Prólogo (Prolog)

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Elenas Sicht

Es war früh am Morgen, das spürte ich. Mein Wecker bestätigte meine Annahme und lächelte mir mit seinen 6 Uhr frech entgegen. Frustriert warf ich mich zurück in die Kissen, zu solch unmenschlicher Zeit war ich noch nie aufgestanden.

Eine wage Erinnerung strafte diese Aussage eine Lüge. Zu meiner Verteidigung: Ich wäre niemals freiwillig so früh aufgestanden. Aber meine beste Freundin (Ich gehe stark davon aus, dass sie hyperaktiv ist.) tut jeden verdammten Morgen so, als hätte sie Hummeln im Hintern... oder die Bienen ihres padre. Wie ich als eingefleischter Morgenmuffel mit ihr befreundet sein konnte? Nun, diese Frage stellte ich mir seit gut 10 Jahren und ich war gerade mal 16!

Morgens konnte niemand irgendetwas mit mir anfangen. Ich brauchte meine zwei Stunden, mindestens, um in die Gänge zu kommen und das war in mi familia nahezu unmöglich. A familia Alvaréz stand morgens genauso strahlend auf wie el sol. Mi madre meinte immer, ich sei eigentlich irgendwo gefunden worden. Dass dem nicht so war, dafür sprach alleine mein Aussehen. Mein aschblondes Haar zog nicht nur aufgrund seiner rareza die Aufmerksamkeit der Leute auf sich, no. Es war das größte Indiz dafür, dass meine Mamá Gabriela Alvaréz war. Alleine dieser Name stand für sich, so war unsere familia keine Unbekannte. Wir waren neben la familia Madrigal ebenfalls mit Magie beschenkt worden.

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Kleine Geschichtsstunde:
Mi abuelo Diego kam mit seinen beiden Kindern vor über 45 Jahren hierher. Er und Alma verstanden sich sofort, hatten sie immerhin ähnliche Rückschläge erlitten und unterstützten sich in ihren schwierigen Zeiten.
So kam es auch, dass mi madre y mi tío Gael zusammen mit den Madrigal-Drillingen aufwuchsen. Heute waren sie die besten Freunde. In wie weit das mit der Magie rauskam, weiß ich nicht. Fakt war, unsere magische Quelle, eine kleine Laterne, war der Kerze der Madrigals sehr ähnlich. Nuestras familias wuchsen eng zusammen, die Aufgabe, mit den Gaben den Leuten zu helfen, manifestierte sich.

Mittlerweile waren wir in der dritten Generation und am Grundsatz dieser Einstellung hatte sich nichts geändert. Jedoch hatten die sturen Senioren einige Dinge endlich eingesehen. Dazu brauchte es aber erst ein Familiendrama, das Einbüßen der Magie und die Zerstörung von Casita de Madrigal. Dass die Madrigals este problema „zuerst" hatten, war reiner Zufall. Uns hätte es mit abuelos festgefahrener Einstellung genauso gehen können.
So hart es klang aber endlich bemerkten sie, dass alle Familienmitglieder besonders waren. Mirabel y mi prima Alejandra hatten nun endlich auch ihren festen Platz: Als „Hüterinnen" der magischen Quelle, die Wunder nuestras familias. Klang im Nachhinein betrachtet mehr als sinnvoll, immerhin lebten Alma y abuelo auch nicht ewig.

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Nun habt ihr ein kleines Bild davon, wie damals alles begann und was wir vor anderthalb Jahren durchleben mussten.

Ich vegetierte mittlerweile am Frühstückstisch vor mich hin, meine grünen Smaragde verfolgten nebenbei das rege Treiben mi familia. Auf etwaige Frage an meine persona antwortete ich ab und an mit einem muffeligen ‚Hm'. Mein hermano Ángel, der Lucifer auf Urlaub, beobachtet mit vollem Amüsement meinen kläglich Versuch, die Butter auf dem Brötchen zu verteilen.

Über die Jahre mit ihm zusammen zu leben hatte mich in gewissen Dingen sensibilisiert. So war er einfach zu berechenbar. In beinahe Lichtgeschwindigkeit tauschte ich unsere Brötchenhälften aus, diesen angebrannten Fraß konnte er selber essen. Sein verdutzter Blick war einfach Gold wert. Ebenso die angesäuerte Aura unserer Mamá, die ihn umschlossen hatte und sein daraus resultierender Angstschweiß.

Beinahe jeden Morgen ließ er sich dabei erwischen, wie er diverse Tellerinhalte zum Vergnügen seinerseits verkohlte. (Was für ein kindischer Anfänger.) Natürlich war ich sein Lieblingsopfer. Aber aus den Strafen unserer Mamá hatte er nie gelernt. Dass er ganze sechs Jahre älter war als ich, merkte man nicht.
Die Gabe des Feuers war leider äußerst passend für diesen imbécil, dies musste ich eingestehen. Ob er sich beim Training seiner Gabe einige Gehirnzellen verbrannt hatte? Es würde einiges erklären.

Auch dieses Frühstück verbrachten wir mit einer fluchenden Mamá, die Ángel in ganzen acht Sprachen die Leviten las. Da dies öfters passierte, konnten wir mittlerweile einige wichtige Schlüsselworte in ihren Lieblingssprachen verstehen, oder in den Sprachen die wir zusätzlich gelernt hatten.
Mi madre war immer sehr darauf bedacht, dass wir durch ihre Gabe mehrsprachig aufwuchsen. Kein Scherz, sie hatte pro Kind, auch sobrinas y sobrinos, in einer anderen Sprache kommuniziert. Mi padre y mi tía blieben bei spanisch, was blieb ihnen auch anderes übrig?



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Glosario (Glossar)
A familia - Eine Familie | mi familia - meine Familie | nuestras familias - unsere Familien
mi madre - meine Mutter/Mama | mi padre - mein Vater/Papa
mi abuelo - mein Großvater/Opa | mi abuela - meine Großmutter/Oma
mi tío - mein Onkel | mi tá - meine Tante
mi prima - meine Cousine | mi primo - mein Cousin
este problema - dieses Problem
imbécil - Schwachkopf
persona - Person
y - und
el sol - die Sonne

Glosario (Glossar) A familia - Eine Familie | mi familia - meine Familie | nuestras familias - unsere Familien mi madre - meine Mutter/Mama | mi padre - mein Vater/Papa mi abuelo - mein Großvater/Opa | mi abuela - meine Großmutter/Oma mi tío - mei...

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Anmerkung: In Kapitel 5 werden die OC's vorgestellt. Der hochgeladene Steckbrief zu Anfang ist als eine Art Nachschlagewerk gedacht, da einige Charaktere vorkommen werden

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