Episode 1.3

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Es ist Zeit für die Dritte im Bunde. Schwungvoll öffnet sie die Tür und betritt zielstrebig das Café. Ob sie auch in der Liebe so zielstrebig ist?

Julia sieht sich um und es dauert einen Moment bis sie Annalena entdeckt

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Julia sieht sich um und es dauert einen Moment bis sie Annalena entdeckt. Sie sitzt an einem Tisch am Fenster und trinkt einen Schluck aus ihrer Tasse. Für eine Grüne ist sie wirklich gut gekleidet, das fällt Julia direkt auf. Während sie auf den Tisch zuläuft, bleibt sie plötzlich mit dem Fuß irgendwo hängen und bevor sie es überhaupt realisiert, ist sie schon zu Boden gefallen. Wie peinlich. 

Sie setzt sich auf und sieht Annalena auf sie zueilen. "Alles in Ordnung?" fragt sie und reicht Julia die Hand. Julia lacht etwas verlegen und greift Annalenas Hand. Sie ist warm und kräftig. "Alles gut, ich bin einfach nur gestolpert," sagt Julia und rappelt sich mit Annalenas Hilfe auf. Gemeinsam gehen sie zu dem Tisch und setzten sich. 

"Das hat sicher wehgetan," sagt Annalena und sieht Julia besorgt an. Ihr scheint tatsächlich etwas an ihrem Wohlergehen zu liegen, das findet Julia ziemlich bezaubernd. Dass die Grünen nett sind, muss man ihnen einfach lassen.

"Es geht schon," antwortet Julia, reibt sich aber nochmal über die schmerzenden Knie. "Da hab ich wohl einen eindrucksvollen Start hingelegt."

"Das können Sie wohl sagen." Annalena lächelt. "Ich hoffe, Sie tragen keine blauen Flecken davon."

"Das hoffe ich auch." Julia lächelt zurück und sieht über den Tisch. Schade, nur Wasser. Aber besser als nichts. Sie trinkt erstmal einen Schluck, um sich von dem Schreck zu erholen. 

"Die schlechten Wahlergebnisse der Union haben Sie wohl umgehauen," grinst Annalena.

"Wie bitte?" Julia kann nicht glauben, was Annalena da für Scherze macht. "Warten Sie mal die nächste Wahl ab, Frau Baerbock."

"Sehr gerne." Annalenas Grinsen verwandelt sich in ein herzliches Lachen und Julia kann ihr einfach nicht böse sein.

"Wer weiß, vielleicht wird es ja Schwarz-Grün, mit einem Kanzler von uns natürlich," sagt Julia in versöhnlichem Ton. 

Annalena denkt kurz nach, dann beißt sie sich auf die Unterlippe. "Dazu sage ich jetzt mal nichts."

"Wir werden es herausfinden," entgegnet Julia und die beiden Frauen sehen sich kurz stumm an. Es ist eine angenehme Stille des gegenseitigen Respekts. "Vielleicht liegt da ja was in der Zukunft, was uns verbinden wird," fügt Julia dann schließlich hinzu. 

Annalena legt den Kopf schief. "Ich bin auf jeden Fall gespannt. Aber ich bin schon sehr überrascht, dass Sie hier mitmachen."

"Warum?" fragt Julia und verschränkt die Arme vor der Brust. "Auch Unionsmitglieder können Spaß haben und wir wollen auch nur geliebt werden."

Annalena lacht und fährt sich durch die dunklen Haare. Eine sehr attraktive Geste, das muss Julia anerkennen. "Naja, manchmal macht Ihre Partei einfach den Eindruck, Neuem gegenüber nicht so aufgeschlossen zu sein."

"Nicht alle in der Union denken so. Außerdem stehen konservative Werte nicht für Rückschritt, sondern für Beständigkeit. Das gefällt immer noch vielen Menschen." Julia sieht kurz aus dem Fenster. An der Straße laufen einige junge Leute mit verrückten Outfits vorbei. Prenzlauer Berg halt. 

Annalena beobachtet, wie Julia aus dem Fenster schaut. Durch das einfallende Licht wirken ihre Gesichtszüge sehr sanft. Julia dreht sich wieder zu ihr und sieht sie an. "Warum machen Sie denn hier mit, Frau Baerbock?"

Annalena denkt kurz nach. Sie kann doch nicht wirklich sagen, dass sie nur wegen Claudia hier ist, oder? Das wäre sicher nicht gut fürs Image. Sie sollte zeigen, dass sie mit ganzem Herzen dabei ist. "Ich bin hier, weil ich mich endlich verlieben will. In den oder die Richtige. Aber wie Sie vermutlich selbst wissen, hat man in der Politik kaum Zeit, daher behelfe ich mich mit diesem Format."

"Die Grünen sind eben wahre Romantiker," seufzt Julia und kichert dann. "Aber gut, dass Sie hier sind und nicht Claudia Roth."

Annalena runzelt die Stirn. "Warum denn das?"

Julia wird ein wenig verlegen und weicht Annalenas Blick mehrmals aus. "Naja, Sie sind schon...eher mein Typ als Frau Roth."

Annalena grinst. Mit dieser Aussage hat sie nicht gerechnet. Irgendwie ist es schon süß, wenn Julia verlegen ist. Normalerweise wirkt sie eher arrogant, diese Seite kennt sie von ihr noch gar nicht. "Dann werden wir ja noch herausfinden, ob Sie mein Typ sind oder nicht," sagt Annalena und sieht dann auf die Uhr vor sich. "Leider ist unsere Zeit jetzt erstmal rum."

Julia nickt und steht auf. "Danke, und bis bald hoffentlich." Sie winkt Annalena zu und dreht sich dann vom Tisch weg. 

"Und fallen Sie nicht wieder hin!" ruft Annalena ihr noch hinterher. 

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Wenn euch langweilig sein sollte, unterschreibt die Petition "Mehr Linda weniger Lindner"

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:)

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