Kapitel 37

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Eine weitere Woche war vergangen, in der ich in meinem Zimmer geblieben und mich für den Unterricht als krank gemeldet habe. 

Tatsächlich aber, machte ich mich nach drei Tagen auf den Weg zu meinem Vater. Viel länger hätte ich den anderen nämlich nicht mehr aus dem Weg gehen können. 

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Den Trank hatte ich mir mit einem Band um mein Hals gebunden. Als ich diesen meinem Vater zeigte, konnte er es kaum glauben. 

"Bei Merlin..." flüstere er. 

Bis jetzt hatte ich nicht einmal eine Ahnung, dass mein Vater so beeindruckt von etwas sein konnte.
Wie ich ihn bekommen hatte, hatte er direkt wieder verdrängt. Die Hoffnung in ihm strömte gerade zu aus ihm heraus. Es war so, als wolle er sich einen Vorteil mithilfe dieses Trankes verschaffen.

"Deswegen glaube ich Matthoe." erklärte ich noch einmal.

"Oh Kali, du hast keine Ahnung was für eine Macht du gerade in deinen Händen hältst oder?! Das ist die pure Waffe und er hat es dir, so töricht wie er ist, einfach überlassen! Dieser Junge liegt dir komplett zu Füßen! Genial! Also schalte endlich deine echten Gefühle ab!" 

Es waren die letzten Worte für eine lange Zeit, die ich mit meinem Vater sprach. 

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Nachdem ich vier Tage später wieder im Schloss ankam, war ich gerade rechtzeitig für den Zaubertrank Unterricht da. 

"Miss Grindelwald! Wie schön, dass es Ihnen endlich wieder besser geht! Ich könnte ihre Hilfe gebrauchen. Schauen Sie doch bitte an diesem Tisch und geben Sie den anderen Tipps." 

Schnell machte er sich auf dem Weg zu dem nächsten Tisch. 

Zu meinem Unglück schickte er mich natürlich an den schlimmsten Tisch. An diesem befanden sich Mattheo, Harry, Ron, Pansy und Adrian. 

Wer war überhaupt auf diese bescheuerte Aufteilung gekommen?! 

Mattheo hatte keine Augen mehr für seinen Trank. Eigentlich hatte das keiner von den Anwesenden mehr. 

Als erstes ging ich auf Harry und Ron zu. Sie schienen mir am wenigsten peinliche Stille zu provozieren. 

"Und, wie siehst bei euch aus?" fragte ich lächelnd. 

Zunächst sah ich mir Harrys Trank an. Er war wirklich überdurchschnittlich gut.
Meine Augen sahen sich unauffällig um und da sah ich sein Buch. Es war ganz sicherlich nicht seines. Überall waren Notizen und es sah äußerst abgenutzt aus.
Schließlich erkannte ich die Schrift. Schnell nahm ich meinen Blick wieder hoch. 

"Wirklich sehr gut Harry, da kann ich dir kaum noch weiterhelfen." sagte ich ihm lächelnd. 

Ron verzweifelte gerade seine Bohnen aufzuschneiden. Dieser Anblick brachte mich einfach zum Lachen. 

"Ron, Ron, warte doch mal!" Ich nahm ihm das Messer aus die Hand und drückte langsam mit der Klinge die Bohnen aus und hielt sie über den Kessel. 

"So ist es viel effektiver. Meist sind die Zutaten sehr schwer zu schneiden. Wenn du also ihre Flüssigkeit oder ähnliches benötigst versuche sie lieber zunächst auszudrücken." erklärte ich ihm, während er es gleich noch einmal versuchte. 

"Unglaublich." flüsterte er leise, als es funktionierte. 

"Versucht es auch einmal so Pansy und Adrian. So wird es auch bestimmt leichter fallen." 

Pansy gefiel es nicht, doch trotzdem versuchte sie es auf diese Weise. 

Nun war ich beim Letzten angelangt.
Mattheo.
Sein Trank war unglaublich gut. Er war den Anderen um Welten voraus. 

"Perfekt." flüsterte ich leise. 

Ich konnte sehen, wie er sich seinen Spruch verkneifen musste. 

"Sag es schon." sagte ich genervt. Natürlich blieb er aus Prinzip still. "Dann halt nicht." 

"Kali, kannst du mir helfen?" fragte Adrian. Er wollte mich wohl aus dieser Situation rausholen und meine Aufmerksamkeit bekommen. 

"Was gibst?" 

Als ich an Mattho vorbeiging konnte ich sehen, wie enttäuscht er darüber war. 

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Die meiste Zeit blieb ich nun wohl bei Adrian, obwohl ich versuchte so viel es ging von ihm wegzukommen. 

"Vielen Dank für Ihre Hilfe heute Miss Grindelwald." 

"Nichts zu Danken Sir." 

Er drehte sich um, doch ich hielt ihn auf.

 "Sir?" Er drehte sich wieder lächelnd zu mir. "Haben Sie Momentan das Gefühl, dass Harry aufdringlicher als schonst schien?" 

Sein Lächeln war schneller verschwunden, als ich gucken konnte.
Aber Voldemort hatte gesagt Harry sollte eine Erinnerung nicht bekommen. Dies bedeutet, dass sie besonders wichtig sein musste und er schon damit angefangen hatte Informationen zu sammeln. 

"In der Tat ist er in letzter Zeit sehr oft an Gesprächen mit mir interessiert." erklärte er streng.

 "Vielen Dank und einen schönen Tag noch Sir." 

Schnell verließ ich das Zimmer. Die Stimmung war angespannt und ich durfte die gute Bindung zu ihm nicht zerstören. 

Drei Schritte aus dem Zimmer und schon erlitt ich fast einen Herzstillstand. Mattheo hatte auf mich gewartet und stand nun genau vor mir. 

"Tut mir leid." entschuldigte er sich mit einem leichten Lächeln. 

"Alles gut." nuschelte ich, als ich wieder an ihm vorbei wollte. 

"Kali ich bitte dich! Früher oder später werden wir sowieso reden!" 

"Ich weiß nicht was ich dir sagen soll." 

Ich konnte genau sehen, wie ich ihm direkt ein Messer ins Herz gerammt hatte. Es tat ihm weh diese Worte hören zu müssen. 

"Woran liegt es?" fragte er mich nun verzweifelt. "Was soll ich noch tun?" 

"Ich weiß es doch auch nicht Mattheo! Es steht uns eigentlich nichts mehr im Weg. Irgendwas hindert mich aber. Ich kann es nicht beschreiben, aber-" 

Mit einem Kuss hatte er mich unterbrochen. 

War das nun meine endgültige Entscheidung? 

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