| 50 | ᴇᴍᴍᴀ | 𝙄𝙩'𝙨 𝙩𝙤𝙤 𝙡𝙖𝙩𝙚 𝙩𝙤 𝙩𝙪𝙧𝙣 𝙗𝙖𝙘𝙠 𝙣𝙤𝙬

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Am nächsten Morgen wache ich auf, und Sonnenlicht sickert durch meine noch geschlossenen Lider. Vor dem Fenster zwitschern Vögel. Ich lächle unwillkürlich, als ich den warmen Körper neben mir fühle.

Das erste Mal, als wir miteinander geschlafen haben, hat Cole sich nachts davongestohlen. Dieses Mal ist er geblieben.

Ich atme seinen Geruch ein und fahre mit der Hand über seine Brust und seinen Bauch. Er ist warm. So viel Cole sollte nicht legal sein. Er fühlt sich zu gut an. Es erregt mich, nur neben ihm zu liegen.

Als ich mich dichter an ihn kuschle, bemerke ich, dass Coles Herz ziemlich schnell schlägt. Zu schnell.

Ich öffne die Augen. Er ist wach und starrt mit versteinerter Miene an die Decke.

Eine finstere Vorahnung ergreift mich. »Hey.«

Er blinzelt und dreht den Kopf. »Hey.«

Seine Haltung ist verdächtig steif. Der Arm, der mich nachts noch fürsorglich umschlungen hat, liegt jetzt ausgestreckt unter mir.

Ich richte mich auf. »Was ist los?«

Er reibt sich über die Augen. »Ich muss gehen.«

Ehe ich protestieren kann, schwingt er die Beine aus dem Bett, angelt sich seine Unterwäsche vom Boden und zieht sich an.

»Was? Cole ...?«

»Ich muss nach Hause und packen, bevor ich zu meinen Eltern fahre«, sagt er, ohne mich anzuschauen. »Außerdem muss ich noch bei Lynette vorbei, um rauszufinden, was ich über die Weihnachtsferien machen kann, um die Wogen zu glätten. Das werden verdammt frohe Festtage.« Er zieht sich die Jeans an und sieht sich suchend nach seinem Hemd um.

»Na ja, ich könnte auch mitkommen. Also, zu deiner Wohnung, meine ich. Wenn du mit packen fertig bist, könnten wir etwas frühstücken gehen. Mein Zug nach Hause geht erst heute Nachmittag ...«

»Nein.«

Er verschwindet in Richtung Flur, und ich spüre Übelkeit in mir aufsteigen. Ich ziehe im Sitzen die Decke um mich. Er kommt zurück und knöpft sich das Hemd zu.

»Nein? Du willst nicht, dass ich mitkomme?«

Er setzt sich auf die Bettkante und zieht sich Socken und Stiefel an, ohne mich auch nur eines Blickes zu würdigen. Seine Bewegungen haben etwas Hartes an sich. Erinnert er sich denn nicht an letzte Nacht? Es war unfassbar schön. Wie kann er da wütend sein?

»Cole ... rede mit mir.«

Er bindet seine Schuhe und starrt zu Boden. Seine Kiefer mahlen.

»Emma ...« Er seufzt. »Ich dachte, ich könnte –« Er kneift die Augen zusammen. »Es geht einfach nicht.«

Panik steigt in mir auf. »Fang nicht wieder mit dem Mist an. Es geht wohl.«

Sein Atem beschleunigt sich. »Letzte Nacht war ein Fehler.«

Ich erstarre vor Schock. Seine Worte hängen in der Luft wie eine giftige Wolke. Etwas in mir zerbricht.

Das hat er nicht gesagt. Das kann nicht sein.

Er war doch hier. Er hat es gefühlt. Wie könnte er es nicht gefühlt haben? Es war nicht nur Sex. Wir haben uns geliebt.

»Ein ... ein Fehler?«

»Gestern Nacht war ...« Er schüttelt den Kopf. »Ich hab den Preis nicht gewonnen, weil ich mich für die beschissene Rolle nicht öffnen konnte. Was dich natürlich nicht überrascht hat, oder? Immerhin willst du seit Monaten, dass ich mich öffne, und das hab ich auch nie geschafft.« Er schaut über seine Schulter, meidet aber den Blickkontakt. »Ich bin nicht fähig, ein guter Freund zu sein. Das wissen wir beide. Gestern Nacht hat daran nichts geändert.«

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