| 47 | ᴇᴍᴍᴀ | 𝙊𝙝, 𝙮𝙤𝙪 𝙖𝙧𝙚 𝙨𝙤 𝙞𝙣 𝙡𝙤𝙫𝙚, 𝙨𝙪𝙜𝙖𝙧

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Ich schlage mich zur anderen Seite des Cafés durch, wo ich Jack, Lucas, Will und Chloe an unserem üblichen Tisch in der Ecke entdecke.

Jack schaut sich angewidert um. »Verdammt, dieser Ort ist echt frustrierend. Ich meine, hat der Besitzer denn nichts Besseres zu tun, als alles zu dekorieren? Hier drinnen sieht's aus, als wäre eine riesige Glitzerfee explodiert.«

»Es ist immerhin bald Dezember«, entgegnet Chloe. »Das ist doch festlich.«

»Festlich?« Jack macht eine ausladende Bewegung über den Tsunami aus Lametta und Christbaumkugeln, der über den Raum hereingebrochen scheint. »Das grenzt an Psycho-Terror. Gestern hing hier noch Thanksgiving-Deko und heute laden sie diese Tonnen an Glitter-Weihnachtszeug hier ab. Niemand braucht dieses beschissene Lametta! Wenn ich heute Nachmittag mit Glitter in den Haaren zur Vorstellung auftauche, beschwere ich mich persönlich beim Besitzer. Ich werde nicht als lebende Discokugel in die Geschichte eingehen – auch wenn es mir vermutlich phantastisch stehen würde.«

Alle lachen ausgelassen. Nach einer Weile fragt Lucas: »Und, was macht ihr so am Wochenende? Jack, hast du die rothaarige Tanz-Studentin endlich überreden können, mit dir auszugehen?«

Jack grinst triumphierend. »Ja, Mann, hab ich. Ich führe sie in dieses neue italienische Restaurant aus. Ein bisschen Wein, ein bisschen Pasta. Und danach lasse ich den berüchtigten Avery-Charme spielen, so dass am Ende des Abends die Ballett-Strumpfhosen runtergelassen werden.«

Mariska zieht missbilligend die Augenbrauen zusammen. »Dir ist schon klar, dass eine Einladung zum Essen nicht bedeutet, dass du sie auch flachlegen darfst, oder?«

Jack schaut verächtlich. »'Türlich ist mir das klar. Außerdem mag ich sie wirklich. Wenn es mir nur um Sex gehen würde, müsste ich mir doch gar nicht so viel Mühe mit dem Ausgehen machen, oder? Ich würde sie einfach zu mir einladen, ein bisschen YouPorn mit ihr schauen und hoffen, dass sie in Stimmung kommt.«

Will stupst Lucas mit dem Ellenbogen an. »Und bei dir, Kumpel? Triffst du dich mit dieser Braut aus der Kunstklasse? Die mit den Dreadlocks?«

Lucas lehnt sich zurück und legt demonstrativ die Hände an die Brust. »Ach, süße, süße Mariah. Ich fahre übers Wochenende mit ihr weg. Wir machen eine Weintour mit Bed and Breakfast. Das volle Programm.«

Jack runzelt fragend die Stirn. »Mann, dass ging aber schnell. Geht ihr nicht erst seit zwei Wochen miteinander aus?«

»Was soll ich sagen, Alter? Wenn es passt, passt es. Sie ist toll. Ich vergeige sicher so einiges, aber wenn es darum geht, mich um die Bedürfnisse einer Frau zu kümmern, geb ich Vollgas.«

Ich zucke innerlich zusammen, als ich die anderen reden höre, weil es mich daran erinnert, dass Cole mich nicht ein einziges Mal zu einem richtigen Date ausgeführt hat, obwohl wir jetzt das Liebespaar spielen sollen.

Wirklich ziemlich frustrierend.

»Was ist mit Sinclair und dir?«, fragt Lucas und schiebt sich ein paar Pommes in den Mund. »Irgendwelche hochromantischen Pläne fürs Wochenende?« Sein Tonfall lässt erahnen, dass er die Antwort bereits kennt.

Ich schaue zu Cole rüber, der vor der Kasse in der Schlange steht. »Äh, ich weiß es nicht genau. Wir haben noch nicht drüber gesprochen, ehrlich gesagt.«

»Ah ja.« Lucas konzentriert sich wieder auf sein Essen, und ich ärgere mich ein wenig, dass er überhaupt gefragt hat.

Ist es wirklich so offensichtlich?

Sieht hier jeder, wie unromantisch Cole ist?

Wenn ich den anderen erzählen würde, dass er sich am Morgen, nachdem wir das erste Mal Sex hatten, klammheimlich aus dem Staub gemacht hat, würde es hier niemanden wirklich überraschen.

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