| 43 | ᴇᴍᴍᴀ | 𝙄𝙩'𝙡𝙡 𝙗𝙚 𝙖 𝙗𝙪𝙢𝙥𝙮 𝙧𝙞𝙙𝙚

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Wir verharren lange in dieser Position, ineinander verschlungen, die Luft des anderen atmend. Als würden wir darauf warten, wer sich als Erster lösen kann.

Meine Blase sorgt dafür, dass ich es bin. Als ich von der Toilette zurückkomme, sitzt er auf der Bettkante. Ich bleibe vor ihm stehen.

Er nimmt meine Hände. »Ich würde dich gern zu mir nach Hause zum Abendessen einladen. Ich koche uns was. Und ich will dir was zeigen.«

Ich schüttle lächelnd den Kopf. »Cole ... Ich denke, wir sollten es erst mal langsam angehen. Außerdem bin ich mir ziemlich sicher, dass ich das, was du mir zeigen willst, schon mal gesehen habe.«

»Nicht das.« Er zieht mich auf seinen Schoß. »Obwohl, wenn du es geschickt anstellst, könnte ich mich überreden lassen, dir auch das zu zeigen. Aber ehrlich gesagt, brauchst du dafür gar kein großes Geschick, ein kurzes Zucken mit den Augenbrauen reicht auch.«

Ich verdrehe die Augen.

Er lacht und streicht mir die Haare aus dem Gesicht. »Hey, ich mach doch nur Spaß. Ich verspreche dir, dass ich meine Hosen anbehalte. Bitte, ich würde mich wirklich freuen, wenn du kommst.«

Ich verziehe das Gesicht.

»Wenn du vorbeikommst, natürlich. Komm vorbei, und ich mach, dass du kommst ... Äh ... mach uns was zu essen! Mist!« Er schüttelt den Kopf. »Sorry. Mein Gehirn ist ganz abgelenkt. Wenn du so da sitzt, kann ich in deinen Bademantel reinschauen.«

Ich gebe ihm einen Klaps auf den Arm und ziehe meinen Bademantel fester um mich. Er unterdrückt ein Lachen. Ich schubse ihn, und er fällt rückwärts aufs Bett. Er sieht schön aus, wie er so daliegt. So glücklich und zufrieden, dass ich ihn kaum wiedererkenne.

»Dass ich dich anglotze, kann mir wirklich niemand vorwerfen«, meint er und zieht mich zu sich. Dann nimmt er mein Gesicht in die Hände. »Es ist deine Schuld, dass du so wunderschön bist. Hast du überhaupt eine Ahnung, wie attraktiv du bist?«

Als er sich auf mich rollen will, stemme ich die Hand gegen seine Brust, um ihn aufzuhalten. Er seufzt, gibt aber sofort nach, als hätte er damit gerechnet.

»Also ja, ich mache gerade eine Phase durch, in der ich die Bedeutung des Wortes »langsam« nicht zu verstehen scheine. Ich verspreche, dass ich mir von jetzt an mehr Mühe gebe, dich nicht alle fünf Minuten anzugraben.«

Ich schüttle lachend den Kopf. »Und warum hab ich jetzt das Gefühl, mich entschuldigen zu müssen?«

»Wofür denn? Dafür, dass du nicht sofort mit mir ins Bett gesprungen bist, als du beschlossen hast, mich nicht mehr zu hassen? Also ehrlich, das ist auch wirklich allerhand. Ich bin schwer enttäuscht.« Er grinst mich unverschämt an.

Ich kitzle ihn am Bauch. Er windet sich und gibt ein ziemlich unmännliches Quietschen von sich.

»Hey! Du weißt aber schon, dass Kitzeln gegen die Genfer Konventionen verstößt? Hör lieber auf, bevor ich die NATO anrufe. Ich will nicht, dass meine Freundin eine international gesuchte Kriminelle ist.«

Ich zucke zusammen. Er bemerkt es, und sein Lächeln erstirbt.

»Fuck. Emma ... ich wollte nicht implizieren, dass –«

Ich lache, aber es ist ein gezwungenes Lachen. »Schon gut.«

Vor ein paar Jahren konnte ich ihn kaum dazu bringen, mich als seine Freundin zu bezeichnen. Und jetzt benutzt er den Begriff so selbstverständlich, als wäre es das Normalste der Welt?

»Es ist mir so rausgerutscht, okay? Ich meine ... was ich für dich empfinde, ist Lichtjahre von einer normalen Beziehung entfernt, aber ich gebe mir Mühe, meine epischen Gefühle für dich möglichst zurückzuhalten.«

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