Episode 1.6

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Ausnahmsweise lade ich jetzt doch noch ein  Kapitel hoch, damit wir nächstes Wochenende schon zu Linda kommen und nicht erst in zwei Wochen wie es geplant war. Ich widme dieses Kapitel powerfulsapphic . Bedankt euch bei ihr und ihren Einsatz für Linda haha. Das war es jetzt aber wirklich für dieses Wochenende!

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Annalena hat nun zu Tee gewechselt und tunkt den Teebeutel in die Tasse mit heißem Wasser. Grade als die Kellnerin mit der leeren Kaffeetasse verschwindet, öffnet sich die Tür für unseren nächsten Kandidaten. Was Annalena wohl von ihm halten wird?

Philipp rückt sich die Brille zurecht und läuft erstmal in die falsche Richtung, sodass er Annalena nicht direkt sieht

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Philipp rückt sich die Brille zurecht und läuft erstmal in die falsche Richtung, sodass er Annalena nicht direkt sieht. Verwirrt sieht er sich um, bis er verstanden hat, dass er Richtung Fenster gehen muss. Er schaut nochmal auf sein Handy, auf dem ihm ein grinsender Friedrich Merz als Sperrbildschirm jeden Tag ein wenig Motivation verleiht. Annalena sieht auf und winkt ihm zu. Philipp lächelt etwas schüchtern und geht jetzt endlich zu ihr.

"Hallo, Frau Kollegin," sagt er und legt das Handy auf den Tisch, bevor er sich hinsetzt. Bei dem Gedanken daran, dass er dank dieses Formats vielleicht mit ihr im Bett landen könnte, bekommt er direkt rote Ohren.

"Ist alles in Ordnung, Herr Amthor?" fragt Annalena mit besorgter Mine.

"Ja natürlich, ich bin nur etwas im Stress. Sie wissen ja, ich bin auch über mein Mandat als Bundestagsabgeordneter hinaus sehr aktiv," sagt Philipp nicht ohne Stolz in der Stimme.

"Ja, das weiß ich. Auch wenn sicher nicht alles davon so sinnvoll ist." Annalena runzelt die Stirn und rührt dann in ihrem Tee. Philipp fragt sich, ob eine über zehn Jahre ältere Frau überhaupt auf ihn stehen würde. Andererseits sieht er selbst ja doch recht stattlich aus und hat im Gegensatz zu anderen Leuten seines Alters schon einiges erreicht (und schreibt keine Fanfictions über Politiker, so wie jemand anderes in seinem Alter hier, aber ich hol dich schon noch ein, Phili-boy!).

"Wie meinen Sie das?" fragt Philipp.

"Naja, dieser ganze Lobbyismus nimmt bei Ihnen schon Überhand finde ich. Wäre es nicht besser, sich stattdessen mehr Zeit für BürgerInnen-Interaktion zu nehmen?" fragt Annalena. "Wir verdienen doch genug, dass wir nicht noch mehr Geld brauchen."

Philipp verzieht das Gesicht. Jetzt gendert die auch noch hier rum. "Ich interagiere auch so immer noch genug mit Bürgern," antwortet er. "Und jedem steht es frei, Nebentätigkeiten nachzugehen."

"Nur weil es Ihnen frei steht, heißt das ja nicht, dass es gut und richtig ist," kontert Annalena. Philipp will grade etwas erwidern, als er eine Nachricht aufs Handy bekommt und der Bildschirm aufleuchtet.

Annalenas Blick fällt auf Philipps Handy. Friedrich Merz als Hintergrundbild? Vielleicht erklärt sich Philipps konservative Haltung und seine Ablehnung der Ehe für Alle aus seinen unterdrückten Gefühlen für Männer? Annalena beginnt zu grinsen. "Schönes Hintergrundbild," sagt sie und lehnt sich in ihrem Stuhl zurück.

Philipp nickt und beginnt zu stahlen. Die Ironie in Annalenas Stimme hat er entweder überhört oder er ignoriert sie einfach. "Ja, endlich mal ein guter Mann an der Spitze der Partei. Bei den nächsten Wahlen werden Sie sehen, dass die Union noch was auf dem Kasten hat." Er lacht und sieht dabei aus wie ein kleiner Junge, der grade über eine Zeichentrickserie lacht.

"Na, das werden wir aber noch sehen," sagt Annalena und beugt sich über den Tisch. Sie sieht Philipp direkt in die Augen und er hört auf zu lachen und sieht sie stattdessen nervös durch seine Brille an. "Und jetzt sagen Sie mir mal, warum Sie hier mitmachen."

"Ähm," stammelt Philipp und wird wieder rot. Annalena kann sich denken, was in seinem Kopf vorgeht. Für den Bruchteil einer Sekunde fragt sie sich, wie Philipp wohl unter seinem steifen Anzug aussieht, aber sie verdrängt das Bild so schnell wie es gekommen ist aus ihren Gedanken.

"Ich will-" stammelte Philipp weiter, doch Annalena kam ihm dazwischen.

"Sie wollen wissen, wie es ist einer Frau einmal richtig nahe zu kommen, richtig?" sagte sie mit einer verführerischen Stimme, die Philipp jetzt endgültig zur Tomate werden lässt. Es macht richtig Spaß ihn so zu ärgern und Annalena lacht sich innerlich ins Fäustchen.

"Wer weiß, vielleicht werden Sie ihr Ziel ja erreichen," sie zwinkert ihm zu und lehnt sich dann wieder von ihm weg. "Wenn Sie nicht vorher was mit Merz anfangen. Und jetzt ist unsere Zeit hier leider zu Ende."

Philipp sieht sie nur erstaunt an und scheint immer noch nicht ganz verstanden zu haben, was ihm da grade passiert ist.

"Ja, genug Schabernack, zurück an die Arbeit," murmelt er und steht auf. Er schüttelt kurz Annalenas Hand mit schwachem Händedruck und verschwindet durch die Tür nach draußen. Annalena sieht im grinsend hinterher.

Bundestags Bachelorette - Season 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt