| 6 | ᴇᴍᴍᴀ | 𝙃𝙤𝙬 '𝙗𝙤𝙪𝙩 𝙖 𝙙𝙖𝙣𝙘𝙚

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How'bout a dance

It's always fun

Come over here let me get to know ya

Das Café ist voll, und es ist laut, aber immerhin gibt es freies WLAN. Eine gute Gelegenheit, mein iPad zu zücken und mich in der Mittagspause ein bisschen abzulenken. Die letzten Tage habe ich immer Recherche für meine Rolle betrieben. Hauptsächlich deshalb, weil Jemima meint, es hilft mir dabei nicht durchzudrehen. Und wie immer hat sie wohl recht.

Chloe und Will fragen jeden Tag, ob ich nicht mit ihnen Mittagessen möchte, aber das können sie sich abschminken.

Ich komme zu den Proben, erledige meinen Job und halte mich so gut es geht von Cole fern, wenn wir nicht gerade auf der Bühne sind. Er versucht immer wieder, mit mir zu reden, aber ich bin inzwischen besser als ein Preisboxer im Ausweichen und Wegducken.

Reden bringt uns doch nichts, außer dass es den alten Schmerz wieder aufwühlen würde. Und das braucht wirklich keiner. Ich bin gerade mitten in einer Biographie über Bonnie Parker, als ein riesiger Salatteller vor mir abgestellt wird. Ich will schon protestieren, dass ich nichts bestellt habe, als ich Will statt der Bedienung an meinem Tisch stehen sehe.

»Du wirst zu dünn«, stellt er fest und lässt sich auf dem freien Stuhl neben mir nieder, sein eigenes Essen vor sich. »Eine Frau kann nicht nur von Koffein und Wut leben, weißt du?«

»Falsch«, widerspreche ich lächelnd. »Ich bin das beste Beispiel.«

»Dein Kollege findet jedenfalls, dass du bald nur noch ein Strich in der Landschaft bist, also los, iss was. Ich lad dich ein.«

Ich schaue den Salat an und bemerke, wie hungrig ich eigentlich bin. »Na gut.«

Als ich mein iPad wegpacke, entdecke ich Sinclair am anderen Ende des Cafés allein an einem Tisch.

Verdammt nochmal.

Von allen Cafés in der Stadt muss er sich ausgerechnet dieses aussuchen. Das hier sollte gefälligst Sinclair-freie Zone sein.

Als würde er meine Frage ahnen, sagt Will: »Ich esse mit dir, weil ich seine Gesellschaft satt habe. Immer wenn ich ihn frage, wie es zwischen euch läuft, macht er dicht.«

Ich zucke nur mit den Schultern und esse weiter. Schon vor langer Zeit habe ich es aufgegeben, Sinclair verstehen zu wollen.

»Ihr wechselt während der Proben kaum ein Wort miteinander. Du ignorierst ihn komplett, aber er starrt dich die ganze Zeit an. Willst du mir vielleicht mal erklären, was da los ist?«

Ich werfe verstohlen einen Blick in Sinclairs Richtung, der in ein Buch vertieft scheint und ohne hinzuschauen in seinen Pommes stochert.

»Nichts ist da los.« Ich nehme einen Schluck Cola. »Ich arbeite einfach hart.«

Er legt den Kopf schief und mustert mich eingehend. »Vögelst du mit ihm?«

Ich muss losprusten und verschlucke mich. Cola rinnt mir am Kinn runter, ich wische mir schnell mit der Serviette über den Mund.

Sinclair scheint von unserem Gespräch nichts mitzubekommen. Gott sei Dank.

»Natürlich nicht«, flüstere ich. »Glaubst du, ich bin total bescheuert?«

Er schaut schnell zu Sinclair rüber und flüstert dann zurück: »Ich glaube, wenn es um ihn geht, ist nichts klar oder natürlich bei dir, und wenn er es darauf anlegen würde, dich ins Bett zu bekommen, wärst du schneller drin, als man »Sex« sagen kann.«

»So ein Quatsch!«

»Ach, wirklich? Man könnte nämlich halb London mit Strom versorgen, so viel Energie wie ihr bei den Proben verströmt. Ihr habt auch beide so einen leicht schuldigen Gesichtsausdruck. Wenn ihr keinen Sex habt, was ist dann los?«

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