| 34 | ᴇᴍᴍᴀ | 𝙄 𝙖𝙡𝙬𝙖𝙮𝙨 𝙠𝙣𝙚𝙬 𝙄'𝙙 𝙗𝙚 𝙖 𝙨𝙩𝙖𝙧

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London Celebrity@LondonCelebrity. 35m

Hot new couple alert!

West Enders Cole Sinclair and Emma Atwood cuddle up at Pink Ribbon Benefit...goo.gl/Ep2m03

»Ich kann nicht hinsehen.«

»Ich auch nicht.«

»Wo zur Hölle ist Billy, wenn man ihn braucht?«

»Ich hoffe, er schläft tief und fest. Er ist sechs Uhr morgens.«

Cole und ich sitzen im Schneidersitz auf dem Boden seiner Garderobe, ein dicker Stapel Zeitungen und Ausdrucke verschiedener Blogs vor uns.

Kritiken. Das Urteil über unser Stück.

»Okay, du liest die Times«, schlage ich vor. »Das trau ich mich nicht.«

»Na gut. Dann musst du aber die Post lesen«, entgegnet Cole. »Der Typ hat mir gestern viel zu lang die Hand geschüttelt. Und er hat sie auch ein bisschen gestreichelt, fürchte ich.«

»Okay.«

Wir nehmen beide die jeweilige Zeitung zur Hand und blättern zum entsprechenden Teil. Ich lese den Artikel in der Post. Als ich am Ende angekommen bin, schaue ich Cole an.

Er ist noch mit gerunzelter Stirn über die Times gebeugt und schüttelt langsam den Kopf. Dann senkt er die Zeitung und atmet tief durch. »Also ... das war ... unerwartet.«

»Es hat ihm gefallen?«

»Nein. Er fand es sogar großartig. Abgesehen vom Skript, aber alles andere hat ihn so begeistert, dass er darüber hinwegsehen konnte.«

»Aber er mochte uns?«

Cole nickt. »Absolut. Ich zitiere: Die zwei Hauptdarsteller haben diese spezielle, verzaubernde Chemie, die die Zuschauer immer wieder in ihren Bann zieht. Die meisten, mit denen ich nach der Premiere gesprochen habe, planten schon ihren nächsten Besuch. Diese wunderbare Magie wird dem Stück eine lange und erfolgreiche Zukunft garantieren. Ein absolutes Muss für alle Musicalfreunde.«

»Wow.«

»Allerdings.«

Der Rest der Kritiken ist ähnlich positiv. Alle fanden das Stück toll, immer wieder wird die besondere Chemie zwischen Cole und mir erwähnt. Als wir alle Artikel gelesen haben, ist mir das viele Lob schon fast peinlich. Ich habe das Bedürfnis, mir kaltes Wasser übers Gesicht laufen zu lassen.

»Hey.« Cole berührt meine Wange. »Alles okay?«

»Ja. Ich bin nur ... glücklich, weißt du?«

»Du siehst aus, als müsstest du gleich weinen.«

»Halt die Klappe. Wenn du das sagst, passiert es erst recht.« Ich blinzle, um die Tränen zu unterdrücken.

»Sorry.«

Ich blinzle noch heftiger, aber es ist zu spät. Die Tränen laufen mir bereits über die Wangen. Cole nimmt mein Gesicht in die Hände und wischt sie mit den Daumen weg. Der Damm ist gebrochen. Ich schniefe nur so los. Cole zieht mich in seine Arme, und ich weine hemmungslos. Es ist lang her, dass ich vor Freude geweint habe. Er presst seine Lippen an meine Stirn und streichelt mir über die Haare.

Es fühlt sich so gut an ... so absolut richtig, dass ich nur noch mehr weinen muss.

🎼🎼🎼

Der Lärm ist überwältigend. Noch schlimmer als das Blitzlichtgewitter, das mich taumeln lässt, weil ich vorübergehend blind bin. Lichtkreise tanzen vor meinen Augen. Das Klicken, wenn eine Kamera nach der anderen ihr Foto schießt, hört sich an wie Maschinengewehrrattern. Es breitet sich wie eine Laola-Welle in der Masse von Paparazzi aus, jeder Klick auf den Auslöser wiederholt sich bei seinem Nachbarn. Und dann die konkurrierenden Stimmen, die ihre Forderungen schreien – »Cole! Zu Ihrer Linken, Cole! Cole, zu Ihrer Rechten! Emma! Hierher, Emma!«

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