nun war der Moment gekommen. 

Mattheo war nicht wirklich erfreut über diese Umarmungen, doch er ließ es über sich ergehen. 

"Seid ihr bereit sie zu jagen?" fragte ich mit einem breiten Grinsen, bevor wir alle gemeinsam zu Hermine gingen, die über Rons Anwesenheit nicht wirklich erfreut war. Dennoch konnte man ihr auch ihre Erleichterung ansehen, schließlich ist jeder einzelne Mensch der noch lebt ein Gewinn. 

"Kali?" fragte Ron, als wir das weitere Vorgehen besprechen wollten. Alle Blicke lagen auf ihm , während er beschämt den Kopf hängen ließ.
"Kannst du nicht nach Hogwarts? Guckst du für mich, ob es Gina gut geht?"  "Und natürlich auch den anderen!" fügte er schnell hinzu. 

Mattheo und ich sahen uns an. Wie sollten wir unsere Rückkehr rechtfertigen? Doch dennoch bejahten wir und machten uns nicht viel später auf den Weg. 

-

"Das kann doch nicht wahr sein..." flüsterte Adrian, als ich auf ihn zukam. Innerhalb von Sekunden waren er und Blaise aufgesprungen und nahmen mich in die Arme. 

"Was um alles in der Welt tust du hier Kali?" fragte Blaise entsetzt, als sich beide wieder von mir gelöst hatten. 

"Ich wollte wissen, wie man euch hier so behandelt." erwiderte ich grinsend, bevor ich zu Mattheo sah. Es war kaum zu übersehen, dass er mich am liebsten von den Beiden wegreißen würde, doch abermals er riss sich zusammen. 

Ich sah mich in der Halle um, bis ich Ginny endlich entdeckt hatte. Tatsächlich waren gerade zwei Todesser, dessen Name ich mir nicht gemerkt hatte, bei ihr und Neville, und wollten sie sichtlich verletzten. 

Ich drehte mich sofort um und ging auf sie zu. Mattheo reagierte und legte seinen Arm um meine Hüfte. Seine Präsenz machte mich deutlich sicherer in meinem Auftreten. 

"Weg da." rief ich den beiden zu. Gina und Neville sahen mich erschrocken an und auch die Todesser waren nicht gerade erfreut. 

"Wir machen das schon." zischte eine von ihnen.

"Ich habe gesagt weg da." wiederholte ich mich abermals. 

Erst jetzt sahen sie in unsere Richtung und sobald sie realisierten wer vor ihnen stand, traten sie einen Schritt zurück. "Ich- Natürlich. Wir müssen sowieso noch etwas mit Snape besprechen, danke, dass du übernimmst." überspielten sie ihr unangemessenes Verhalten und gingen an uns vorbei. 

"Mitkommen." sagte ich den beiden am Tisch sitzenden. 

Ich drehte mich um und hörte wie Neville und Ginny mir folgten, als Mattheo sich zu meinem Ohr herunterbeugte. "Du bist so heiß, wenn du deine Macht ausspielst."
Seine Worte bereiteten mir eine Gänsehaut.
"Am liebsten würde ich in dein altes Zimmer gehen und einige Erinnerungen wiederbeleben." fuhr er fort.

Wir waren an einem Klassenraum anlangt, wo ich mich hinsetzte und Mattheo leicht gegen die Schulter schlug, um ihm klar zu machen, dass er aufhören sollte.
Dieser grinste allerdings nur und erfreute sich an meiner Reaktion. 

Ginny und Neville setzten sich an den Tisch vor uns und drehten sich zu uns um. In Ginnys Augen hatten sich Tränen gebildet und Neville war anzusehen, dass er mir nicht traute. 

"Ich möchte gleich zum Punkt kommen. Wir werden euch nichts antun, keiner von uns beiden. Wir sind hier, um nach euch zu sehen. Ginny, Ron geht es gut, doch er stirbt förmlich vor Sorge um dich. Wir werden euch Helfen und auf euer Wohlergehen weitestgehend achten, doch das muss unter uns bleiben verstanden?" 

Beide nickten sofort. 

"Wir wollen aber auch etwas dafür." tauchte nun Mattheos Stimme neben mir auf. "Wir werden euch bald wahrscheinlich einen Gefallen abverlangen müssen, der mit unumgänglicher Treue verbunden ist. Seid ihr bereit diese Bedingung in kauf zu nehmen?" fragte er mit ernster Stimme. 

Ginny und Neville sahen sich an, bevor ihr Blick auf uns fiel und sie gleichzeitig ein "Ja" aussprachen. 

Eine andere Wahl hatten sie kaum. 

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