Capítulo I (Kapitel 1)

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Ich beruhigte Mamá und ihr Gemüt, damit ich mich ruhigen Gewissens verabschieden konnte. Mein gesamter Tag (und ebenso der Morgige, leider) war durchgeplant, so war ich mit Mirabel zum Shoppen verabredet. Später wollten wir noch unsere Casita für den Quinceañera meiner prima Alejandra zuende dekorieren.

Schon von Weitem sah ich die quirlige Madrigal und sie zauberte mir ein Lächeln ins Gesicht. Seit die ganzen problemas innerhalb ihrer familia geklärt waren und man nun den Grund ihres Daseins kannte, war sie noch fröhlicher. (Das geht fragt ihr euch? Oh ja...) Die Traurigkeit in ihren Augen, die damals ab und an durchblitzte, war gänzlich verschwunden.

Mein Gedanke wurde durch eine stürmische Umarmung unterbrochen: „Buenos días Sonnenschein. Wir haben unglaublich viel zu tun, also vamo, vamo. Wir brauchen ein Kleid, müssen noch ein paar Snacks organisieren... Habt ihr schon alles vorbereitet für morgen Abend?"
Diesen absolut passenden Kosenamen hatte sie mir vor einigen Jahren gegeben. Sie fand, dass er einen unglaublich tollen Kontrast zu meinem morgendlichen Gemüt bilde.
Mit einem verzogenen Gesicht erwiderte ich ihre Umarmung.
„Buenos días Mira, nun ist mi sol restlos aufgegangen. Mach dir keine Gedanken, wir haben soweit alles Wichtige fertig. Die restlichen Kleinigkeiten lassen sich später oder gar morgen erledigen. Entspann dich, es ist nicht so, dass wir Zeitdruck haben." Wir lachten aufgrund meiner schnulzigen Begrüßung und machten uns auf den Weg. Dabei war Mirabel diejenige, die ununterbrochen redete. Zuletzt gesehen hatten wir uns gestern, da auch hier noch weitere Vorbereitungen für den morgigen Abend getroffen wurden. Und scheinbar war zwischen gestern und heute so viel passiert, dass sie schon fast rot anlief aufgrund ihres pausenlosen Redeflusses. Angst, sie würde ohnmächtig werden, hatte ich nicht, ich kannte es immerhin nicht anders.

„Sag mal, wollten wir uns nicht später mit den anderen treffen? Ich meine, Dolores sagte etwas von mittags." „Sí, aber es gab eine kleine Planänderung. Wir treffen uns jetzt alle zum Kleidershoppen. Die Snacks holen wir danach."

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Und so kam es, dass sich alle vier Madrigal-Mädels und alle drei Alvaréz-Mädels beim Schneider tummelten. Dies war scheinbar auch für den Lehrling die reinste Tortur, er bat direkt die Inhaberin um Hilfe. (Tze, Jammerlappen.)
Mir war es egal, ich hatte bereits einen Favoriten auserkoren, der es zu neunzig Prozent wurde. In diesem Punkt war ich sehr simpel gestrickt. Gefiel mir etwas, ließ ich mich nur schwer davon wieder abbringen. Ich war eigentlich nur hier, um mir mein Kleid zu kaufen und den anderen bei ihren zu helfen.

„Bist du schon wieder fertig?" Eine grinsende Dolores kam zu mir und ließ sich neben mir nieder. „Genauso fertig wie du. Und erzähl mir nicht, dass du mit deiner Entscheidung gehadert hast. Auch bei dir stand schon lange fest, was du nimmst." „Hm." Sie zuckte nur mit den Schultern, Thema beendet.
Mit Dolores verband ich etwas tieferes als Freundschaft. Sie war die hermana mayor, die ich nie hatte. Ich konnte mit ihr über alles reden. Sie wusste, wann es mir schlecht ging. Ich war ihr für viele Dinge dankbar.

„Da wird Alejandra doch tatsächlich schon fünfzehn. Die Zeit vergeht einfach zu schnell." „Du klingst wie Mamá" lachte ich, „du bist doch sonst nicht so mütterlich. Verschweigst du mir etwas? Ist ein kleiner ‚Miniano' unterwegs?" Sie lief scharlachrot an. Wenn es um Mariano ging, war sie die Schüchternheit en persona. Das nun ein weiterer Themenwechsel folgte, war mir durchaus bewusst. „Soll ich dir gleich noch helfen beim Einkaufen? Ich weiß, dass noch ein paar Snacks fehlen." „Nicht nötig, Mirabel und ich hatten das bereits geplant. Du wolltest doch ohnehin noch etwas anderes vorbereiten. Oder hast du das mit den Laternen etwa vergessen? Und glaube ja nicht, dass du so einfach aus der Nummer rauskommst." Frech grinste ich ihr entgegen. Sie wusste, dass ihr plötzlicher Themenwechsel absolut nichts an meiner Beharrlichkeit, mehr zu erfahren, ändern würde, geschweige denn, dass ich nicht weiß, dass sie bestens über die ganze Planung Bescheid wusste.

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