Capítulo XVIII (Kapitel 18)

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Allwissender Erzähler

Viel Körperkontakt oder Gesprächsgelegenheiten gab es für die beiden dann nicht mehr, denn die gesamte Casita musste auf Vordermann gebracht werden. Ab und an gab es eine ruhige Minute, die der Lockenkopf nutzte.
„Wie ich sehe hast du das Resultat von letzter Nacht versteckt. Dabei würde mich das Ausmaß doch interessieren." Es war kein Vorwurf, nachdem was bei Aleja passierte war es vielleicht auch besser so. „Wenn du Gael heute morgen brüllen gehört hättest, hättest du es auch getan. Aber du hast scheinbar nicht mal daran gedacht." Belustigt sah die Empathin ihren gegenüber an. Sie konnte wetten, dass er einfach zu verpeilt war, es zu bemerken.
„Ay, ich war müde okay? Konnte ja keiner ahnen, dass mein Frühstück in einer Fummelei enden würde, weil mich mis primas ausziehen mussten." Betroffen sah er sie an. „Muss ich eifersüchtig werden?!" Sie meinte es natürlich nicht ernst, wollte ihn aber etwas anstacheln. Und eventuell seine Reaktion abwarten. „Niemals mi vida. Sólo te quiero a ti." Dies machte die Kleinere unglaublich glücklich. „Yo también, mi Amor!" Die unausgesprochene Frage ihrer Beziehung zueinander blitzte in beiden Augen auf. „ Sí!" war zeitgleich ihre Antwort, welche mit einem Kuss besiegelt wurde.

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Zur Stärkung gab es zwischendurch Kuchen. (Man konnte meinen, wir würden nur essen.) Vorne dabei war Camilo. (Im Ernst, wie konnte er so viel futtern und dabei so aussehen? Das war nicht fair.) Elena sah an sich herunter und überlegte, den Kuchen wieder wegzustellen. „Wenn du den nicht isst, füttere ich dich damit." Luisa stand neben ihr und sah auf die Kleinere herab. (Wie klein ich doch eigentlich neben ihr war.) „Das kannst du dann Pepa erklären." (Er dachte wirklich, ich falle darauf rein? Alleine seine Aussage hatte ihn verraten. Aber es war seine erste Verwandlung in seine muskulöse prima.) Er verwandelte sich zurück. Camilo war zwar kleiner als Luisa aber nicht mehr so viel wie früher. (Und definitiv immer noch größer als ich. Viel größer...) „Was hat mich verraten?" Die Grünäugige lächelte leicht. „Naja alleine deine Aussage hatte gereicht. Aber ich wusste es auch vorher schon. Du lässt die torta María Luisa links liegen, weil die mit Karamell gemacht ist. Und du magst kein Karamell. Außerdem sind deine Gefühle dein Verräter, immer noch." Camilo war überrascht, was seine Freundin alles bemerkte und noch immer über ihn wusste. „Eine Sache die wir gemeinsam haben." Das stimmte, denn auch Elena mochte Karamell nicht. Insgesamt waren ihre Geschmäcker ähnlich.

Die Gespräche am Tisch waren ausgelassen und eine willkommen Abwechslung nach diesem Morgen. Pepa, Gabriela, Fernanda y Julieta tuschelten ununterbrochen. Erstere musste der Hyperpolyglotte die Ereignisse des Frühstücks erzählen und seitdem rätselten die vier über Camilos mysteriöse Liebelei. Die Übrigen unterhielten sich ebenfalls über Gott und die Welt. Gael, der neben seiner hermana saß, hörte irgendwann zu. Die Weiber waren die ganze Zeit schon so aufgeregt am Plappern, irgendetwas musste passiert sein. Gedanklich hatte er sich komplett abgeschottet, würde er sonst nur Kopfschmerzen bekommen. Etwas, was er mit Elena teilte. Auch wenn wahrscheinlich ein paar interessante Dinge ans Licht kämen, das war es ihm nicht wert. „Worum geht's eigentlich?" unterbrach er die vier Damen. Er war nicht neugierig aber wissen wollte er es schon. Schuldig sahen sie ihn an. „Okay was habt ihr verbrochen?" „Nada" antworteten sie zeitgleich dem Gedankenleser. War ja auch nicht gelogen. „Warum tuschelt ihr dann so verschwörerisch? Was ist passiert?" „Guck dir mi hijo mal genauer an" meinte Pepa leicht grinsend. Was sollte schon mit ihm sein? Er saß vor ihm und aß seine wahrscheinlich zehnte Portion Kuchen. Gael schob sich ein weiteres Stück von seinem in den Mund. Vale, er hatte Knutschflecke und Kratzspuren. Hatte wohl eine wilde... es viel ihm wie Schuppen von den Augen. Er drehte seinen Kopf langsam zu seinen Nachbarinnen. „Wir rätseln, mit wem. Er hüllt sich jedoch in Schweigen, leider." In seinem Gesicht blankes Entsetzen, er wusste mit wem! Der Schwarzhaarige sah wieder zu Camilo, der ihn wiederum fragend ansah.

„Also euer Gestarre heute geht mir auf die Nerven. Kann das..." „Als ich sagte ‚tu es!' meinte ich doch nicht das!" unterbrach er den Jungen vor sich. (¡Coño! Den habe ich komplett vergessen.) „Was fällt dir eigentlich ein! Santiago kannst du auch mal etwas dazu sagen? Es geht hier immerhin um Elena!" Camilo legte langsam sein Besteck beiseite und machte sich auf alles weitere gefasst. Sein Instinkt riet ihm zur Flucht. „Er hat sich kurz bevor ich zu dir bin mit mir unterhalten. Das hatte ich komplett verdrängt. Er weiß es, Len!" flüsterte er seiner Freundin zu. Die Angesprochene wurde blass. „Warum hast du es auch nicht versteckt? Wenigstens hier!"
„Das darf nicht wahr sein. Erst mi hija und jetzt auch noch mi sobrina. Wie weit ging das? Ángel schnapp dir den Lockenkopf! Wir müssen reden!" Bei dem Feuerbeschenkten sickerte langsam die Erkenntnis durch ehe er hastig aufstand. Der junge Madrigal tat es ihm gleich und floh vor dem diablo de fuego. Eine kleine Verfolgungsjagd entstand, wobei der Jüngere besser abschnitt. Er war agiler, seine Fähigkeit spielte dieser Tatsache weiterhin in die Karten. Er schlidderte als kleiner Junge zwischen Leitern hindurch und sprang als großer Mann über diverse Möbelstücke.

Bei den übrigen am Tisch war Verwunderung angekommen. Pepa und Gabriela stand der Mund offen, Félix war irgendwie froh, dass es sich um Elena handelte. Antonio und Javier machten sich aus dem Staub, wollten sie nicht mehr dabei sein und bekamen das Okay von sus padres. Gael erzählte nun Santiago alles, was er wusste und Letzterem fiel alles aus dem Gesicht.
Paloma strich ihrer prima die Haare zur Seite, um auch ihre Bestätigung zu erhalten, diese wurde dabei scharlachrot. Die Madrigal-Mädels sowie Alejandra y Paloma fingen vor Freude an zu schreien, Dolores hielt sich die Ohren zu und die übrigen Erwachsenen warteten auf das, was jetzt passierte.

„Was habt ihr getrieben? Wie weit ging es? Ich schwöre dir ich fackel dich ab!" Und damit erschien eine Flamme aus Ángels Hand. Camilo stand ihm gegenüber, die gesamte Situation eskalierte schneller als erwartet. „Das wagst du nicht." Er hätte sich ohrfeigen können, nichts abgedeckt zu haben. Aber er hatte wirklich nicht mehr an den Gedankenspanner gedacht. Er wusste, das Sofa würde nicht viel ausrichten vor diesem diablo. „Weißt du, ich kann dich irgendwie verstehen. Aber ich schwöre dir ich habe sie nicht gezwungen! Oder ihr wehgetan. Oder sonst irgendwas schlimmes gemacht!" „Ihr habt was?!" (Oh coño, warum musste ich meinen Mund so weit aufmachen?) „Natürlich hast du ihr wehgetan! Sie war noch Jungfrau! Du hast meine hermana pequeña geschwängert!" (Hä? Auf was für einem Trip ist der denn jetzt.) „Hast du idiota den Verstand verloren? Bist du komplett bescheuert? Wer hat das denn gesagt?! ¡Wir haben verhütet, IDIOTA!" (Der hat sie doch nicht mehr alle.) Der junge Madrigal war sauer. Nicht nur, dass er in irgendeiner Form scheinbar mit diesen Pfosten Manuel verglichen wurde (sie reagieren immerhin genauso schlimm auf mich wie auf den), jetzt war er auch noch zu dumm zum verhüten?

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sólo te quiero a ti - ich liebe nur dich

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