Roman P.o.V.
"Hä, aber wenn er den Alkohol doch freiwillig getrunken hat, ist der DOCH Schuld!", meint Flo verwirrt, als ich fertig mit erzählen bin. Ich hab kein Detail ausgelassen. Nur, dass Lars heute Nachmittag nett zu mir war, das habe ich ihm verschwiegen. "Na uuuund? Es ist seine Entscheidung. Aber heute meidet er das, hat er mir versprochen.", seufze ich und werfe einen kurzen Blick auf die Uhr. Da Flo mich immer wieder unterbrochen hat, hat das mit dem Erzählen über eine Stunde gedauert. Na super. "Pfff, du glaubst doch nicht ernsthaft, dass der sich daran hält. Ich sehe es kommen; der ist sturzbetrunken, wenn er nach Hause kommt. Niemand kann von jetzt auf gleich mit etwas aufhören, was einem gewohnt ist.", grummelt Flo. "Mir doch wurscht." "Mir aber nicht!" "Und warum?", frage ich, leicht entnervt. "Warum?! Weil es um deine verkackte Gesundheit geht, wenn der so weitermacht! Irgendwann bringt der dich noch um!", blafft er mich durch die Kamera an. "Das soll mal einer schaffen! Außerdem habe ich ihn provoziert, vergiss das nicht.", antworte ich nur. "Jaja, aber wenn er nicht betrunken gewesen wäre, hätte der dich nicht gegen einen Schrank geschleudert." War ja klar. "Sag mal, bist du Schwul oder so?", frage ich, mehr als Scherz.
Stille. "Woher...weißt du das?", stammelt er dann. Ich falle baff aus allen Wolken. "DU BIST AUCH SCHWUL?!" "Halt dein Maul, das muss ja nicht gleich jeder erfahren!", kackt er beleidigt zurück und verschränkt die Arme. "Pffff.", mache ich nur frech. Aber im inneren bin ich...schockiert? Flo ist also auch schwul... Aber wie lange schon? Und.... Warte. Hat er sich in MICH verschossen?! Das würde jedenfalls erklären, warum er so besorgt ist. "Naja, ich muss dann auch mal wieder." Ehe ich protestieren kann, hat er aufgelegt und ist Offline gegangen. Das sagt mir mehr als irgendein Wort. Er HAT sich in mich verschossen...
Seufzend gehe ich auf Youtube und gucke mir Random Musikvideos an. Mehr aus Langeweile, da ich keine Lust auf einen Langatmigen Film oder eine nervige Serie hab.
Irgendwann, so drei Stunden später, kommt Lars ins Zimmer. Und mit sich bringt er einen geruch, der mich innerlich zum brechen bringt. Er hat wieder getrunken! Auch ohne den Geruch hätte jeder das gemerkt, so wie er schwankt. "Du hast schon wieder getrunken.", merke ich trocken an, klappe meinen Laptop zu und lege ihn zur Seite. Lars lacht nur auf, aber es erreicht seine Augen nicht. "Wundert mich nicht, dass selbst du das gemerkt hast." Ich presse meine Lippen aufeinander. "Halt dein Maul Lars, das merkt sogar ein Blinder. So, wie du stinkst.", murre ich. "Man könnte dich glatt mit einem Stinktier vergleichen, das Alkohol getrunken hat.", füge ich hinzu. Drohend kommt er auf mich zu, mein Herz macht einen Satz. So ist er gestern auch zu mir gekommen. "Vergleiche mich niemals, hörst du, niemals mit einem Tier!", knurrt er und funkelt mich an.
"Und wenn doch?", frage ich zitternd und halte die Luft an. Er kräuselt verächtlich die Lippen. "Dann..." Aber er beendet seinen Satz nicht. Stattdessen packt er mich am Fußknöchel und hält mich hoch, sodass ich mit dem Kopf nach unten hänge. Fast sofort schießt das Blut in meinen Kopf und verursacht unerträgliche Kopfschmerzen. "Lars, lass mich runter! Bitte... Ich hab dir nichts getan!", kiekse ich und winde mich. Er starrt mich nur hingegen verächtlich und herablassend an. "Lars, bitte!" "Na gut.", grinst er fies und lässt mich einfach los. Mit dem Kopf voran lande ich hart auf dem Boden. Ein Stechen durchzuckt meinen Schädel. Wars das? Bitte, lass es das gewesen sein.
Ächzend krabbele ich instinktiv auf mein Bett zu, um mich drunter zu verstecken. Da würde Lars mich nicht erreichen können, ohne selber ein paar saftige Tritte einzusacken. Aber er scheint das zu ahnen, denn schon hänge ich wieder kopfüber in der Luft. "Wo wollen wir denn hin?", schnurrt er fast schon seidenweich. "Weg. Von dir!", fauche ich nervös und starre ihn aus großen Augen an. Seine Miene verdüstert sich und sein Griff an meinem Fußknöchel könnte mittlerweile auch ein Schraubstock sein, ich würde keinen Unterschied bemerken. "So? Dann sorgen wir doch mal dafür, dass du nicht mehr abhauen kannst!" Das nächste, was ich registriere ist ein überwältigender Schmerz in meinem Kopf- und Brustbereich. Rote Flecken tanzen in meinem Blickfeld und ich höre nur noch einen schrillen Ton. Dann spüre ich noch ein paar mehr Aufschläge oder sowas, dann wird es schwarz...
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Muss Schluss machen, nächstes Kapi kommt Morgeeeen :)
Wünsche/Ideen/etc.?
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It's Okay to be Gay
FanfictionRoman ist gar nicht einverstanden mit der "Idee", in eine Art Schulinternat nach Halle zu gehen. Mit dem Gefühl, von seinen Eltern wegen der Scherereien in der alten Schule dorthin abgeschoben zu werden, muss er auch noch seinen neuen Zimmernachbarn...