Capítulo XXIX (Kapitel 29)

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Nach ihrem Gespräch machten sich die beiden auf den Weg, familia Alvaréz zum Abend einzuladen.
Dann gingen sie noch spazieren und im späten Nachmittag machten sie sich auf den Rückweg.

Sie halfen beim Tischdecken ehe auch Elenas familia eintraf.

Als Dolores ihre freudige Nachricht ein zweites Mal an diesem Tag mitteilte, brach wieder einmal Jubel aus. Es wurden Umarmungen ausgetauscht und Glück für das weitere Vorhaben gewünscht.

Gael beobachtete währenddessen seine sobrina. Seit er mit ihr am Vormittag gesprochen hatte, verhielt sie sich merkwürdig. Er versuchte ihre Gedanken herauszufiltern, was sich jedoch als unmögliches Unterfangen entpuppte.
Seit Dolores den Babywunsch geäußert hatte, drehten sich die Gedanken nur noch darüber. Er musste sie alleine erwischen. Oder Camilo, der schien bestens Bescheid zu wissen.

Der beste Fall wäre, wenn alle gedanklich ihre Klappe halten würde, aber das war reines Wunschdenken.
„Alle mal herhören!" Diego ergriff das Wort. (Oh, muchas gracias Papá, so geht es natürlich auch.)

In dieser kurzen Zeit konnte Gael so viele Informationen aufsammeln wie noch nie, war das junge Pärchen gedanklich scheinbar ganz woanders.

(Was für ein blöder Zufall, dass Dolores mitten in der Babyplanung ist und ihr hermano pequeño ihr damit jetzt zuvorkommt. Juhu...) „WIE BITTE WAS?!"
Alle am Tisch erschraken von Gaels Gebrüll. Diego, der eigentlich soeben das Wort ergreifen wollte, sah seinen hijo etwas wütend an. „Kannst du mir mal sagen, was in dich gefahren..."

Er konnte nicht aussprechen, da der Gedankenleser ihm einfach das Wort abschnitt.
„Sag, dass das nicht wahr ist!" Der Ältere sah den 17-jährigen geschockt an. Er hatte sich verhört, er musste sich verhört haben.
Wenn Camilo padre werden sollte hieße das, dass seine sobrina schwanger war. Das konnte nicht wahr sein, da hatte er sich eindeutig vertan und die Gedanken vermischt.

Der Gestaltwandler hingegen sah ihn fragend an. (Was habe ich jetzt schon wieder gemacht? Warum starrt er mich so an? Diese Glotzerei immer... Und warum zum Henker brüllt er das ganze Dorf zusammen?)
„Was du gemacht haben sollst? Sag du es mir! Sag mir, dass das, was ich gerade in deinem Kopf gehört habe, nicht wahr ist!" (Dann verschwinde doch einfach mal aus den Köpfen der Leute. Dann hättest du die problemas jetzt nicht. Maldito mirón.)

„Ich wollte lediglich nur wissen, warum Elena so komisch heute war. Und als sorgender tío, der ich bin, wollte ich einige Informationen dazu einholen." (Wem willst du das denn erzählen? Du bist ein nerviger Gedankenspanner, nichts weiter. Und du bist viel zu neugierig.)

„Nenn mich nicht so! Beantwortete mir einfach meine Frage."
Der Ponchoträger war verwirrt. (Was will er von mir?) „No, ist nicht wahr. Darf ich jetzt weiter essen?"

Gael war kurzzeitig zufrieden gestellt. (Typisch, der Bengel denkt nur ans Essen. Und dann bringt er diese Lüge noch so trocken rüber. Unfassbar. WARTE!)
„Das war gelogen..." Und damit viel er in Ohnmacht.


„Worüber habt ihr geredet, was ist passiert?" Die Erwachsenen standen um den Ohnmächtigen, versuchten ihn wieder zu Bewusstsein zu bekommen.
Die ‚Kinder' des Hauses sahen sich alle verwirrt an und tuschelten. Elena spielte die Unschuld in persona, dämmerte es ihr, was ihr toller Spanner-tío wohl gehört hatte.

Camilo aß weiter, alles was dem Älteren passierte, hatte er verdient. Es wurde auch mal Zeit, dass er für seine Neugierde die Quittung bekam. Dass er nun Kenntnis über Lens Schwangerschaft hatte verdrängte das Chamäleon.

„Wie kannst du so ruhig weiteressen?" Pepa sah ihren hijo entgeistert an, etwas Nieselregen hatte sich über den Tisch gelegt. „Siehst du doch. Ich habe es einfach satt, dass er dauernd in unseren Köpfen herumstöbert, weil ihm ansonsten zu langweilig ist oder so. Dass er jetzt aufgrund... Also dass er jetzt ohnmächtig ist, dafür kann ich doch wohl nichts." (Indirekt... mi vida... können wir sehr wohl etwas dafür...) Elena blickte ihren novio mit hochgezogener Augenbraue an.

Der wiederum wusste nicht, ob Gael die Bombe noch platzen ließ oder ob er, ganz plötzlich, vergessen hatte, warum er ohnmächtig wurde. Letzteres war zwar eher unwahrscheinlich, wenn auch wünschenswert.

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Der Gedankenleser kam langsam wieder zu sich, um ihn herum besorgt blickende Gleichaltrige.

Diego und Alma beobachteten alles von ihren Plätzen aus. Ihre Blicke glitten von Gael zu Camilo und Elena hin und her.

„¿Mi vida, estas bien? Was ist passiert?" Fernanda sah ihren marido an, hoffte auf eine Antwort wie die übrigen Umstehenden.

„Ihr habt nichts gesagt?" Er sah zu den zukünftigen Eltern.
„No." Camilos Antwort war knapp und würdigte ihn dabei keines Blickes.
Was er jetzt aus dieser Info machte, war nun seine Sache.

„Wieso nicht? Ich finde das schon sehr wichtig." Gael entrüstete diese Antwort, war das ihr Ernst.
„Unser voller Ernst. Wir wollten warten, zumindest etwas und es nicht heute sagen, da es Dolores Tag war. Naja bis du kamst." Elena ließ ihn spüren, wie wütend sie dies machte. Dass er immer und überall seine Nase reinstecken musste. Und sein Blick verriet seine Gedanken, daher antwortete sie ihm auf diese.

„Vale, wer hätte jetzt die Güte uns aufzuklären?" Diego war etwas ungehalten, nervte ihn dieses Rumgedruckse und Halbinfos abgeben.
„Also ist es tatsächlich wahr?" Seinen padre ignorierend sah er weiterhin zu den beiden 17-jährigen.
„No, wo denkst du hin. Du bist einfach so ohnmächtig geworden." Der Gestaltwandler nahm den Älteren volles Brett hoch, seine Antwort purer Sarkasmus. Auch er war alles andere als angetan von seiner Spannerei und sollte er dies nicht nur von seiner sobrina zu spüren bekommen.

Den Gedankenleser überforderte die Gesamtsituation. Da war zum einen sein padre, der ihn erwartungsvoll anstarrte und ebenso wie die übrigen auf eine Antwort wartete und zum anderen diese beiden frechen Blagen, die ihn am laufenden Band verarschten.

„Ich... Ich weiß nicht, ob... ich das... sagen sollte."
(ER KANN STOTTERN?!)
Das Pärchen teilte sich diesen Gedanken, hatten sie es doch tatsächlich geschafft, Gael Alvaréz zum Stottern zu bringen. Den Gael, der nie auf den Mund gefallen war.

„Nun raus damit! Du wirst hier ansonsten keine Ruhe mehr finden, mi hijo." Der Angesprochene schluckte. Nun war er in dieser prekären Situation und nicht die zukünftigen Eltern. Er fing an zu schwitzen und zu zittern.



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Glosario (Glossar)
maldito mirón - scheiß Spanner

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