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Lars P.o.V.

Nach einer gefühlten Ewigkeit lösen wir uns wieder voneinander. Aufgrund Luftmangels. "Komm, lass uns essen gehen..", sage ich so sanft wie möglich, nehme ihn an der Hand und ziehe ihn mit. Zögernd folgt er mir, klammert sich richtig an meinen Arm. Die Stimmung von eben ist wohl wieder verflogen. Im Saal sind zwar nicht so krass viele, aber einige drehen sich trotzdem kurz zu uns um. Roman starrt die ganze Zeit nur auf den Boden. Ich hingegen mache einen freien Tisch aus und gehe dorthin. "So. Setz du dich hin, ich hole uns was zu essen.", kommandiere ich ihn gespielt streng herum und gehe gleich weiter, zur Essensausgabe. Hackfleisch mit Reis und Salat? Komischer Geschmack..
Schulterzuckend lasse ich auf zwei Teller was auftun und kehre damit zu unserem Tisch zurück. Wo Vikkie sich mittlerweile schon auf dem dritten Stuhl breitgemacht hat. "Mama und Paps sitzen da hinten.", sagt sie, als sie mich sieht und deutet in eine der Ecken, wo ihre und Romans Eltern schweigend ihr Essen essen. "Okay. Lass es dir schmecken Roman.", antworte ich und schiebe ihm den einen Teller und Besteck zu. "Danke.", nuschelt er nur und stürzt sich praktisch auf seine Portion. "Hast du da nichts zu essen gekriegt?!", fragt Vikkie sofort baff. "Nich viel zumindest.", kommt es von Roman, während er weiterisst. Ich selber esse doch nicht so viel. "Schling lieber nicht so, Kleiner. Daran ist dein Bauch wahrscheinlich nicht mehr gewöhnt und wenn du das alles auf einmal reinschlingst, kann es zu Krämpfen führen.", ertönt auf einmal Leons Stimme hinter mir. Erfreut drehe ich mich um. "Leon!" Er grinst breit. "Na ihr? Oah Roman, du siehst ja blass aus. Und was für Augenringe!", merkt er dann an und beugt sich etwas zu genanntem vor. Erstaunt schaue ich auch hin. Die sind mir eben ja gar nicht aufgefallen. Nicht wirklich..

"Naja egal. Meine Eltern sind ja Ärzte, zumindest mein Vater nh? Meine Mutter ist ja Krankenschwester. In dem Krankenhaus, in dem auch Flo ist." Sofort versteife ich mich automatisch und Roman krampft seine Hand um die Gabel, während Vikkie die Augen zu Schlitzen verzieht. "Regt euch ab! Er ist heute morgen wohl wieder richtig aufgewacht, sie hat nach ihm gesehen. Und...er wollte dich sehen.", erzählt Leon weiter und deutet auf Roman. "Wehe du tust das!", knurrt Vikkie und ich stimme ihr stumm zu. Roman starrt nur abwesend auf seinen Teller. "In Ordnung..", murmelt er dann und schaut fest in Leons Augen. "Ich machs." Verdattert starre ich ihn an. Ist er jetzt vollends verrückt geworden?! Da bemerke ich den Ausdruck in seinem Gesicht. Hat er Angst? Berechtigt.
Nachdem wir unser Geschirr am Wagen abgestellt haben, zieht er mich mit nach draußen. Wieder in die gleiche Ecke wie vorhin. "Ich muss dir was sagen..",. nuschelt er betreten und schaut auf den Boden. "Und was?", frage ich Zögernd. "Ich will mit meinen Eltern und Vikkie nach Hause.", sagt er nach langem Zögern. "Solange, bis Flo im Gericht gewesen ist. Ich halte das hier nicht mehr aus!", redet er, mit verzweifeltem Unterton, weiter. Vorsichtig nehme ich seine beiden Hände. "Heyyy.. Roman, es ist alles okay. Ich versteh das, ja? Ich halte dich nicht auf oder stehe im Weg. Wenn du nach Hause möchtest, dann gehst du eben mit.", erwidere ich so sanft wie möglich und beuge mich etwas vor, um mit ihm in der gleichen Augenhöhe zu sein. "Wirklich?", flüstert er leise. "Wirklich. Und wenn du Flo besuchen möchtest, dann kann ich gerne mitkommen, wenn du dich dann sicherer fühlst, okay?", füge ich noch hinzu. "Danke.." "Keine Ursache, du bist immerhin mein Freund, Kleiner." Darauf erwidert er nichts, beschwert sich nicht mal wegen Kleiner.

Eine halbe Stunde später sitzen wir mit meinem Vater im Auto, der uns zu Flo bringt. "Also, mir gefällt das ganz und gar nicht. Bin ich ehrlich.", sagt er zum, wahrscheinlich, hundertsten Mal. "Ist klar Dad. Aber es ist Romans Entscheidung und er ist sich sicher. Außerdem bin ich dabei. Und solange der Idiot im Krankenhaus ist, kann eh nichts passieren. Mika sitzt in U-Haft!", entgegne ich, wahrscheinlich auch, zum hundertsten Mal. Roman sagt nichts, aber verschränkt seine Finger noch fester mit meinen. "Alles wird gut, ich versprechs.", raune ich ihm zu, er jedoch starrt nur weiter aus dem Fenster, sodass ich sein Gesicht nicht sehen kann.
"Diese beiden möchten zu einem gewissen Florian Jelinek.", sagt mein Vater an der Rezeption und deutet auf uns. "Jelinek? Ach, der, der gestern eingeliefert wurde. Aber es dürfen nur Angehörige zu ihm.", antwortet die Frau mit einem freundlichem Lächeln. "Bestimmt ist das Lächeln falsch.", murmele ich zu Roman. Der nickt nur abwesend. "Es sind Angehörige. Der kleine ist sein bester Freund außerdem möchte Flo ihn sehen.", erwidert mein Vater strikt. "Mila? Es ist alles in Ordnung, das stimmt. Kommen sie drei!", ruft eine Frau von der Tür zum einen Fahrstuhl aus. Oh oh.. Leons Mam.
"Ich hab von der Geschichte gehört. Falls er was tun sollte, was ich nicht denke dass er es macht, drücken sie schnell den Knopf an seinem Bett.", meint sie im Fahrstuhl und nennt uns dann die Zimmernummer, als die Tür aufgeht. Die Zahl 144 ist es.

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Dass Roman Flo noch einmal besucht und nach Hause fährt, bis alles wieder in Ordnung ist, hatte ich schon länger iwie vor. Wie findet ihr des?

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