35. Das Reich der Reisfelder

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Im Krankenhaus schien die Zeit viel langsamer zu vergehen. Selbst mit Naruto als Gesellschaft, denn irgendwann waren sogar uns die Gesprächsthemen ausgegangen. Ich wünschte, irgendetwas aufregendes würde passieren.

Wie auf Kommando begann die Erde plötzlich zu beben und ich hielt mich vorsichtshalber an dem Bettgestell fest. „Ich hätte nicht denken sollen, dass mir langweilig ist!", fluchte ich und sah Naruto dabei zu, wie er die Vorhänge aufriss. 

Glücklicherweise blickte uns dort draußen nicht das Ende der Welt entgegen, sondern nur der perverse Bergeremit auf einer monströsen Kröte. Es war ein Auftritt mit einer Menge Drama, doch ich war ein Fan von Drama, also quetschte ich mich zu Naruto ans Fensterbrett und wank dem alten Mann zu.

„Hallöchen, ihr zwei", grüßte der Eremit und hüpfte auf das Fensterbrett. Fragend tauschten Naruto und ich einen Blick aus und ließen uns schließlich auf sein Bett fallen. Ich hatte keine Lust, zu meinem Bett zurückzukehren. 

„Von nun an seid ihr offiziell meine Schüler", ließ der Eremit augenblicklich die Bombe platzen, was mich ein weiteres mal dazu brachte, meinen Bruder anzusehen. Doch er wusste ebenfalls nicht, was das sollte. Woher auch? „Nach drei Jahren Training seid ihr echte Shinobi."

„Drei Jahre?", hinterfragte Naruto und ich starrte den alten Mann ungläubig an. Innerlich begann ich zu beten, dass wir dafür nicht das Dorf verlassen müssten. Das wäre eine Katastrophe. Drei Jahre ohne die Gesellschaft einer Frau würde ich nicht aushalten. Dazu kam noch, dass ich Gaara für drei ganze Jahre nicht sehen würde (die Idee Abstand zu halten, hatte ich wieder verworfen). 

„Ich erhielt Informationen über eine Organisation Namens »Akatsuki«", begann der Mann zu erklären und sofort schossen mir die Bilder von Kisame Hoshigaki und Itachi Uchiha durch den Kopf. „Sie haben es wohl als nächstes auf euch abgesehen. In drei bis vier Jahren ist es soweit."

„Das dauert doch ewig! Ich habe keine Zeit für so einen Blödsinn!", entgegnete Naruto aufgebracht und ich sah ihn stillschweigend an. Er war noch immer nicht über Sasuke hinweggekommen. „Wenn wir jetzt nicht Sasuke verfolgen, dann könnte Orochimaru ihm etwas antun!" 

„Ich hoffe, dass ihr jetzt die wahre Absicht von Orochimaru erkannt habt", seufzte der Eremit und verschränkte seine Arme. 

„Du hast es also gewusst", stellte ich nicht überrascht fest. Der Typ wusste auffallend viel, dafür, dass er seine Nase nur zwischen den Brüsten junger Frauen versteckte. 

„Ich habe mir Orochimarus Jutsu der Wiedergeburt angesehen. Mit diesem Jutsu kann er für drei Jahre den Körper nicht wechseln. Bei der letzten notdürftigen Reinkarnation, musste er ein anderes Gefäß nehmen, weil Sasuke nicht da war. Jetzt haben wir erstmal drei Jahre Ruhe. Wir haben Zeit."

„Du erzählst keinen Quatsch, oder?", rief Naruto direkt in mein Ohr und ich lehnte mich, bedacht darauf keine dummen Bewegungen zu machen, von ihm weg. 

„Nein", antwortete der Mann und wandte sich uns wieder zu. Sein Gesichtsausdruck war überraschend ernst. Ich wusste nicht, dass er so etwas überhaupt konnte.

„Aber erwarte nichts bezüglich Sasuke. Er ist aus freien Stücken zu Orochimaru gegangen. Egal was du tust, er wird sich nicht ändern." Mir fiel auf, das er im Singular sprach, direkt an Naruto gewandt. Er schien meinen fehlenden Enthusiasmus was Sasuke anging wohl bemerkt zu haben. „Sasuke ist vom gleichen Typ wie Orochimaru. Wenn du vorhast, ihn zurück zu bringen, dann vergiss es ganz schnell. Das würde nur ein Narr machen."

„Dir bedeutet er vielleicht nichts, aber er ist mein Freund!", entgegnete Naruto schnippisch, was wiederum den Eremiten wütend zu machen schien. 

„Verletzt ein Freund seinen Kamerden? Denk doch erstmal nach!", fauchte unser Lehrer und Naruto sank etwas in sich zusammen. „Wenn ihr Sasuke verfolgt, dann gibt es kein Training. Ich werde einen der Anbu mobilisieren, damit sie euch daran hindern, das Dorf zu verlassen."

Uzumaki Zwillinge || Gaara ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt