"Dray!" schrie Pansy und fiel Draco in die Arme.
Ich hatte mich zwar schon innerlich auf diesen Anblick vorbereitet, doch es war trotzdem komisch.
Die ganzen Ferien über waren wir dauerhaft zusammen gewesen. Ich hatte bei ihm gelebt und durfte immer wieder gerne kommen, was unsere Bindung stark geprägt hatte. Die ganzen Wochen haben uns einander näher gebracht, wenn auch nicht so nahe, wie manche es sich vielleicht wünschen.
Es war also um so merkwürdiger die beiden wieder zusammen zu sehen.Ohne die anderen zu begrüßen, stieg ich alleine in den Zug und suchte mir ein Abteil. Mit einem Buch in der Hand saß ich alleine dort, bis jemand die Tür öffnete. Ohne Aufzusehen las ich weiter, während die Person sich mir gegenüber hinsetzte.
"Was liest du da denn schönes?" Und erst als ich aufsah, erkannte ich Mattheo, welcher mir direkt gegenüber saß.
"Mattheo!" Sofort fiel ich ihm in die Arme.
"Was machst du hier? Ich dachte du bleibst immer im Schloss?" fragte er.
So fing ich ihm an von allem zu erzählen, was geschehen war. Seine Miene war nicht gerade vor Freude erregt.
"Du warst die ganzen Ferien also bei den Malfoys?"
"Ja?"
"Und da siehst du kein Problem?"
Sein Unterton verriet, dass dort ein großes Problem entstand und ich wusste auch wieso er das so sah, doch er musste mir vertrauen. Ehrlich gesagt war ich mir noch nie wirklich sicher, was genau das zwischen uns war.
Auf seine Frage antworte ich dementsprechend nichts.
"Du solltest dich von ihm fernhalten." sagte er streng.
Mein Schweigen hielt weiterhin stand. Das musste ich mir nun wirklich nicht antun.
Diese Stille hielt nun etwas länger an, weshalb ich mir mein Buch nahm und weiter las.
"Du liest nicht gerade ernsthaft dein verdammtes Buch weiter?!" Nun war er wirklich sauer.
"Was willst du von mir hören? Hätte ich auf der Straße schlafen sollen?" fragte ich genervt.
Ehrlich gesagt schämte ich mich auch keinen anderen Rückzucksort gehabt zu haben. Ich hatte mich so unglaublich von Dumbeldore abhängig gemacht.
"Ja, genau das!" schrie er.
Ohne weiter mit ihm zu sprechen nahm ich mir meine Sachen und verließ das Abteil.
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Schließlich saß ich den Rest der Fahrt bei Harry , Ron und Hermine, welche mir von ihren spannenden Ferien berichteten.
Das Harry in einen unfairen Prozess verwickelt wurde, hatte ich schon bei den Malfoys erfahren. Überrascht hatte es mich nur, dass sie ihn dennoch in allen Punkten freigesprochen hatten. Das war reines Glück und würde so nicht noch einmal passieren.
Das Interessantes kam jedoch erst. Sie waren in sogenannten Orden des Phönix. Diese Gemeinschaft war auch schon bei ersten Mal im Kampf gegen Voldemort aufgetaucht, um ihn zu besiegen und es schien mir nicht einmal so abwegig, das Angebot welches Harry mir machte beitreten zu können, anzunehmen.
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Auch während Dumbeldores Rede dachte ich die ganze Zeit darüber nach.
Mattheo und auch die Anderen hatten sich nicht weit weg von mir gesetzt. Sie alle waren aber nicht direkt zu mir gekommen.
Das was Dumbeldore sagte wurde erst spannend, als er die neue Lehrerin für Verteidigung gegen die dunklen Künste vorstellte.
Mit einem Blick konnte ich genau sagen was sie hier wollte. Sie wollte, dass die schulischen Angelegenheiten so laufen, wie es sich das Ministerium wünscht. Ein Blick zu Harry verriet mir, dass auch sie wussten, diese Frau könnte nichts gutes heißen.
Eigentlich hatte ich auf ein entspannteres Schuljahr gehofft.
Während ich aß, hielt Adrian es nicht mehr aus und setzte sich neben mich. "Na Kali." begrüßte er mich grinsend.
"Hey Adrian, was gibt's?"
"Du sitzt hier so alleine, da wollte ich dir Gesellschaft leisten."
Er machte es wirklich offensichtlich. "Du hast du Hoffnung also noch nicht aufgegeben?"
Ein Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit. "Was denkst du von mir Kali? Ich habe doch nicht einmal die Chance gehabt richtig zu kämpfen."
"Dann sieh mal zu Riddle rüber und sag mir, dass du keine Angst hast so wie Malfoys zu enden." erwiderte ich belustigt.
Auf diese Worte wusste er nichts mehr zu sagen. Er wollte weder seine Angst zugeben, noch konnte er sie leugnen.
"Gute Nacht Adrian." verabschiedete ich mich, stand auf und ging aus der Halle.
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In meinem Zimmer lag ich in meinem Bett mit meinem Buch in der Hand, als ohne Vorwarnung jemand eintrat.
Es war natürlich kein anderer als Mattheo Riddle.
"Klopf Klopf. Ja, wer ist da? Mattheo, darf ich hereinkommen? Ja kommen rein!" äffte ich sarkastisch eine Konversation nach.
"Setzt sich." sagte ich dem Jungen, der mitten in meinem Zimmer saß und mich anstarrte.
"Adrian jetzt also auch noch?" fragte er gereizt.
"Bei Merlin Mattheo! Was verdammt noch einmal ist los mit dir?! Du machst dir nie um irgendeinen Scheiß Sorgen! Also fang jetzt bitte bei so unnötigen Dingen nicht an damit! Ich hab da keinen Bock mehr drauf!" platze es aus mir heraus.
Ich war es einfach leid immer wieder die gleichen Diskussionen führen zu müssen. Es war nervig und raubte einem die komplette Kraft. Zu meiner Überraschung verschwand Riddle jedoch aus meinem Zimmer ohne ein weiteres Wort zu sagen.

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Revenge
FanfictionKali ist die Einzige Nachkommin des mächtigen Zauberers Gellert Grindelwald. Seit der Niederlage ihres Vaters, an den sie sich selbst nicht einmal erinnern konnte, hatte Dumbeldore sie aufgenommen und großgezogen, ihr jedoch verboten seine Schule of...