Capítulo XLV (Kapitel 45)

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Ich hatte auch schon eine Idee, wie ich das Ganze anstellte. Wir hatten in ein paar Tagen mal etwas Zeit für uns. Die Zwillinge würden für eine Nacht zu Gabriela und Santiago gehen. Da ich nicht wollte, dass Len irgendetwas mitbekam, blieb mir nur dieser Tag. Alles andere wäre zu auffällig gewesen.

Einen Ring hatte ich bereits, war ja eigentlich auch schon viel eher geplant gewesen. Positiv war dabei meine Gabe ein Gestaltwandler zu sein, denn so konnte ich problemlos ihre Ringgröße herausfinden und ob er ihr überhaupt gestanden hätte.

Grob geplant war, dass wir etwas zusammen essen gingen und dann mal sehen. Das ‚Mal sehen' übernahm jetzt meine Wenigkeit.

Als Hilfe hatte ich meine hochschwangere hermanita y mi hermano pequeño, sie bestanden darauf. War für mich in Ordnung solange Dolores ihre ‚Pausen' einhielt.

Wir bereiteten alles an einem kleineren, eher unentdeckten See vor, ich wollte immerhin meine Ruhe haben. Dolores hatte sich die Deko als Aufgabe genommen während Antonio und ich eine Art kleinen Pavillon mit Hilfe der Tiere in den Bäumen befestigten.

Als alles fertig war, bestaunten wir unser Werk. „So würde ich auch heiraten wollen." „Naja eigentlich ist es nur der Antrag Tonito." Lachte ich.

„Ich hoffe sie ist nicht wie unsere hermana und sagt erst nein." Sofort schlug ich mir die Hand auf den Mund, da eigentlich nur ich davon wusste. Dolores sah mich entgeistert an, aber mi hermano rettete mich: „Das wird sie schon nicht, keine Sorge. Wir kennen uns alle schon so lange und Mariano ist ja immer so schnell, also ist das etwas anderes." Wir sahen fragend zu dem 8-jährigen.

„Ich wusste auch davon. Tukane sind große Plappermäuler und erzählen gerne alles. Ich weiß über viele Dinge Bescheid. Sehr viele. Mit tíos Ratten ist es manchmal etwas schwierig, aber sonst erzählen die Tiere mir alles."

Ich musste daraufhin lachen. (Dieser kleine Satansbraten und dennoch so ein süßes, unschuldiges Engelsgesicht aufsetzen. Durchschaut, hermanito!) Dolores fand das alles so gar nicht lustig.

„Aber Antonio hat Recht. Ihr redet öfter darüber, zwangsweise durch abuela und ihr habt es ohnehin vor. Ich denke auch, dass sie dich auch endlich heiraten möchte, aber zuletzt wegen der Zwillinge nicht mehr darüber nachdenken konnte."

Sie hatten beide nicht Unrecht und dennoch wurde ich zunehmend nervöser. Ein ‚No' wäre für mich mit einem Weltuntergang gleichzusetzen gewesen.

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Wir waren auf dem Weg zur Casita de Alvaréz und wurden bereits freudig erwartet. Es war nicht das erste Mal, dass die Kinder auswärts schliefen bzw. nicht wir uns gekümmert hatten aber es war dennoch weiterhin ein komisches Gefühl.

Elena lud alles ab, was die beiden benötigten, während mir die Kinder beinahe entrissen wurden. (Meine Güte, ihr tut ja so, als würdet ihr sie sonst nie sehen.) 

„Wir holen sie aber wieder ab, das ist bekannt?" Rief ich diesem Gollum hinterher. „Sí, sí, lasst euch Zeit." (Pf... meine hijos, macht euch selbst welche... Also noch mehr.)

Mi vida erklärte ihrem padre wahrscheinlich zum hundertsten Mal, was, wie und warum.
„Len, die zwei sind nicht zum erste Mal hier und außerdem haben deine padres aus dir und Javier auch Vorzeigekinder gemacht. Sie schaffen das."

„Das habe ich gehört, Gestaltenschlüpfer." Ángel ging grummelnd an uns vorbei.

„Ich schwöre dir, krümmst du ihm auch nur ein Haar oder fackelst an ihm rum, wirst du kastriert!"

Ich nahm etwas Abstand, Ángel wurde blass und sah sie mit großen Augen an. (¡Qué demonios...! Jetzt habe auch ich Angst vor ihr.) „Entferne dich von ihm... ¡Ahora!"

¡Estúpido!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt