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Lars P.o.V.

"Wo warst du?!", werde ich von einer aufgeregten Lou empfangen. "Weg.", erwidere ich trocken. Und müde. Gerade will ich auch einfach nur ins Bett. "Aha. Ich nehme mal an, du hast nicht den blassesten Schimmer, wo Roman sich aufhält?", fragt sie weiter. Ich schüttele nur mit dem Kopf. "Na ganz toll... Ehm und du hast Besuch." Damit lässt sie mich im Flur stehen. Verdutzt schaue ich ihr kurz hinterher, dann tappe ich weiter auf unser Zimmer.

Ich hätte das vielleicht nicht tun sollen...

Denn kaum bin ich richtig eingetreten, werde ich Auch schon mit Fragen nur so bombardiert. In der Mitte des Zimmers stehen zwei Erwachsene und auf Romans Bett hockt ein kleines Mädchen, höchstens um die zehn Jahre alt. "Weißt du, wo unser Junge ist?"  "Wie geht es ihm hier?"  "Wer bist du?"
Erschöpft setze ich mich erstmal auf mein Bett. "Romans Eltern, nehme ich an?", frage ich dann und schaue zu dem Mädchen das wohl anscheinend seine Schwester ist. Die beiden Erwachsenen nicken. "Ich bin total kaputt, dürfte ich erstmal eine Pause machen?", frage ich und unterdrücke ein Gähnen. "Wenn sie unbedingt Infos wollen, gehen sie doch zu Leah und Lou. Das sind zwei Freundinnen von mir, mit denen ich mich ganz gut verstehe... Einfach die Treppe hoch und dann eine der Türen, sie ist weiß. Davor liegt eine grünblaue Fußmatte.", füge ich schnell hinzu, alsdie beiden einen unsicheren Blick wechseln. Schließlich nickt die Frau. "Okay. Wir gehen zu den beiden... Komm, Viktoria!", damit gehen sie zur Tür.

Aber Viktoria bleibt sitzen. "Ich will hierbleiben!", motzt sie bühnenreif. Romans Mutter mustert mich kurz, doch dann nickt sie. "Okay. Das heißt, wenn das für ihn in Ordnung ist." Fibgerdeut auf mich. "Ist kein Problem!", beeile ich mich zu sagen. Und schon hocke ich alleine mit Viktoria in Zimmer. "Weißt du, wo mein Bruder ist?", Platzt sie plötzlich heraus. Betroffen schüttele ich den Kopf. "Sorry. Das wüsste ich Auch gern. Wir waren gestern bei Freunden und wurden auf dem Heimweg überrascht...", erzähle ich knapp. "Was macht ihr eigentlich hier?", frage ich dann interessiert. Viktoria schaut mich kurz abschätzend an. "Bist du Romans Zimmergenosse?"

"Wieso?", frage ich verwirrt. "Sag es! Vorher sag ich gar nichts.", meint sie keck und funkelt ich herausfordernd an. Ich muss etwas grinsen. "Viktoria, richtig?" "Meine Freunde nennen mich Vikkie, aber ja." "Okay, Vikkie-" "Ich sagte, meine Freunde." Warum sagt sie mir das dann? Egal... "Okay, Viktoria. Ja, ich bin Romans Zimmergenosse.", seufze ich schließlich. Stumm starrt sie mich an. Ich kann das stumme "Fuck!"  förmlich hören...
"Flo hat dich verpfiffen.", meint sie schließlich. Aus Reflex springe ich auf. "WAS hat er getan?!", knurre ich alarmiert. "Du hast dich nicht erhört. Mam muss früh zur Arbeit und das weiß er wohl. Er hat sie heute morgen angerufen. Alles aus seiner Sicht erzählt. Und da mein werter Herr Bruder sich bei ihr und Paps nicht mehr gemeldet hat, hat sie uns sofort geweckt und mit hergeschleppt.", erzählt Viktoria zögerlich.

"Aber...du glaubst ihm doch nicht etwa, oder?", frage ich genauso zögerlich. Sie lässt sich Zeit mit der Antwort. "Nein, ich glaube ihm nicht.", antwortet sie dann. "Ich habe zwar Gründe, warum ich es tun könnte. Immerhin ist er der beste Freund von Roman. Aber ich bin nicht so dumm, wie Flo vielleicht denkt. Ich hab Marie auf der Fahrt hierher gefragt gehabt. Marie ist-"  Ich unterbreche Viktoria. "Sie ist seine kleine Schwester, ich weiß. Ich hab sie schonmal getroffen." Überrascht schaut sie mich an. "Na das erklärt einiges.", murmelt sie dann leise, mehr zu sich selbst. "Jedenfalls, sie hat mir bestätigt, dass mit Flo was faul ist. Seit vorgestern verhalte er sich komisch, laut ihr. Und sie hat mir auch gesagt, dass Roman dein Freund ist. Aber das beste kommt erst noch."  Jetzt grinst sie triumphierend. "Was? Was denn?", hake ich, nun sehr interessiert, nach.

"Marie hat ihn ausgefragt. Undercover Natürlich. Und es hat funktioniert!" Baff starre ich Viktoria an. Wie alt ist sie nochmal? Ganz schön clever.. Wenn ich jemals ein Wort über schlimme Schwestern verloren habe, nehme ich das alles zurück... "Viktoria! Das ist....phänomenal!", rufe ich schließlich aus. Sie wiegt mit dem Kopf, als wäre sie sich da nicht so sicher. "Ich weiß ja nicht... Mam und Paps haben ein komplett anderes Bildvon dir, als du bist." "So? Wie in ich denn?", frage ich, leicht amüsiert. "Nett. Ganz anders, als Flo dich beschrieben hat... Er hat gesagt, du wärst eine Gefahr für meinen Bruder. Und sehr schnell aggressiv." Während Viktoria das aufzählt, schaue ich selber wahrscheinlich mehr als verdutzt drein. "Aber so bin ich nicht! Nicht mehr.. Ich will ja nicht mal eine Gefahr sein!", ächze ich schließlich. Viktoria setzt sich neben mich auf mein Bett. Wann ist sie überhaupt zu mir rübergekommen? Egal...

"Das nicht... Aber Mam und Paps wollen Roman wieder nach Hause holen, wenn er wieder da ist!"

~

Ich hab doch gesagt, ich schreib weiter, wenn ich wieder kann. (Draußen war ich halt damit beschäftigt, mit der Hängematte zu Schaukeln und Leute im Dunkeln zu schtalken.)

Wünsche/Ideen/etc.?

Aye: Verwünschungen und Co an Herrn Schimmelkopf sind hier erlaubt, ich hafte aber für nix.

So und nun gute Nacht (oder guten Morgen) Je nachdem, wann ihr das lest :)

It's Okay to be GayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt