| 2 | ᴄᴏʟᴇ | 𝙄'𝙢 𝙜𝙤𝙣𝙣𝙖 𝙗𝙚 𝙩𝙝𝙚 𝙜𝙪𝙮 𝙠𝙞𝙙𝙨 𝙡𝙤𝙤𝙠 𝙪𝙥 𝙩𝙤

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I'm gonna be the guy kids look up to
They'll cut their hair like I cut mine.

»Fuck, ja! Das ist gut. Ja, genau so!«

Seht ihr den Kerl da – schwarzer Anzug, verdammt attraktiv? Ja, der Kerl in der Toilettenkabine, der sich gerade von der schnuckeligen Rothaarigen einen blasen lässt? Das bin ich. Mein wahres Ich. Mein PEI: Prä-Emma-Ich.

»Oh, ja, Baby, ich komme gleich!«

Halten wir an dieser Stelle das Bild mal kurz an.

An alle Ladies, ein Tipp von mir, völlig gratis. Wenn ein Typ, den ihr eben erst kennengelernt habt, euch Baby nennt, Süße, Engel oder irgendein anderes beliebiges Kosewort verwendet, glaubt ja nicht, er wäre so in euch verknallt, dass er sich schon einen liebevollen Spitznamen für euch überlegt.

Er kann sich einfach bloß nicht daran erinnern, wie ihr heißt ... oder will es nicht.

Und keine Frau möchte beim falschen Namen genannt werden, wenn sie einem auf der Männertoilette gerade einen Blowjob verpasst. Also, um kein Risiko einzugehen, habe ich mich für Baby entschieden.

Wie sie wirklich heißt? Spielt das eine Rolle?

»Oh, Baby, ich komme!«

Mit einem Plopp löst sie die Lippen von mir und fängt mich gekonnt mit der Hand auf, bevor ich komme. Danach gehe ich zum Waschbecken, um die Sauerei zu beseitigen und meinen Hosenstall zuzumachen. Der Rotschopf schaut mich lächelnd an und spült mit einer Reisepackung Mundwasser aus ihrer Handtasche nach.

Reizend.

Wie wär's mit einem Drink?«, fragt sie mit einer Stimme, die wohl verführerisch klingen soll.

Aber um eins klarzustellen: Wenn ich durch bin, bin ich durch. Ich bin keiner dieser Typen, die zweimal mit derselben Achterbahn fahren. Einmal reicht, und dann ist es vorbei mit dem Nervenkitzel, genau wie mit meinem Interesse.

Doch trotz allem hat meine Mutter mich zu einem Gentleman erzogen. »Klar, Süße. Such uns schon mal einen Tisch, ich besorge uns was von der Bar.« Schließlich hat der Rotfuchs sich gerade echt ins Zeug gelegt. Einen Drink hat sie sich verdient.

Wir verlassen die Toilette, sie zischt in Richtung Tische ab, und ich steuere die ziemlich volle Bar an. Dass es Samstag Abend ist, hatte ich erwähnt, oder? Und wir reden hier vom REM. Nein, nicht R.E.M. - REM wie der REM-Schlaf, wenn man träumt. Begriffen?

Das ist der angesagteste Club in London. Na ja, zumindest heute Abend. Nächste Woche ist es wahrscheinlich schon ein anderer. Aber die Location ist egal, es läuft immer nach demselben Drehbuch. Jedes Wochenende kommen meine Freunde und ich zusammen her und gehen dann getrennte Wege – und zwar nie allein.

Schaut mich nicht so an! Ich bin kein Schuft, und ich lüge auch nicht. Ich bezirze die Frauen nicht mit blumigen Worten über eine gemeinsame Zukunft und Liebe auf den ersten Blick. Ich bin eine ehrliche Haut. Ich will Spaß – für eine Nacht –, und das sage ich ihnen auch. Das macht mich zu einem besseren Menschen als neunzig Prozent der anderen Typen in diesem Club, glaubt mir. Und die meisten Mädels hier wollen das Gleiche wie ich.

Na gut, vielleicht ist das nicht die ganze Wahrheit. Aber ich kann nichts dafür, wenn sie mich sehen, mich vögeln und plötzlich die Mutter meiner Kinder sein wollen. Das ist nicht mein Problem. Wie gesagt, ich erzähle ihnen, was Sache ist, sie kriegen von mir ein paar vergnügliche Stunden und dann das Geld fürs Taxi nach Hause. Vielen Dank, gute Nacht. Ruf mich nicht an, denn ich werde ganz bestimmt nicht zurückrufen.

Nachdem ich mich endlich durchs Gewühl gedrängelt habe, bestelle ich zwei Drinks und betrachte einen Moment lang die zuckenden, sich windenden Leiber auf der Tanzfläche, die zum Hämmern der Musik miteinander verschmelzen. Ich bin seit zwei Tagen wach und dementsprechend aufgedreht, spüre den Beat im ganzen Körper und fühle mich wie im Rausch.

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