¡Estúpido!

Capítulo XXXV (Kapitel 35) - Allwissender Erzähler

„Bald bist du volljährig, wie fühlt man sich da?" Álvaro sah seinen amigo an. „Wie immer? Fang du nicht auch noch mit diesem Terz an. Mi madre me vuelve loco und das Schlimmste ist, ich wusste an meinem 17. bereits wie anstrengend mein 18. wird." Camilo fuhr sich durch seine Locken. Dann verwandelte er sich in Pepa und gab dem Braunhaarigen eine Kostprobe seines täglichen locura.

„Stell dir dabei noch diverse Wetterfronten vor. Und mi padre ist absolut keine Hilfe. Ich hatte wirklich mehr Talent zum Beruhigen seiner esposa erwartet als diese kläglichen Versuche." Dabei verwandelte er sich in Félix.
„Ich sehe schon, du bist hellauf begeistert. Was ist mit Elli, hilft sie dir nicht?" „Len ist die einzige Pause, die ich habe, aber nur wenn wir alleine sind. Ansonsten wird so getan als wäre ET bereits in zwei Tagen. Oder gestern! Sogar Luisa geht ihr auf den Senkel, weil alles, und ich meine ALLES, was ihr im Weg steht zur Seite geschoben wird. Mirabel tanzt ununterbrochen um sie herum mit irgendwelchen neunmalklugen Ratschlägen zur Geburt und Wochenbett. Isabela überhäuft sie mit Blumen und Antonios Tiere hängen nur noch an ihrem Rockzipfel. Ich sage dir, ich ziehe bald aus!"

Er steigerte sich so extrem hinein, dass er zu spät merkte, wie er jemanden umrannte.
„Oh no! Disculpe! Geht's dir gut?" Er hielt das junge Mädchen an den Oberarmen fest, damit sie nicht umfiel.

Álvaro schätze sie auf sein Alter, eventuell ein Jahr jünger. Sie starrte ihren Gegenüber an und wurde dabei extrem rot. (Na klasse. Wieder jemand, der sich Hals über Kopf in diesen estúpido verknallt hat.)

„No! Ich habe nicht aufgepasst. Aber muchas gracias, dass du mich aufgefangen hast. Ich bin Lola und neu hier." Dabei streichelte ihre eine Hand über die des jungen Mannes an ihrem Arm. „No problema. Das ist mi amigo Álvaro und ich bin Camilo." Er nahm seine Hände von ihren Schultern, dabei folgte ihre Hand. (Dass dieser idiota das auch nicht merkt. Wird angegrabbelt und schnallt es nicht. Unfassbar.)
Der Lockenkopf zog seine Hand weg und ging etwas auf Abstand, war ihm diese Berührung mehr als unangenehm.

„Hey wo ich euch schonmal getroffen habe..." Dabei rückte sie wieder näher an den Gestaltwandler. „Ich habe mich verlaufen. Könntet ihr mir vielleicht helfen zum Marktplatz zurück zu kommen? Zu einer Führung durchs Dorf sage ich auch nicht nein. Dann können wir uns etwas besser kennenlernen."

Wenn Camilo eines nicht konnte, dann Frauen abservieren, wenn er denn die Flirterei verstand und sie nicht so wie Carmen waren. Immerhin musste er da eingreifen, ging das mehr als zu weit. Aber bei solch unschuldigen Schwärmereien war er einfach zu nett. So flüchtete er hinter seinen amigo.

„Wir können dich gerne zurückführen müssen dann aber weiter. Wir haben es nämlich ziemlich eilig und werden erwartet." Der Jüngere übernahm das Reden, musste er seinen Hintermann schon des Öfteren aus solchen Situationen helfen.

Damit setzten die drei sich in Bewegung, während Lola versuchte, den Abstand zwischen sich in dem Lockenkopf zu verringern, wollte letzterer nur noch weg von ihr.

„Wohnt ihr beiden schon immer hier? Ich bin froh, endlich jemanden in meinem Alter getroffen zu haben. Hättet ihr morgen Zeit? Dann können wir durchs Dorf schlendern." Erwartungsvoll sah das Mädchen zu den beiden.

„Also eigentlich sind wir ziemlich ausgebucht. Aber hier gibt es noch mehr in unserem Alter und ich denke du wirst sie auch bald treffen. Encanto ist ja nicht so groß. Also, hier ist der Marktplatz. Wir müssen los, man sieht sich." Und damit ließen die beiden das Mädchen alleine.

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„Ich dachte, die fängt jeden Moment an zu sabbern. Die hat dich ja gefressen." „Frag mich mal. Mich überfordert so was immer direkt, immerhin fällt ja mein gesamtes Verhalten gleich auf mi familia zurück. Das ist nie passiert, verstanden?"
Sie waren sich einig und hofften, diese persona nicht mehr treffen zu müssen.

„Okay ich platze vor Neugier: Wie war es?" Camilo sah gespannt zu seinem amigo. (Woher weiß er das? Ist man anders? Sieht man anders aus, riecht man anders?)

„Ähm... also... Ich werde nicht mit dir darüber reden." Seine Mundwinkel glitten nach unten „Du fragst mich komplett aus und erzählst mir jetzt nichts?! Das kannst du komplett vergessen. Ich will einfach nur wissen, wie es für dich war. Du musst mir doch Aleja nicht beschreiben oder so, immerhin habe ich selbst eine Freundin."
(Idiota, was glaubt der denn? Aber sein ertapptes Gesicht war einmalig, als ich ihn darauf ansprach. Und nun mach deinen verdammten Mund auf und rede!)

„Ist ja gut. Ich hatte so meine Bedenken aber zu Herzen genommen, was du gesagt hast. Es war schön und unglaublich. Ich habe versucht, dass wir es beide genießen können und du hattest Recht: Man denkt nicht aktiv darüber nach. Aber ich hoffe es wird besser. Ich hatte das Gefühl, ihre Schmerzen lassen die ganze Stimmung etwas kippen. Macht man sowas eigentlich nach dieser Zeit Beziehung?"
Zufrieden mit dieser Antwort lächelte der Gestaltwandler. (Geht doch, dass er auch immer alles so kompliziert machte.)

Dann sah Camilo ihn verwirrt an. „Mich brauchst du das nicht fragen, Len und ich waren nicht einmal ein Paar." „Das zählt nicht. Eigentlich wart ihr das und das weißt du genauso gut wie ich. Also war ich zu früh?"

Der Ponchoträger fing an zu lachen, seine letzte Aussage hätte er vielleicht nochmal überdenken sollen. „Woher soll ich das wissen, ich war nicht dabei. Frag Alejandra, ob du zu früh warst."

„Te odio, idiota. Ich meine ob wir zu früh inti... weißt du was? No importa!"
Camilo lachte Tränen während Álvaro versuchte, weiter zu schmollen. Erfolglos, er stimmte mit ein. Sie waren mittlerweile bei Casita angekommen.

„So, willkommen in meinem täglichen locura."

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Glosario (Glossar)
locura - Wahnsinn