Bundestags Bachelorette - Season 1

Episode 1.4

Sofort betritt auch schon der nächste im Bunde das kleine Café. Er ist immer viel beschäftigt, doch für heute hat er sich extra ein wenig freie Zeit eingeplant. Ob er Annalena mit dieser Geste von sich überzeugen kann?

Olaf betritt das Café und reibt sich die Hände als er Annalena erblickt. Seine tüchtige Außenministerin hat er trotz aller Differenzen schon ins Herz geschlossen, auch wenn er das nie so direkt sagen würde. Jeder in der SPD hat zudem eine kleine Schwäche für die Grünen. 

"Hallo, guten Tag Frau Baerbock" sagt Olaf, als er an ihrem Tisch ankommt. Er zieht den Stuhl zurück und setzt sich ihr gegenüber hin. 

Annalena lächelt freundlich. "Schön, dass sie hier sind, Herr Scholz," sagt sie. Trotz aller Zusammenarbeit haben sie die Förmlichkeit bisher beibehalten. 

Olaf sieht sich unsicher um. Annalenas Selbstbewusstsein schüchtert ihn manchmal etwas ein. Außerdem weiß er ganz genau, dass sie noch immer auf seinen Posten aus ist. Er beschließt erstmal nichts zu sagen, und stattdessen einen Schluck Wasser zu trinken. 

 "Sollten Sie nicht grade in China auf Staatsbesuch sein?" fragt Annalena mit einem kritischen Unterton. Olaf fühlt sich ertappt, doch er sagt noch immer nichts und trinkt erstmal das Wasserglas leer. 

"Ja, ich habe das verschoben," antwortet er endlich.

"Damit sie hier mitmachen können!?" Annalena sieht ihn entgeistert an. 

"Natürlich nicht, aber in Peking ist es mir einfach zu kalt grade," sagt Olaf und kratzt sich an am Kopf. "Ich fliege erstmal nach Italien, da ist es wärmer."

Annalena reibt sich über die Augen und seufzt. "Oh weh, das kann ja was werden."

Olaf zuckt nur mit den Schultern. Was soll er schon dazu sagen? Er ist Kanzler, also entscheidet er auch, wann er was wie macht. Ganz einfach. Er beobachtet Annalena und es ist offensichtlich, dass sie sich grade ein paar Bemerkungen verkneift. Trotz ihres kritischen Blicks wirkt sie noch immer sympathisch. Ein beeindruckendes Talent. 

Annalena zwingt sich zu lächeln, sie will es nicht direkt von Anfang an vermiesen und eine Konfrontation mit Olaf starten. Manchmal ist sein abwartendes Verhalten auch nützlich gewesen. Im Wahlkampf zum Beispiel, so traurig es ist. 

"Ich hoffe Sie ruinieren damit nicht aus Versehen meine Erfolge in der Außenpolitik, das fände ich sehr schade," sagt Annalena in der Hoffnung kritisch und diplomatisch zu gleich zu klingen. 

Olaf schweigt und Annalena wird langsam genervt. Warum sagt er nicht einfach etwas? "Welche Reise hat Ihnen bisher am besten gefallen?" fragt sie dann und hofft, dass er etwas dazu sagen würde. 

"Die Reise in die USA war sehr interessant," nuschelt Olaf und kratzt sich wieder am Kopf. 

Irgendwie ist er ja schon ganz putzig, aber auf eine frustrierende Art und Weise. Trotzdem grinst Annalena jetzt belustigt. 

"Welche Reise war ihr Favorit bisher?" fragt Olaf. Oha, eine Gegenfrage! Annalena kann es kaum glauben.

"Fast alle waren beeindruckend, aber die Reise nach Israel und Palästina war schon besonders für mich." Annalena lächelt, als sie daran zurückdenkt. 

"Dieses Format hier ist in gewisser Weise ja auch eine Reise," bemerkt Olaf. Annalena sieht in überrascht an. So eine Aussage hätte sie ihm nicht zugetraut. 

"Da haben Sie wohl recht."

Olaf lächelt jetzt auch. "Mal sehen, wie weit sie uns führen wird."

Annalena nickt und sieht ihn an. "Ja, mal sehen." Sie räuspert sich. "So, leider war es das schon mit unserem Gespräch."

Olaf brummt zustimmend und steht auf. Er reicht Annalena die Hand zum Abschied. Sie ist warm und er hat einen kräftigen Händedruck. "Hat mich gefreut. Auf Wiedersehen," sagt er und geht. 

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Ich sags euch, als 100% Homo ist es für mich nicht leicht mit den Männern und dann auch noch Olaf... Aber ich gebe mir Mühe es möglichst "neutral" zu halten, versprechen kann ich aber nichts. ;-)