¡Estúpido!

Capítulo XIII (Kapitel 13)

In diesem Moment gab es nichts schöneres für die beiden, als die besondere Augenfarbe des Gegenüber. Ihre Lippen trennten nur noch Millimeter und die Überlegung eines Kusses schoss durch ihre Gedanken. Sie vergaßen, warum sie sich nicht leiden konnten beziehungsweise überlegten, ob dies nicht eher eine Lüge und Ausrede war. Die umstehenden Zuschauer waren voller Erwartung auf das, was nun kommen sollte. Sie fieberten diesen Kuss schon seit Beginn der rendimiento entgegen.
Zum Bedauern aller trennten sich die Turteltauben von einander und begannen mit einem neuen Tanz. Ein genervtes Stöhnen durchzog die Menge.

„Und, mariposa, war es so schlimm wie du erwartet hast?" Das freche und neckische Grinsen Camilos drückte sich förmlich in Elenas Gesicht. „Nenn mich nochmal so und ich rasiere dir deinen Schädel!" Etwas blass wurde er bei dieser Aussage, immerhin sah ihn die junge Frau an wie eine psicópata. Dennoch kehrte seine Ursprungsmimik zurück. „Ich muss ehrlich gestehen, es macht Spaß mit dir zu tanzen. Es fühlt sich an, als hätten wir nie etwas anderes gemacht." Nun war sein Lächeln sanft, beinahe träumerisch. Er erschrak aufgrund der Ehrlichkeit ihr gegenüber, es war ihm einfach heraus gerutscht. Die Unterhaltung tat ihren Bewegungen keinen Abbruch. Die ruhigeren Schritte ließen sie zu Atem kommen. „El cumplido kann ich nur zurückgeben. Ich bin aber auch überrascht, dass du mithalten konntest. Außerdem hatte ich nicht erwartet, dass du dir auch diese Tänze beibringen lässt." Sie hatte wirklich mit vielem gerechnet, aber nicht damit. Sie hatte noch nie so gut mit jemandem harmoniert.
„Du führst außerdem gut. Die meisten können das nicht und es fehlt das Gefühl von Sicherheit." Dies wollte sie eigentlich nicht laut aussprechen, weil sie seine Antwort bereits kannte. „Was soll ich sagen? Der geborene Anführer!" Elena quittierte dies mit einem Augenrollen. (Natürlich hat er genau das gesagt.)

Dabei nahm sie ihre Tanznachbarn wahr. Manuel und Alejandra befanden sich ebenfalls noch hier. Etwas unbeholfen war der Schwarzhaarige ja schon. Lächelnd wandte sich die Aschblondhaarige wieder zu ihrem Partner. Camilo beobachtete ebenfalls das Schauspiel. „Wie ist er so? Ich kenne ihn zu wenig, als dass ich das beurteilen könnte." Interessiert schaute er zu seiner Informationsquelle zurück. Elena überlegte, sie fand es schwierig ihn zu beschreiben. „Er ist... es ist... kompliziert... mit ihm. Vor seinen amigos macht er einen auf Macho, der Geilste und Tollste. Trifft man ihn alleine an, ist er ganz anders. Schon beinahe eingeschüchtert, weil er alles richtig machen möchte. Manchmal ignoriert er Aleja, tut als wäre sie eine Unbekannte. Und dann wiederum stellt er sie an manchen Tage auf ein Podest, weil sie der Nabel der Welt ist. Ich weiß nicht, was ich von ihm halten soll, keiner weiß das." „Moron" murmelte Camilo auf die Erläuterung zu Manuels persona. Elena lachte daraufhin. „Im Ernst, tut er ihr weh, tu ich ihm weh. Bastante simple." Er zuckte unschuldig mit den Schultern. El idiota hatte un gran problema, wenn er Aleja blöd kam. Ángel, Pablo und er würden alles andere als zimperlich mit diesem Hampelmann umgehen. Die Brünette war wie eine hermana pequeña für den Gestaltwandler. Und je mehr er über Lens Worte nachdachte, desto wütender wurde er. (Ich hätte da jemand viel passenderen für dich, Aleja.)

Daher widmete er sich lieber wieder schöneren Dingen: Seiner Tanzpartnerin, die ihn etwas verwirrt aufgrund seiner Gefühle ansah. Durch ihre hohen Schuhe musste er nicht mehr ganz so extrem nach unten schauen. (Chica lista.) Er strich ihr eine verirrte Strähne aus dem Gesicht, denn durch Carmens Angriff hatte sich die Frisur gelockert. Elena fand es süß von ihm, wie er sich um andere kümmerte und Verlegenheit überkam sie aufgrund seiner Berührung. Wieder kam ihr die Frage auf, warum zum Teufel sie sich gestritten hatten. Solche Gespräche, die kleinen Gesten seinerseits genoss sie einfach. Sie hoffte, es würde jetzt besser werden, wieder normal zwischen ihnen. (Hatte ich mir schon einmal gewünscht...) Sie befand, dass es ein perfekter Wunsch für das Laternenspecial später werden würde. Die Vorbereitungen sollten Dolores und Isabela getroffen haben, immerhin war es eine Überraschung für das Geburtstagskind.
Camilo hatte ähnliche Gedanken. Die Gefühle, die von ihr rüberschwappten waren nicht negativ. Auch wenn sich an den Schwankungen nichts änderte, so waren sie immerhin alle positiver Sorte.