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Roman P.o.V.

Ich starre Flo nur an. Was ihn selber wohl ein bisschen zu verunsichern scheint. Als ich endlich mal irgendwelche Worte gefunden hab und den Mund öffne, um was zu sagen, steht er stumm auf. An der Tür hält er inne. "Jetzt weißt du es eben..." Damit verschwindet er im Flur. Ich schaue irritiert hinterher. Was hat den denn jetzt gebissen? Vorsichtig stehe ich auf, schwanke erst mal gefährlich, und tappe zur Tür, um sie leise zu schließen. Okay, toll? Flo liebt mich also. Ich wusste es!

Aber... Ich liebe ihn nicht zurück...

Mögen ja und das sehr, aber mehr wie einen Bruder. Nicht wie einen...Freund? Keine Ahnung. Abwesend starre ich auf den Boden und versuche, an nichts zu denken. Was nicht die Bohne funktioniert. Was soll ich jetzt machen? Ich kann ja wohl schlecht zu Flo gehen und sagen: "Hey Flo. Toll, dass du mich liebst. Echt. Aber ich dich leider nicht, mehr wie einen Bruder." Nein, das kann ich echt nicht. Ratlos hocke ich weiter auf dem Bett und starre die Wand an, bis Marie ins Zimmer geplatzt kommt. "Abendessen!" Abendessen? Grade war doch noch...? Hä??

"Für dich, du Dummkopf. Mama will, dass du was isst, bevor du schlafen gehst. Du hast immerhin seit mehr als 24 Stunden nichts gegessen.", grinst Marie. Ich nicke nur stumm und nehme das Tablet an, das sie mir entgegenstreckt. Käsebrote. Lecker... Lustlos und ohne jegliche Spur von Hunger verdrücke ich beide Brote. Schmeckt nach nichts. Wieso hat mir das jetzt überhaupt die Laune verhagelt? Auch keine Ahnung. Gegen 10, ich sitze am Handy, kommt Flo ins Zimmer. Halb zumindest. Er streckt den Kopf durch die Tür, der Rest seines Körpers bleibt brav im Flur stehen. "Ich wollte dir nur mal eben gute Nacht sagen." "Ja, danke... Du auch gute Nacht!", nuschele ich und schaue zu, wie er sich wieder verdrückt und die Tür hinter sich zu zieht.

Seufzend stehe ich auf, schwanke zum Fenster, und lasse den Rollladen runter. Dann taste ich mich im Dunkeln voran, zum Lichtschalter. 5 Minuten später liege ich umgezogen unter der Bettdecke und starre an die Decke. Zähne putzen kann auch einmal ausfallen, ist ja nicht gleich ein Weltuntergang. Seufzend stecke ich mir meine Kopfhörer in die Ohren, gehe auf YouTube und mache das erste Lied an, was mir angeboten wird. Disco Pogo. Ist zwar viel mit Beat, aber trotzdem bin ich erstaunlich schnell eingeschlafen.

Ich schrecke hoch. Ich weiß zwar nicht mehr genau, was ich geträumt habe, aber dass ich etwas geträumt habe weiß ich sehr wohl. Mies. Aber es muss irgendwas schlimmes gewesen sein, sonst würde mein Puls nicht so rasen und mein Shirt wäre auch nicht klatschnass geschwitzt. Träge taste ich in der Dunkelheit umher, grapsche mein Handy vom Boden auf. Muss wohl runtergefallen sein, während ich geschlafen habe. Laut Uhr ist es auch erst halb fünf am Morgen. Na toll. Murrend lasse ich mich wieder zurücksinken und lausche. Meine Schmerzen? Sind besser. Ist irgendjemand wach? Scheint nicht so. Jedenfalls höre ich nichts. Einer Eingebung - oder einem Gefühl? - folgend, rappele ich mich auf, ziehe mich im Dunkeln schnell um und schnappe mir Handy, Jacke und Schuhe. Ich muss einfach weg hier. Ich will niemanden, der sich Sorgen um mich macht, sich um mich kümmert und auch niemanden, der mich nervt. Niemanden. Ich muss woanders hin. Wenigstens für ein paar Stunden. Aber die Schule kommt nicht infrage. Vor allem nicht die Schule.

Leise schleiche ich den Flur entlang. Meine Augen haben sich zum Glück sosehr an die Dunkelheit gewöhnt, dass ich geradeso alles erkennen kann. Die Haustür macht mir zwar einen Strich durch die Rechnung indem sie leider nicht gerade leise zugeht, aber es scheint keiner das Geräusch bemerkt zu haben. Gut so. Der Himmel hat einen leichtgelblichen Schimmer. Wahrscheinlich geht die Sonne auch schon bald wieder auf. Obwohl wir schon Anfang Oktober haben. Weird.

Gedankenverloren streife ich durch die Straßen, einfach irgendwohin. Es tut einfach nur gut, alleine zu sein. Auch wenn es saufrüh ist. Aber so gedankenverloren ich auch bin, bemerke ich die Treppenstufen nicht. Erst, als ich den Halt verliere und vornüber kippe, um gefühlte Saltos zu schlagen. "Au!", ächze ich nach dem Aufprall. Zu mehr fehlt mir die Kraft und auch die Luft. Anscheinend bin ich dazu verdammt, meine Schmerzen nie los zu werden. Wieder tut es überall weh, mein rechter Arm am meisten. Abgelenkt dadurch bemerke ich die Schritte auch erst, als sie schon wieder verstummt sind und ein Schatten sich über mich beugt...

~

MAMAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA, KOMM SCHNELLLLLLLLL!!!

DIE DUMME NUSSI HAT WIEDER ITS OKAY TO BE GAY AKTUALISIERT!!!!!

SIE LEEEEEEEEHEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEBT!

Jaaaaa, Idk :,)

Was läuft so bei euch? Habt ihr mich vermisst? :P

Wünsche/Ideen/etc.?

It's Okay to be GayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt