Episode 2.3.1 - 3. Gruppendate (Berliner Mauer)

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Unser drittes und letztes Gruppendate wird historisch, denn heute geht es zur Gedenkstätte Berliner Mauer in Berlin-Mitte

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Unser drittes und letztes Gruppendate wird historisch, denn heute geht es zur Gedenkstätte Berliner Mauer in Berlin-Mitte. Hier, entlang der Brunnenstraße und Bernauer Straße verlief einmal die Grenze zwischen zwei Deutschen Staaten. Ob dieser Ausflug für Annalena ebenso ein historischer Moment in ihrem Leben werden kann? Die linke Janine, die liberale Linda und der erzkonservative Philli-boy werden es heute jedenfalls versuchen.

Janine steigt aus der M10 und läuft über die Straße zum vereinbarten Treffpunkt. Sie hat ihre alte Polaroid-Kamera dabei, die dank der Hipsterbewegung wieder modern geworden ist. Sie war schon lange nicht mehr hier, daher macht sie erstmal ein Selfie als Andenken.

"Da stelle ich mich doch gerne mit aufs Bild," sagt eine Stimme plötzlich hinter Janine

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"Da stelle ich mich doch gerne mit aufs Bild," sagt eine Stimme plötzlich hinter Janine. Erschrocken dreht sie sich um und schaut in Philipps grinsendes Gesicht.

"Ach, Sie sind es."

"Ich habe gehört, dass wir uns jetzt duzen sollen," antwortet Philipp etwas besserwisserisch.

"Ach, du bist es," wiederholt Janine und fährt sich genervt durch die Haare. Philipp sieht aus als wäre er auf Staatsbesuch und nicht auf einem lockeren Ausflug.

"Hallöchen!" ruft Annalena von weitem und eilt auf die beiden zu. Sie hat eine schicke Lederjacke an, die viel besser zum Anlass passt. Janine winkt ihr zu und Annalena umarmt sowohl sie als auch Philipp zur Begrüßung. Für Janines Geschmack war die Umarmung etwas zu kurz.

"Ist Linda noch nicht da?" fragt Annalena und sieht sich um.

Janine zuckt mit den Schultern. Schlimm genug, dass Amthor in der Gruppe ist, eine Liberale braucht sie wirklich nicht noch zusätzlich. Aber in dem Moment in dem sie dies denkt, kommt Linda um die Ecke gelaufen. Sie trägt ein blaues Kleid und sticht schon ein wenig in der Menge hervor. Janine schaut nochmal kurz an sich herunter. Nein, sie selbst sieht trotzdem noch besser aus, alles in Ordnung.

"Entschuldigt die Verspätung," sagt Linda als sie die Gruppe erreicht hat. "Ich musste noch Christian am Telefon abwimmeln, er wollte mir Flirttipps geben."

Annalena lacht. "Die würde ich aber gerne mal hören."

"Die willst du nicht hören, glaub mir." Linda lächelt und mustert die anderen kurz. An Janine bleibt ihr Blick etwas länger hängen als an Amthor. Wahrscheinlich sieht sie ihn nicht als Konkurrenz. Aber er ist ja auch fast in der ersten Runde schon rausgeflogen, während Janine und Linda beide keine Stimmen erhalten haben.

"Na, dann wollen wir mal," sagt Annalena und geht in Richtung der Mauerüberreste. Janine beeilt sich, damit sie neben ihr laufen kann.

"Ich habe übrigens meine Kamera dabei, falls wir später ein paar Bilder machen wollen." Janine zeigt Annalena die Polaroidkamera.

"Wow, die sieht ja richtig vintage aus," freut sich Annalena und geht etwas näher neben Janine, um das Gerät besser betrachten zu können.

"Hier kann man noch ein Stück echte deutsche Geschichte bewundern." Philipp geht an den beiden vorbei und legt eine Hand auf die Mauerüberreste. "Faszinierend."

"Für dich ist es Geschichte, für mich war es noch Realität," sagt Linda und schaut Philipp dabei ein wenig verurteilend an. "Ich bin ja zu DDR-Zeiten noch zur Schule gegangen."

Janine stöhnt innerlich auf. Nicht schon wieder diese alten Kamellen. Linda erzählt immer die gleichen Storys. Annalena scheint das Gleiche zu denken, denn sie wechselt einen kurzen Blick mit Janine und deutet auf die Kamera. "Wollen wir zusammen ein Bild machen? Wenn du die Kamera schon extra dabei hast?"

Janine nickt erfreut. Während Linda und Philipp darüber diskutieren, wer von ihnen der weniger klischeehafte Ossi ist, hält Janine die Kamera mit einem Arm von sich gestreckt und deutet Annalena, sich neben sie zu stellen.

"Du musst etwas näher kommen, damit wir beide auf dem Bild sind," sagt Janine und Annalena stellt sich direkt vor sie. Sie ist ein wenig kleiner als Janine, daher passt es sehr gut. Janine legt einen Arm um Annalenas Schultern und schaut kurz zu ihr. Annalena lächelt nervös, als sie merkt, wie nah sich ihre Gesichter dabei kommen. "Bereit?" fragt Janine leise und Annalena nickt.

"Schön lächeln," sagt Janine und sieht wieder nach vorne in die Kamera. "Aber mit dir darauf kann das Foto ja nur wunderschön werden."

Annalena spürt ein kribbelndes Gefühl in ihr aufkommen und rückt noch etwas dichter an Janine heran, bevor diese den Auslöser drückt. Als sie die Kamera senkt und einen Schritt zur Seite macht, ist Annalena fast enttäuscht.

"Hey, ich will auch mit aufs Foto!" beschwert sich Philipp.

"Wir können gerne noch welche machen," antwortet Annalena belustigt.

Dann schaut sie gebannt auf das Polaroid, das langsam aus der Kamera kommt. Linda kommt nun auch wieder dazu und stellt sich direkt neben Annalena. Erst jetzt fällt Annalena ein, dass sie sie gar nicht zur Begrüßung umarmt hat. Das würde sie wohl noch nachholen müssen.

"So hier ist das Foto." Janine hält Annalena den fertigen Abzug hin.

"Oh wow, das ist ja richtig gut geworden!" Annalena hält es vorsichtig zwischen ihren Fingern.

"Das ist wirklich ein schönes Foto," stimmt Linda zu, doch ihr Blick durchbohrt Janine auf dem Foto, so als würde sie sie innerlich grade aufspießen.

Liberale und Konkurrenz, das ist immer eine explosive Mischung. "Du und ich können ja gleich auch noch eins machen," sagt Annalena daher und Lindas Blick wird wieder sanfter.

"Aber jetzt schauen wir uns noch etwas um, okay?"

Alle nicken und sie gehen zusammen noch ein Stück die Mauer entlang, wobei sie die Gedenksteine für die Opfer, die an ihr zu Tode kamen, eingehend betrachten.

"Das Foto darfst du natürlich behalten," flüstert Janine Annalena nach einer Weile zu.

Annalena strahlt und sieht sie dankbar an. "Vielen Dank."

Janine streicht ihr kurz über den Arm, dann gehen sie weiter.

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