I don't intend to waste my life 'round here
I got it all mapped out
If I can pull just three jobs a year
I'll be rich, I'll have wealth and fame
Everyone'll know my name
Leistungsdruck ist schon was Seltsames. Manche Leute drehen da einfach durch. Wie der Student am MIT in Cambridge, der die Hälfte seiner Kommilitonen mit einem Präzisionsgewehr auslöschen wollte, weil er in einer Prüfung eine Zwei plus bekommen hat. Andere bekommen unter Druck plötzlich nichts mehr gebacken. Wieder andere brechen zusammen. Sie knicken ein. Sind wie paralysiert.
Ich gehöre nicht dazu. Unter Druck komme ich erst so richtig auf Touren. Er spornt mich an, treibt mich zum Erfolg. Da bin ich in meinem Element, wie ein Fisch im Wasser.
In aller Frühe komme ich am nächsten Tag zur Arbeit, gefährlich gut aussehend und mit siegessicherer Miene.
Los geht's.
Gleichzeitig schlagen Emma und ich um Punkt neun in Franks Büro auf. Ich kann nicht anders, ich mustere sie. Sie sieht toll aus – zuversichtlich und ein bisschen aufgekratzt. Anscheinend reagiert sie auf Stress genauso wie ich.
Als Allererstes erklärt uns Frank, dass Saul Anderson noch mal angerufen hat und früher als angekündigt in die Stadt kommt. Und zwar schon morgen Abend.
Das machen viele Produzenten so. In letzter Minute verlegen sie ihre Besprechung vor. Es ist ein Test. Sie wollen sehen, ob man vorbereitet ist. Ob man mit unerwarteten Situationen umgehen kann. Gut für mich – ich bin's nämlich, und ich kann's nämlich.
Und dann fangen wir an. Ich lasse natürlich der Dame den Vortritt.
Wie ein Kind an Heiligabend ein Geschenk unterm Weihnachtsbaum begeifert, beobachte ich Emma bei ihrem Vortrag. Das weiß sie natürlich nicht. Mein Gesichtsausdruck ist die Definition von gelangweilter Gleichgültigkeit Höchstselbst. Innerlich allerdings kann ich es kaum erwarten, zu sehen, was sie hat.
Und ich werde nicht enttäuscht. Verratet es niemanden, dass mir das über die Lippen gekommen ist – ich werde es bis an mein Lebensende leugnen –, doch Emma Atwood ist verdammt noch mal unglaublich. Fast so gut wie ich.
Aber nur fast.
Sie singt fehlerfrei, kristallklar und höllisch überzeugend. Das Medley, das sie vorträgt, ist ungewöhnlich einfallsreich. Emmas einzige Schwäche liegt darin, dass sie neu im Geschäft ist. Sie hat nicht die nötigen Kontakte, um bekannt zu werden. Wie schon gesagt, ein – ziemlich großer – Teil dieses Jobs besteht aus einem guten Netzwerk. Darin, die versteckten Infos und schmutzigen Geheimnisse zu kennen, zu denen Außenstehende keinen Zugang haben. Obwohl Emmas Ideen also großes Potential haben, sind sie nicht hundertprozentig durchführbar. Für Gold reicht's nicht.
Dann bin ich dran.
Meine Vorschläge dagegen sind grundsolide. Zugegeben, meine Stimme ist nicht so breit wie die von Emma, aber sie ist einwandfrei. Sicher.
Nachdem ich meine Präsentation beendet habe, setze ich mich neben Emma aufs Sofa. Sind wir zwei nicht süß? Emma hat die Hände adrett auf dem Schoß gefaltet, sitzt aufrecht und hat ein selbstsicheres, zufriedenes Lächeln auf den Lippen. Ich lehne mich entspannt zurück, und mein zuversichtliches Grinsen spiegelt das ihre.
An alle, die mich für einen Scheißkerl halten: Passt gut auf! Dieser Teil wird euch gefallen.
Frank räuspert sich, und in seinen Augen glüht die Erregung. Lächelnd reibt er sich die Hände. »Ich wusste, dass mein Instinkt mich nicht trügt. Ich kann euch gar nicht sagen, wie beeindruckt ich bin. Meiner Meinung nach liegt es auf der Hand, wer mit Anderson weitermachen sollte.«
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Act Like It ✔️
Romance𝐿𝒾𝑒𝒷𝑒 𝓈𝓉𝑒𝒽𝓉 𝓃𝒾𝒸𝒽𝓉 𝒾𝓂 𝒮𝒸𝓇𝒾𝓅𝓉 ... Emma schnappt sich die Hauptrolle im neuesten Musicalhit des Westends und scheint endlich ganz oben auf der Karriereleiter angekommen zu sein. Doch ihr Traum der Leading Lady hat einen Haken: ...