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Roman P.o.V.

Irgendwann in der Nacht, Lars schläft, schleiche ich aufs Klo. Ich brauche einfach was zu trinken. Abgesehen davon kann ich eh nicht schlafen. Irgendwas lässt mich nicht. Ein kurzer Blick auf die Uhr sagt mir, dass es längst nach Mitternacht ist. Ein Geräusch lässt mich im Bad hochfahren. Es klingt irgendwie nach einem Schrei, aber irgendwie auch nicht... Alarmiert schalte ich im Bad das Licht wieder aus und schleiche, so schnell wie es im dunkeln eben geht, zurück ins Zimmer und zum Bett. Plötzlich werden mir die Füße weggezogen und ich lande hart auf meinem Hintern. "Wa-" Da es dunkel ist, sehe ich rein gar nichts.

"Wer ist da?", fragt Lars mit zittriger Stimme. "Das Monster von unter deinem Bett.", gebe ich Sarkastisch zurück. Fast sofort blendet mich das Licht der Nachttischlampe. "Sorry Romi.", nuschelt Lars und hilft mir endlich hoch. Ich verkneife mir eine leicht patzige Antwort wegen meinem, wohl neuem, Spitznamen. "Nicht schlimm. Warst du das eben? Dieses Geräusch?", frage ich leicht besorgt und mustere das bleiche Gesicht meines Zimmergenossen. Oder was auch immer das war..., füge ich in Gedanken hinzu. "Was meinst du..?", fragt Lars verwirrt zurück und lässt sich wieder auf sein Bett fallen. Mit dem Gesicht nach unten. "Ich weiß nicht, wie ich das beschreiben soll... Es klang auf jeden Fall komisch. Und das kannst ja wohl nur du gewesen sein!", stelle ich fest und setze mich eben ihn auf die Matratze. "Dann war ich das wohl", bekomme ich dumpf zu hören. "Alptraum?"

Das habe ich eigentlich mehr geraten, aber ich scheine trotzdem richtig zu liegen. Lars setzt sich wieder auf und schaut mich aus müden und dunklen Augen an. "Mhmm.", macht er zustimmend und lehnt sich an die Wand. Ich rutsche wie von selbst neben ihn und lege einen Arm um seine Schultern. "Du warst für mich da, jetzt bin ich es für dich. Okay?", versichere ich leise und lehne meinen Kopf an seiner Schulter an. Etwas zögerlich tut er es mir gleich, legt den Arm um mich und seinen Kopf leicht auf meinen. Augenblicklich kribbelt es irgendwie aufgeregt in meinen Fingerspitzen. Aber ich bin zu sehr auf Lars fokussiert, als dass ich es wirklich registriere. "Danke.", flüstert er nur leise, dann kommt nichts mehr. Ich schaue auf. Er ist schon wieder eingeschlafen. Aber dieses Mal scheint er ruhiger zu sein. Wenigstens etwas.

Langsam werde auch ich etwas schläfrig, weshalb ich die Decke hochziehe, uns beide zudecke und mich an Lars kuschele. Der Fakt, dass ich eigentlich nicht so sehr Körpernähe mag und dass er in den letzten Tagen irgendwie in meinem Kopf verloren gegangen ist, fällt mir erst kurz vor dem wegdösen auf.

~

Irgendwann, immer noch in der Nacht, wache ich verschlafen auf und hebe etwas müde den Kopf. Lars ist irgendwann zur Seite weggekippt, sodass wir beide nebeneinander und eng aneinandergekuschelt auf der Matratze liegen. Aber mir macht das nichts aus. Mehr mag ich diese Nähe sogar... Im Dunkeln betrachte ich Lars' Silhouette, bis ich den Mut fasse und mich richtig an ihn kuschele und auch etwas dabei umarme. Er schläft weiter und kriegt scheinbar nichts mit, dafür hat der darauffolgende Effekt eine krassere - nein, bessere - Wirkung auf mich. Denn auf einmal wird mir am ganzen Körper kribbelig warm und kalt abwechselnd. Heiß, kalt, heiß, kalt und dann wieder heiß und so weiter.

"Lars? Bist du wach?", flüstere ich leise, aber es kommt keine Antwort. Nur die leisen, regelmäßigen und tiefen Atemzüge von ihm. Ich senke meinen Kopf wieder, schließe die Augen und lausche den beruhigenden Atemzügen. Und denke nach... Wie kommt es, dass ein einzelner Mensch so eine Auswirkung auf mich hat? Bei dem mir sogar die Nähe scheißegal ist? Ich weiß es nicht. Oder.. Etwa doch? Kurz schweifen meine Gedanken ab, auf den ersten Chat mit Flo hier in Halle. Er hatte gefragt, ob ich auf Lars stehe.. Dato war ich noch strikt dagegen, aber jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher. Und wenn ich es nicht bin, bin ich geradewegs auf dem Weg, mich in... Lars zu verlieben...

Lars P.o.V.

Ich wache am nächsten Morgen eher früh auf - von Roman geradezu umklammert. Als würde er mich nie wieder loslassen wollen. Ich muss lächeln und es wird mir warm ums Herz. Vor allem, als ich in sein Gesicht schaue. Beim Schlafen sieht er einfach nur....süß aus. Und wie! Vorsichtig, um ihn nicht zu wecken, strecke ich mich nach meinem Handy und schaue auf die Uhr. Halb acht. Und wir haben Samstag. Mies. Eigentlich kann ich nicht mehr wirklich einschlafen wenn ich einmal wach bin, aber ich kann es ja noch mal versuchen. Also lege ich mein Handy wieder weg und lege wieder einen Arm um Roman, der selig zu lächeln scheint. Anscheinend träumt er etwas schönes. Das freut mich. Damit trifte ich Auch schon wieder ab, ins Traumland.

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