I will wear Sunday clothes on a Thuesday – some day,
No one will stand in my way
Hatte ich erwähnt, dass ich meinen Job einfach großartig finde?
Das Beste daran ist das Triumphgefühl, wenn ich einen Vertrag unter Dach und Fach bringe, einen richtig guten Vertrag. Als hätte ich beim Blackjack in Vegas gewonnen. Als hätte Jenna Jameson mich für ihren nächsten Porno entdeckt. Es gibt nichts – absolut nichts –, was das übertrifft.
Der Konkurrenzkampf um die Rollen ist hart. Du musst die Produzenten ködern, bis sie total heiß auf dich sind, bis sie glauben, nur du allein kannst ihnen geben, was sie wollen. Das ist so ähnlich, wie ein Mädel ins Bett zu kriegen. Aber statt am Ende einen wegzustecken, sahne ich einen dicken, fetten Scheck ab. Ich mache Kohle, und zwar im richtig großen Stil.
Meine besten Freunde, Matthew Fisher und Steven Reinhart, sind ebenfalls Schauspieler. Matthew bei der Shakespeare Company, Steven derzeit als Zweitbesetzung des Marius in Les Misérables. Wie schon unsere Väter sind wir drei zusammen aufgewachsen, zusammen zur Schule gegangen und nach London gezogen. Matthew und Steven leisten auch hervorragende Arbeit, versteht mich nicht falsch. Aber ich bin der Star. Der Champ. Nach mir fragen die Produzenten, mich fürchten die ersaufenden Shows. Das wissen die beiden, und ich weiß es auch.
Am Montagmorgen komme ich wie immer um neun Uhr zu den Proben. Ich kann mich nicht erinnern, wie ich hergekommen bin. Eigentlich erinnere ich mich kaum an etwas vom Wochenende. Das passiert öfter – Blackout und dann Aufwachen. Man könnte meinen, ich hätte mich langsam daran gewöhnt, aber dieses Mal ist es schlimmer als sonst, weil ich ein paar Tage nicht geschlafen habe oder eine Woche oder auch zwei. Meine Agentin, die scharfe kleine Blondine mit dem ansehnlichen Vorbau, ist schon da, hält meinen heutigen Probenplan bereit, meine Social Media Zahlen vom Wochenende und einen Becher mit dem allerbesten Kaffee in London.
Nein, ich hab sie nicht gevögelt.
Wobei das nicht an mangelndem Interesse scheitert. Glaubt mir, wenn sie nicht für mich arbeiten würde, wäre ich schneller am Start als Usain Bolt.
Aber ich habe gewisse Regeln ... oder Grundsätze, könnte man vielleicht sagen. Dazu gehört: Kein Sex am Arbeitsplatz. Ich scheiß nicht da hin, wo ich esse, und genauso vögele ich nicht da rum, wo ich arbeite. Ganz abgesehen von der Problematik der sexuellen Belästigung, die man dann ganz schnell am Hals hat – so verhält man sich als Schauspieler einfach nicht. Das ist unprofessionell.
Und da Lynette die einzige Frau außerhalb meiner Blutsverwandtschaft darstellt, zu der ich ein rein platonisches Verhältnis pflege, ist sie auch die einzige Angehörige des anderen Geschlechts, die ich je als echte Freundin angesehen habe. Unsere Zusammenarbeit läuft super. Lynette ist einfach ... genial.
Und das ist der nächste Grund, warum ich sie nicht nageln würde, selbst wenn sie mit Vollgrätsche auf meinem Schoß sitzen und darum betteln würde. Ob ihr es glaubt oder nicht, eine gute Agentin – eine richtig gute – ist schwer zu finden. Für mich haben schon Agenten gearbeitet, die dümmer waren als ein Eimer Schrauben. Andere dachten, sie bräuchten nur den richtigen Körpereinsatz zu bringen, wenn ihr versteht, was ich meine. Solche Mädels will ich samstagabends in der Bar treffen, aber sie sollen nicht montagmorgens meinen Instagram-Account bearbeiten.
Nachdem ihr jetzt einen kleinen Eindruck gewonnen habt, wenden wir uns wieder meinem Abstieg in die Hölle zu.
Mein Montagmorgen ist total dicht, in null Komma nichts ist es ein Uhr, und ich mache mich auf den Weg zu unserem Stammrestaurant, wo ich einen vertrauten Schopf mit leuchtend rotblondem Haar auf einem kurzen, stämmigen Körper entdecke. Das ist James O'Shay. James ist ein prima Kerl und regelmäßiger Wochenendkumpan. Neben ihm, angeregt ins Gespräch vertieft, sitzt Matthew und fährt sich mit einer riesigen Hand durch das sandfarbene Haar.
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Act Like It ✔️
Romance𝐿𝒾𝑒𝒷𝑒 𝓈𝓉𝑒𝒽𝓉 𝓃𝒾𝒸𝒽𝓉 𝒾𝓂 𝒮𝒸𝓇𝒾𝓅𝓉 ... Emma schnappt sich die Hauptrolle im neuesten Musicalhit des Westends und scheint endlich ganz oben auf der Karriereleiter angekommen zu sein. Doch ihr Traum der Leading Lady hat einen Haken: ...